So vorab Premiere eines neuen Kapitels. Auf dem 24tv-forum wird dieser erst am Samstag gepostet. Also viel Spaß beim vorablesen
Kapitel 3
Im Zentrum des Penthouses waren an die zwanzig Gäste. Alle verängstigt und eingeschüchtert. Unter ihnen Mike Gaber. Er behielt die Nerven und dachte fieberhaft darüber nach, was er tun konnte um hier wieder zu entkommen. Eine Frau verlor die Nerven und fing an wild herumzuschreien. Plötzlich sprang sie auf und wollte davonlaufen. Doch zwei Schüsse in den Rücken streckten sie nieder. Die anderen Leute schrien erschrocken auf. Gaber starrte entsetzt auf die verwundete Frau. Ein Hauch Leben schien noch in ihr zu stecken, denn sie kroch langsam und vermutlich unter großen Schmerzen über den feinpolierten Boden. Jeder Zentimeter kostete sie Mühe. Eine rote, blutige Schleifspur breitete sich unter ihrem Körper aus. Es wurde immer schlimmer. Dann trat der Anführer über sie und ein Schuss aus seiner Makarov beendete ihr Leid. Blutige Gehirnmasse lag auf dem Boden verteilt. Es war wahrlich kein schöner Anblick. Mike wurde sichtlich nervös. Diese Typen waren vorbereitet. Vermutlich würden sie den Panikraum schnell finden. Mist, die hatten sie nie verloren. Mike musste jetzt einen kühlen Kopf bewahren. Alfred Taylor hockte neben ihm auf dem Boden. „Danke.“, flüsterte er ihm zu.
„Keine Ursache.“, erwiderte Mike. Dann hatte er eine Idee. Er musste einen der Männer herlocken.
„Haben Sie vielleicht eine Idee?“, fragte Taylor mit Hoffnung in der Stimme.
„Ja. Aber ich brauche Ihre Hilfe. Spielen Sie mit.“, erklärte Mike.
Einer der Männer bekam mit, dass Gaber und Taylor eine Konversation angefangen hatten und befahl energisch: „Maul halten.“
„Soll er doch das Maul halten!“, erwiderte Gaber mit trotziger Stimme.
„Ich? Halten Sie doch Ihr Maul!“, fuhr Taylor zurück.
„Haltet beide das Maul!“, kam es von dem Anführer.
„Mikhail bring beide zum Schweigen.“, befahl er einem seiner Männer.
Ein 1,96 Meter großer Hühne, der locker 100 Kilo auf die Waage brachte, trat an Mike und Alfred heran. Er entsicherte seine Kalaschnikow und richtete sie auf Gabers Kopf. Dieser war mit einem Satz auf den Beinen und packte das Gewehr mit beiden Händen. Er stand mit dem Rücken zu Mikhail und nutzte sein gesamtes Körpergewicht um den Riesen gegen die Wand zu drücken. Zusätzlich jagte er ihm mehrfach den Ellbogen in die Magengrube und raubte ihm somit die Luft. Alfred hatte sich auf einen anderen Terroristen gestürzt und rangelte am Boden mit ihm. Gerade als der Russe die Oberhand gewann, legte Mike seinen Finger auf den Abzug der Kalaschnikow und feuerte eine Salve Schüsse auf den Mann ab. Zwei Kugeln durchsiebten seine Brust, während die dritte Kugel in seinen Hals eintrat und dort die Halsschlagader in Stücke riss.
Aus dem Augenwinkel heraus, bemerkte er den Mann zu seiner rechten, der sein Gewehr auf Mike und Mikhail richtete. Mit einer 180 Grad Drehung brachte er sich aus der Schusslinie. Eine Salve wurde abgefeuert und trat in Mikhail’s Rücken ein. Dieser fiel durch den Schwung zur Seite und Mike ließ sich absichtlich mit ihm zu Boden fallen. Er drehte sich auf den Rücken und nahm den Russen ins Visier, den er mit einem gut platzierten Schuss ins Gesicht ausschaltete. Mit einem Satz war er auf den Beinen und suchte nach dem Anführer. Der war allerdings in dem Tumult geflohen. Gaber lief nach hinten ins Arbeitszimmer von Alfred und gab seiner Tochter ein Zeichen, dass sie rauskommen konnte. Das Bücherregal schwang zur Seite und der Panikraum war offen. Calleigh eilte heraus und umarmte Mike. „Ist es vorbei?“, fragte sie hoffnungsvoll.
„Nein. Noch nicht. Ein Russe ist entkommen.“
„Also müssen wir weiter?“, fragte Calleigh.
„Vorerst.“, erwiderte Mike.
In Washington schienen sie sicher zu sein. Mike fuhr mit dem schwarzen Ford Taurus bis vor die Haustür seines Hauses und ließ Calleigh aussteigen. Er wendete blitzschnell und fuhr mit dem Wagen eine Straße weiter. Er wollte, dass es so aussah, als sei das Haus noch immer verlassen. Dann stellte er den Wagen etwa hundert Meter entfernt Haus ab. Er stieg aus und schritt eilig den Bürgersteig entlang. Er nahm Calleigh und ging mit ihr ins Haus.
„Hast du Hunger?“, fragte Mike, während er aus seiner Lederjacke schlüpfte.
„Nein.“, erwiderte sie knapp.
Mike wusste was in ihr vorging. Sie gab sich selbst die Schuld für die Lage. Doch sie hatte keine Schuld daran. Sie brach in Tränen aus und lehnte sich gegen den Torbogen, der in die Küche führte. Mike ging zu ihr und nahm sie in seine Arme.
„Nicht doch. Es wird dir nichts passieren. He, du lebst und deine Freunde und dein Großvater sind auch wohlauf. Niemand tut dir was. Das lass ich nicht zu. Ich versprech’s dir.“
„Wie kannst du so etwas versprechen? Du hast auf meine Mutter auch nicht aufgepasst. Dir war egal, dass sie schwanger war. Sag mir, bin ich dir auch egal?“
Diese Worte trafen Mike wie Hammerschläge.
„Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht, dass deine Mutter schwanger war. Hätte ich es gewusst, dann hätte ich den Kontakt zu ihr nie abgebrochen.“, erwiderte Mike.
„Beantworte meine Frage.“
„Nein! Du bist mir nicht egal. Du bist alles was ich habe. Wenn ich dich nur früher gefunden hätte …“
„Komm jetzt nicht so. Das zieht bei mir nicht, diese ich bin schuld daran Masche.“, erwiderte sie aufgebracht.
Mike war sprachlos. Er hatte zwar damit gerechnet, dass sie so reagieren würde. Klar ihre Mum war getötet worden. Sie hatte nur noch ihn und wollte nichts mit ihm zu tun haben.
Sie drehte sich von ihm weg und verließ das Haus.
„Hey, wo willst du hin?“, fragte Mike.
„Irgendwohin. Ich muss raus aus diesem Haus.“
„Tu das nicht. Komm wieder rein!“, befahl Mike.
„Ich bin volljährig, du kannst mir nicht mehr sagen was ich tun soll.“, erwiderte sie.
„So kann ich dich nicht beschützen.“, rief Mike ihr nach.
Kaum hatte er den Satz vollendet, da tauchte auch schon ein schwarzer Lieferwagen auf. Mike und Calleigh hatten den Wagen zur gleichen Zeit bemerkt.
Ein Lieferwagen bremste scharf ab und die Schiebetür auf der Beifahrerseite wurde aufgerissen. Zwei kräftige, behandschuhte Arme fuhren heraus und packten Calleigh an den Schultern. Sie schrie aus Leibeskräften und versuchte sich zu wehren, doch der Mann war zu kräftig. Sie wurde in den Wagen gezogen und die Schiebetür flog zu. Danach beschleunigte der Wagen wieder.
Plötzlich flog die Hintertür von Mikes Haus auf und zwei Typen, bewaffnet mit MPs, stürmten herein. Mike wirbelte herum und packte den Mann an seinem rechten Unterarm und die MP5 am Lauf. Er riss ihn um 180 Grad mit sich und schleuderte ihn gegen die Wand des Flurs. Gaber drückte sich sogleich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen die eingeklemmte linke Hand, die das Gewehr festhielt, sodass er nun mit dem Rücken zu dem Angreifer stand. Den zweiten wehrte er mittels eines gut gezielten Trittes in die Magengegend ab. Der Mann wich, nach Luft schnappend, zurück und brauchte nun einige Zeit, um wieder atmen zu können.
Er blickte in den Spiegel, der sich am Ende des Flurs befand und sah, wie der Typ, dessen linken Hand er eingeklemmt hielt, mit seiner rechten Hand ein Kampfmesser zog. Mike ließ sogleich von der Hand ab und wirbelte nach rechts herum, wo er mit seinem rechten Unterarm die Hand des Mannes abwehrte und gleichzeitig nach unten drückte. Im selben Moment sauste sein linker Handballen in das Gesicht seines Gegenübers und renkte diesem beinahe den Kiefer aus. Mike griff nun mit seiner linken Hand nach unten und packte den Mann an seinem rechten Unterarm. Mit einem kräftigen Ruck beförderte Gaber das Messer in den Bauch des Mannes. Mit seiner rechten Hand zog er das Messer aus seinem Opfer heraus und stieß ihn mit einem Tritt zu Boden. Im gegenüberliegenden Spiegel bemerkte er wie sich der Typ hinter ihm wieder erhob. Gaber schlug die Hände zusammen, mit dem Messer dazwischen eingeklemmt und schlug dem zweiten Angreifer die MP5 aus der Hand. Dabei sah er aus den Augenwinkeln heraus, wie ein dritter Mann das Haus betrat. Mike reagierte blitzschnell. Er löste seine Hände voneinander und umgriff das Kampfmesser mit seiner rechten. Mit der linken Hand packte er den Typen am Genick und drückte seine hässliche Visage aus dem Schussfeld, während er gleichzeitig mit dem Messer ausholte und es durch die Luft sausen ließ. Die Klinge drang in den Hals des Mannes und durch die Wucht, die durch die bewegte Maße des Körpers entstanden war, schleuderte es ihn die Treppe wieder hinunter.
Im selben Moment sauste sein linkes Knie erneut in die Magengegend des Mannes. Doch diesmal setzte Mike gleich nach. Er umgriff mit seinem rechten Arm, den gesamten Nacken des Mannes und riss seinen Arm heftig herum. Mit einem lauten *Knacks* entzweite er das Genick des Mannes, welcher sofort leblos zu Boden ging.
Er schnappte sich die MP5 und lief nach draußen. Der schwarze Lieferwagen war verschwunden. Verdammt! Diese Typen waren besser als zuerst angenommen. Er blickte jeden der Männer ins Gesicht, doch der Anführer war nicht unter ihnen. Auch die Jacken der Männer untersuchte er, doch er fand nicht den geringsten Hinweis auf ihren Aufenthaltsort. Diese Typen waren Profis.
Mike war der Verzweiflung nahe. Plötzlich machte sich Frust in ihm breit. Sharon und Becky waren ihm genommen worden. Wenn er jetzt auch noch Calleigh verlieren würde, das würde er sich nie verzeihen.
Durch puren Zufall hörte er das Summen eines Handys. Einer der Männer trug es wohl in seinem Innenfutter eingenäht. Da Mike sich die Sucherei sparen wollte, holte er ein Steakmesser aus der Küche und fing an die Jacke aufzuschneiden. Das Summen hatte inzwischen wieder aufgehört. Gaber zerriss die Nähte teils mit der Hand, teils mit dem Messer. Nach drei Minuten, für Mike gefühlte zehn fand er das Handy. Er drückte Wahlwiederholung und wartete kurz. Nach dem vierten Klingeln hörte er eine Männerstimme sagen: „Wieso hast du nicht gleich beim Ersten Mal abgehoben Yuri?“
Mike erkannte die aufgebrachte Stimme. Es war der Anführer der Männer in New York gewesen.
„Yuri?“
„Der ist tot.“, erwiderte Gaber.
Stille.
„Wenn ich wetten müsste, würde ich sagen Sie sind der Mann der meine Männer in New York erledigt hat.“
„Da liegen Sie richtig.“
„Wir haben Ihre Tochter!“, antwortete der Russe.
„Ich weiß und ich werde sie wieder zurückholen und Ihnen dabei eine Menge Kopfschmerzen bereiten.“, erwiderte Gaber.
„Und wie wollen Sie das anstellen?“
„Auch wenn es Wochen dauert, ich werde Sie finden, egal wo Sie sich verstecken. Und wenn ich Sie erst aufgespürt habe, werde ich Sie langsam und schmerzhaft töten. Aber Sie können sich das Ganze sparen. Lassen Sie meine Tochter frei, dann lass ich Sie in Ruhe.“
Der Mann brach in schallendes Gelächter aus. „Wissen Sie was? Ich werde Ihre Tochter nicht freilassen, deshalb wünsch ich Ihnen gutes Gelingen mein Freund.“
Ehe Mike etwas erwidern konnte, hatte der Mann schon wieder aufgelegt. Gaber zückte sein Handy aus seiner Jackentasche. Er wählte eine alt bekannte Nummer und wartete kurz. „James Dunham, NSA?“
„Jim, ich bin’s. Hör zu, ich brauch deine Hilfe. Du musst diese Nummer orten und herausfinden auf wenn diese Nummer läuft.“
„Geht klar. Leg los.“, antwortete der NSA Analyst.
Gaber gab ihm die Nummer durch und wartete kurz. „Darf ich erfahren um was es da geht?“, fragte Jim während er eine Ortung laufen ließ.
„Diese Typen haben meine Tochter. Sie war die Anruferin, deren Nummer du neulich geortet hast.“
„Ich erinnere mich.“
Der Computer verfolgte die Satelliten zurück und spuckte genaue Daten zum Aufenthaltsort der Telefonnummer aus.
„Da haben wir es. Die Nummer befindet sich in Venedig. Den Besitzer kann ich nicht ermitteln, da es sich dabei um ein Satellitentelefon handelt, welches eine spezielle Codierung unterstützt. Ich kann versuche es herauszufinden, aber das könnte Wochen dauern.“
„Ein Satellitentelefon? Hilft’s dir vielleicht, wenn ich dir sage, es handelt sich dabei vermutlich um eine russische Codierung?“
„Das schränkt die Suche ein. Hast du vielleicht noch eine bestimmte Organisation im Kopf?“, fragte Jim.
„Versuch’s mit SWR oder KGB.“
„Okay.“, erwiderte Jim.
Nach wenigen Minuten antwortete er: „Da hätten wir es. Die Codierung wird sogar von den Russen gesucht. Höchste Sicherheitswarnung. Diese Typen sind anscheinend abtrünnige Agenten die noch unter KGB Zeiten aktiv waren. Doch damals wollte man diese Typen schon nicht in der Einheit haben. Sie verdammt vorsichtig Mike.“
„Vielleicht, kann Russland mir einen SWR Agenten schicken.“, erwiderte Mike mit einem Lachen.
„Unterschätz diese Typen nicht. Ich weiß, du bist ein ausgebildeter Killer, doch diese Typen sind nichts anderes.“
„Und doch hab ich schon einen Großteil von Ihnen ausgeschalten.“, erwiderte Mike.
„Viel Glück Mann!“
„Danke.“
Venedig? Also Zeit für eine Reise nach Europa.
Fortsetzung folgt ...
MfG
M.V.V.M.