Kapitel 3
Eric Rainfield war sofort aufgesprungen, als er mitbekam, dass Mike entführt wurde. Er eilte nach draußen zu seinem Wagen und fuhr sogleich los. Nach endlosen 75 Minuten war er endlich angekommen. Das FBI hatte das Anwesen abgesperrt und die Villa nach irgendwelchen Lebenszeichen durchsucht. Alles wie leergefegt. Die gesamte Operation war gescheitert. Mike und Detective Loker würden vermutlich in diesem Moment gefoltert werden. Er vertraute zwar auf Mikes Resistenz, gegenüber Folter, doch er machte sich Sorgen um Detective Loker. Sie war nicht ausgebildet für solch extreme Foltermethoden. Er atmete schwer aus. Sein bester Agent war in allerhöchster Gefahr und er konnte ihm nicht helfen.
Auf dem Sitz des Senators
Der Senator saß gerade auf seiner Terrasse und genoss die Spagetti Bolognese, die seine Frau zubereitet hatte. Sie war eine der besten Köchinnen, sogar besser als seine Mutter zu Lebzeiten. Trevor lehnte sich entspannt zurück und dachte über seinen Wahlkampf nach. Die Präsidentschaft war zum Greifen nah. Er fiel einem Attentat zum Opfer, welches ihn für die Bevölkerung interessant gemacht hatte. Niemand würde daran zweifeln, dass er das Opfer war. Er schmiedete bereits seine Pläne, wen er alles ins Weiße Haus mitnehmen würde. Seine Frau musste er bald loswerden, denn sie stellte schon unangenehme Fragen. Irgendwann würde er auffliegen, dann musste er sie sowieso beseitigen. Ellington sollte sich in den nächsten Tagen um sie kümmern. Die Planung und Ausführung überließ er dabei immer Ellington, der sein vollstes Vertrauen genoss. Er sah sein Handy aufleuchten und noch bevor das Gerät einen Laut ausstoßen konnte, hatte Hugh schon abgehoben. „Ja?“, fragte er kurz und hörte José der ziemlich aufgebracht war. „Danke für den Tipp. Langsam geht mir Ihre Regierung auf die Nerven. Aber diesmal werde ich ein Exempel statuieren.“
„Nur zu, Sie genießen mein vollstes Vertrauen.“
„Aber ich werde Hilfe benötigen.“, erwiderte Santos.
„Dann schick ich Ihnen meinen besten Mann.“, erklärte der Senator.
„Schicken Sie ihn in mein Lagerhaus, wir werden ihn erwarten.“, erwiderte der Drogenboss und legte auf. Trevor stieß einen kurzen Fluch aus und wählte die Nummer von Ellington.
„Hier ist Trevor, Santos benötigt Ihre Hilfe.“, erklärte der Senator.
„Geht klar, wo?“
„In seiner Lagerhalle.“, erklärte der Senator und gab dem ehemaligen Scout Sniper die Adresse durch.
„Wird erledigt.“
„Vielen Dank mein Junge.“, erwiderte der Senator und legte auf. Konnte denn nicht einmal etwas nach Plan laufen? Diese Bombe musste bis spätestens Oktober fertiggestellt sein, dann würde er den entscheidenden Hinweis liefern, der zum Auffinden und Entschärfung dieser Bombe führen würde und damit wäre ihm sein Sieg bei den Präsidentschaftswahlen sicher. Die Leute liebten Helden und er würde Ihnen einen liefern. Bradley Ellington würde als Nationalheld gefeiert werden und als sein persönlicher Sicherheitsberater mit ihm ins Weiße Haus einziehen. Niemand würde Sie aufhalten. Dieses Vorhaben musste einfach gelingen, doch zum Glück hatte er Ellington auf seiner Seite, der ihm die nötige Unterstützung lieferte. Er verließ sich zu 100 Prozent auf den ehemaligen Marine und hoffte, dass er sein Vertrauen nicht zu früh in den jungen Burschen investiert hatte.
Santos Lagerhalle
Der schwarze Lieferwagen fuhr durch das große, schwere eiserne Doppeltor, welches von zwei Männern per Hand aufgezogen wurde. Der Wagen holperte über die Schwelle und fuhr bis in die Mitte des Lagerhauses. Dort wurde er bereits von Santos und seinen Männern erwartet. Die hintere Ladeklappe flog auf und zwei Männer schleppten die Frau, die ihn hereinlegen wollte hinauf ins Obergeschoss, dort bereitete man gerade alles vor um die Frau langsam und schmerzhaft zu töten.
Von weitem hörten die Männer wie ein weiterer Wagen heranbrauste. Der silberne Chevrolet Avalanche bretterte über die Schwelle und legte eine Vollbremsung hin, während er das Lenkrad nach rechts verriss und den Wagen kontrolliert ins Schleudern brachte. Der Wagen kam keine zwei Meter von Santos entfernt zum Stehen. Zwei seiner Wachmänner eilten zu dem Fahrzeug und rissen die Tür auf um den Wahnsinnigen herauszuzerren, als plötzlich zwei Schüsse fielen und die beiden Gorillas nach hinten geschleudert wurden. Der Mann der Sie getötet hatte stieg aus und richtete seine H&K USP Tactical, diesmal ohne Schalldämpfer auf die Köpfe der Männer und drückte zwei Mal ab. Die anderen Wachmänner richteten ihre Maschinenpistolen auf den Unbekannten und forderten mit starkem Akzent: „Waffe runter.“
Der Typ richtete seinen Blick auf die Wachen und fing an zu grinsen. „Sind Sie der Mann, den Senator Trevor geschickt hat?“
Ellington fing an zu nicken und sicherte seine Waffe. Er steckte die Waffe in den Hosenbund seiner Jeans und stieg über die beiden Toten hinweg. „Was soll ich machen?“
„Oben ist die gefangene Agentin. Es wird gerade alles vorbereitet.“
„Vorbereitet? Für was?“, fragte Ellington mit lustloser Stimme.
„Wir werden die Frau erfrieren lassen. Morgen in der Früh, wird man ihre Leiche finden, in einem Kühlschrank, der in die FBI Zentrale geliefert wird.“
Ellington gefiel diese Idee nicht. Wenn er tötete, dann nur schnell und schmerzlos. Meistens durch einen gezielten Schuss in die Herzen seiner Ziele, sodass auf der Stelle alles aus war. Seine Opfer bekamen nicht mal den Schuss mit.
„Nochmal zu meiner Frage: Was soll ich machen?“
„Sie passen auf, dass nichts schief geht.“, erwiderte Santos.
Eigentlich hätte Bradley diesen Mistkerl gleich exekutieren sollen. Er hasste diese Art von Menschen, doch auf Grund seines Verhältnisses zu seinem Boss, hielt er sich zurück. Irgendwann würde er es diesen miesen Ratten heimzahlen, angefangen mit José Santos.
Kate kam langsam wieder zu Bewusstsein. Ihre Kleidung war entfernt worden und sie saß nur in Unterwäsche auf einem hölzernen Stuhl gefesselt. Ihre Gedanken waren unklar und sie konnte sich nur schemenhaft an die vorangegangenen Ereignisse erinnern. Plötzlich tauchte Santos vor ihr auf und grinste dreckig. Sie hatte Angst vor diesem Typen, war jedoch nicht in der Lage sie zu verbergen. „Keine Angst, ich werde Sie nicht sexuell missbrauchen. Ich werde Sie aber langsam und schmerzhaft töten.“, erklärte José.
Sie atmete heftig ein und aus. Ihr Puls war beschleunigt. Sie hatte ihre Atmung nicht mehr unter Kontrolle. Dann packten sie zwei kräftige Arme und hievten sie hoch. Sie strampelte wild um sich und hoffte einen der Männer zu erwischen, doch diese Typen waren einfach zu stark. Santos öffnete einen großen Eisschrank und grinste widerwärtig. „Sperrt Sie da rein.“
Sie wurde in den Schrank gestoßen und die Tür wurde hinter ihr zugemacht. Sie hörte noch, wie eine Kette davor angelegt wurde und die Tür somit verschlossen war. Sie warf sich mit ihrem ganzen Körper dagegen in der Hoffnung die Verankerung der Tür zu durchbrechen, doch es half nichts. Plötzlich drang ein eisiges Gefühl in ihren Körper ein. Sie blickte nach oben und sah wie eine Menge Crushed Ice auf sie herabregnete. Das eisige Gefühl kam einem extremen Schmerz gleich. Sie fing an zu zittern und zu frösteln. Erfrieren war eine hässliche Art zu sterben. Sie hoffte bloß, dass man sie rechtzeitig fand. „HILFE.“, schrie sie aus Leibeskräften, doch sie unterließ dies schnell wieder, denn sie würde ihre Kräfte für später brauchen.
Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und tauchte die Umgebung in ein angenehmes rotes Licht. In der Mojave Wüste ging die Temperatur schon deutlich zurück. Der schwarze Lieferwagen fuhr jetzt schon seit gut einer Stunde nur über holprigen, sandigen Boden. Mike wurde langsam wach. Sein Kopf schmerzte und als er sich an die schmerzende Stelle fassen wollte, bemerkte er, dass seine Hände hinter seinem Rücken gefesselt waren. Er versuchte daran zu zerren, doch es hatte keinen Sinn, diese Typen hatten Handschellen verwendet. Mike lag auf der Ladefläche und wurde anständig durchgerüttelt. Plötzlich bremste der Wagen scharf ab. Mike versuchte sich irgendwie festzuhalten, doch er flog durch den Laderaum des Wagens und schlug hart auf. Plötzlich riss jemand die Ladeklappe auf und die beiden Typen packten Mike unsanft unter den Armen und zerrten ihn nach draußen. Mike ließ all das mit sich geschehen und hoffte auf das Überraschungsmoment, wenn er versuchte sich zu befreien. Sie ließen ihn los und stießen ihn unsanft zu Boden. Mike hievte seinen Oberkörper hoch und sah, wie einer der beiden seine Waffe zog und entsicherte, dann richtete er die Glock auf Mike und sagte: „Tut mir Leid Mann. Aber du wirst nichts spüren, dass verspreche ich dir.“
„Ähm, wenn du jemanden exekutieren willst, solltest du noch näher ran kommen. Dann wirst du zu einem echten Henker.“, riet Mike dem Gorilla.
Der andere grinste und nickte in seine Richtung. „Na schön, wie du willst, dann machen wir es eben auf die Henkermethode.“
Sehr gut, jetzt war er in Reichweite. Mike lehnte sich nach vorn und spannte seine Ober- und Unterschenkelmuskeln an. Er musste schnell sein und dafür brauchte er eine gewaltige Sprungkraft. Der Typ drückte ihm die Waffe gegen die Stirn und lächelte dreckig. Mike zögerte keine Sekunde. Er stieß sich vom Boden ab und fuhr mit seinem Kopf nach vorn, wo er den Typen am Hals traf und mit sich zu Boden riss. Er hörte wie der andere seine Waffe repetierte und rollte sich blitzschnell zur Seite, als drei Schüsse fielen, die nun den anderen töteten. Mike rollte sich den sandigen Hügel hinunter und hievte sich auf seine Beine. Dann lief er so schnell wie möglich in die felsige Gegend, die sich zu seiner linken erstreckte. Mike verschanzte sich hinter einem hervorragenden Felsen und warf sich auf den Boden. Er zog seine Beine an und schob seine gefesselten Hände nach vorn. Dann stand er wieder auf und griff sich einen faustgroßen Steinbrocken. Mike presste seinen Körper gegen das Gestein und spähte um die Ecke. Als der Typ in Reichweite war, warf er den Stein weit nach vorn und wartete auf das dumpfe Aufschlagen des Steins. Der Typ drehte sich erschrocken um und feuerte fünf Mal auf die Stelle wo der Stein aufgeschlagen hatte. Mike verließ schlagartig seine Deckung und legte dem Typen die Verbindungskette der Handschellen um den Hals. Mit einem heftigen Ruck brach Mike dem Wachmann das Genick und durchsuchte ihn nach einem Schlüssel. Er fand einen ganzen Bund und nahm sich einen ihm bekannt vorkommenden Schlüssel mit dem er die Handschellen öffnete. Dann griff er sich die Glock 17 von dem Typen und lief wieder zurück zu dem Lieferwagen. Er schwang sich hinters Steuer und nahm das Satellitentelefon, welches in einer Halterung steckte. Er wählte aus dem Gedächtnis eine Nummer und wartete bis sich sein Vorgesetzter meldete. „Eric, hier ist Mike Gaber. Hören Sie, suchen Sie nach einem Lagerhaus von Santos, dort hat er Detective Loker hingebracht. Beeilen Sie sich und lassen Sie dieses Telefon orten. Ich benötige einen Hubschrauber. Ich brauche außerdem frische Kleidung.“
„Okay.“, erwiderte Eric knapp und legte auf.
Mike lehnte sich zurück und wartete darauf, dass endlich dieser verdammte Hubschrauber auftauchte. Nach einer halben Stunde hörte er endlich die Rotorblätter des Hubschraubers schlagen. Mike stieg aus dem Fahrzeug und winkte. Die Sonne stand schon relativ tief und so sahen die Piloten den Schatten von Gaber. Sie landeten neben ihm und wirbelten eine Menge Sand auf. Mike schützte seine Augen und sprang hinten in den Hubschrauber. „HABEN SIE EINE AUSRÜSTUNG?“, brüllte Mike in sein Headset, welches er sich soeben aufgesetzt hatte.
„JA SIR, UNTER IHREM SITZ, FINDEN SIE EINE BALLISTSICHE WESTE, SOWIE EINE WAFFE.“, erklärte der Pilot.
Mike griff unter den Sitz und zog den Kasten hervor. Darin befand sich eine Beretta 92F , sowie die Weste von der der Pilot gesprochen hatte. Mike schlüpfte in die Weste und wechselte auch seine Hose. Er schlüpfte in die bequeme Jeans, die Eric ihm mitgeschickt hatte und zog das schwarze Fieldjacket an. Dann rammte er ein Magazin in die Beretta und sicherte sie. Er ließ die Waffe in dem mitgelegten Holster verschwinden, welches er an seinem Gürtel befestigte. „FLIEGEN SIE MICH ZU DEM LAGERHAUS!“, befahl Mike.
Halbe Stunde später
Der Heli setzte hundert Meter weit entfernt auf und Mike sprang aus dem Fluggerät. Mike zog die Beretta 92F und lief zu der Lagerhalle. Das Hostage Rescue Team des FBIs war bereits auf dem Vormarsch und hatte Position bezogen. „Ich bin Special Agent Mike Gaber. Ich übernehme die Leitung dieses Einsatzes.“, erklärte Mike etwas außer Atem.
„Okay Sir.“, erwiderte der junge FBI Agent, der wie die Mitglieder der Spezialeinheiten Delta Force und SEAL TEAM 6 auf Geiselbefreiung geschult war.
„Auf mein Zeichen wird gestürmt … Los.“, befahl Mike und stürmte mit vier der FBI Agenten in die Lagerhalle.
Sofort brach darin ein kleiner Krieg aus. Santos Schergen eröffneten sofort das Feuer auf die Bundesagenten, die dieses sofort erwiderten. Mike selbst tötete drei Schützen, von denen er gleich zwei auf einmal ausschaltete. „Sucht nach der Frau.“, rief er in sein Headset und stieg die Treppe nach oben, während unten die Schießerei weiterging.
„Verdammt, dass FBI. Tun Sie was.“, brüllte Santos aufgebracht und doch auch ängstlich.
Ellington zog seine H&K USP Tactical und entsicherte sie. „Das werde ich.“, erwiderte dieser gelassen, richtete die Waffe auf Santos Kopf und drückte den Abzug. Die .45er zerfetzte sein Gesicht und verteilte sein Gehirn auf die Wände seiner Umgebung. Diese Tat würde er mit Sicherheit nicht bereuen. Blitzschnell schaltete Bradley die anderen beiden Männer aus und sprang durch das Fenster. Unter ihm befand sich ein Container auf dem er hart landete. Er sprang von dem Container und lief eilig davon. Die Schmerzen in seiner Schulter ignorierte er und verschanzte sich hinter einem Stapel Container.
Mike lief weiter nach oben, als er splitterndes Glas hörte und aus dem Winkel heraus entdeckte, dass ein Unbekannter gerade die Flucht ergriff. Mike lief nach oben und fand die drei Leichen, sowie einen großen Kühlschrank, der durch ein Vorhängeschloss versperrt war. Von unten drang ein gut verständliches „Sauber“. Ein Zeichen dafür, dass alles gesichert war. Nur wo war Detective Loker. Gaber kombinierte blitzschnell, spannte den Hahn seiner Beretta 92F und feuerte auf das Schloss. Er entfernte die Kette und riss ruckartig die Tür auf. Ein großer Haufen Eis fiel ihm entgegen sowie auch der Körper von Kate Loker. Er konnte sie gerade noch rechtzeitig auffangen, ehe sie hart aufschlug. Sie hatte nichts außer ihrer Unterwäsche an und ihre Haut war unnatürlich blau. Mike suchte sofort nach einem Puls. Nicht schon wieder. Sie atmete nicht und Mike tat sich schwer einen Puls zu finden. Nervös blickte er auf seine Uhr. Nichts. Verdammt Kate machen Sie schon. Er fand relativ spät noch ein Lebenszeichen. Sofort schlüpfte er aus seinem warmen Fieldjacket, welches er ihr sofort umlegte und sie hochhob. Mike eilte mit ihr die Treppe hinunter und brüllte währenddessen: „Ich brauche hier sofort einen Notarzt.“
Sofort kam über Funk die Meldung und gleich um die Ecke wurde ein Rettungswagen gestartet, der mit lauter Sirene ins Innere der Halle vordrang. Mike legte sie auf die bereitgestellte Trage und rief dem jungen FBI Agenten von vorher zu: „Haben Sie ein Auge auf sie.“
Danach zog er seine Beretta 92F und sprintete zu den Containern. Dort machte er kurz halt und brachte die Beretta 92F in Anschlag. Mike ging vorsichtig durch die Containerreihen und bevor er um eine Ecke bog, presste er sich kurz an den Container und fuhr blitzschnell herum. Was er jedoch nicht vorhergesehen hatte, war das ein Tritt ihn von links überraschte und die Waffe aus seiner Hand beförderte. Mike konnte sich noch rechtzeitig ducken um den heransausenden Unterarm auszuweichen. Er drehte sich um und ging sofort in Kampfstellung. „Sie!“, stieß Ellington ungläubig aus.
Mike wusste nicht, was er meinte und es war auch nicht notwendig, denn sofort holte Bradley erneut zum Schlag aus. Dem Mike geschickt auswich und seinen Fuß vorschnellen ließ, der dem ehemaligen Scout Sniper die Luft raubte, als er in dessen Magen einschlug. Der Mann wich ein paar Schritte zurück und blickte auf Mike. Dieser stand da und versuchte sich für den nächsten Angriff vorzubereiten. Plötzlich beendete ein Tritt in dessen Kniekehle sein Vorhaben und als Mike sich aufsetzte, trat der Unbekannte ihm ins Gesicht und schickte ihn damit schlafen.
Ellington stand da und verarbeitete die Ereignisse. „Nicht nötig ‚DANKE‘ zu sagen.“, erwiderte Matthew Finn, der etwas überrascht war, Ellington in diesem Zustand zu treffen.
„Los helfen Sie mir, ihn in den Wagen zu schaffen.“, fuhr Finn Ellington an.
Dieser packte Mike sogleich an den Beinen und schaffte ihn mit Ellington in einen schwarzen Lincoln Navigator. Er schlug die Kofferraumklappe zu und setzte sich in den Wagen. Dann stieg auch Finn in den Wagen und die beiden fuhren in die Berge, wo der Senator ein Haus besaß, wo unliebsame Zeugen verhört und aus dem Weg geräumt wurden.
Mike kam wieder zu sich. Sein Blick war verschwommen und sein Gehör war dumpf. Er brauchte ein paar Sekunden um wieder alles in Ordnung zu bringen. Seine Arme waren durchgestreckt und links und rechts an eine Edelstahlverstrebung gekettet. Er konnte sie etwa vier Zentimeter nach vorn bewegen. Er blickte nach vorn und erkannte den Mann wieder, gegen den er gekämpft hatte. „Wer Sind Sie?“, fragte Mike und bekam für diese Frage einen harten rechten Haken. „Ich stelle die Fragen, aber ich bin bereit Ihnen diese Frage zu beantworten: Ich bin der Mann, der Ihr Leben vor 8 Monaten verändert hat, damals in dem Glauben Sie seien irgendein Zivilist, aber nach Ihrer Vorstellung in der Lagerhalle, nehme ich mal an, dass Sie früher bei irgendeiner Spezialeinheit waren, hab ich Recht?“
„Ja. Sie heißt, f*ck dich ins Knie du Pisser.“, erwiderte Mike und spuckte einen blutigen Batzen auf den Boden.
Der Mann lachte und schlug ihm erneut ins Gesicht. Diesmal etwas härter als vorhin. Mike spuckte erneut einen blutigen Batzen auf den Boden und starrte den Typen eiskalt an. Sein Shirt hatte man entfernt und seinen muskulösen Oberkörper enthüllt. „Ich nehme mal an, Sie waren für die CIA tätig. Das wird lustig.“, erwiderte Bradley.
Mike blickte nach vorn und blickte herausfordernd in die Augen des ehemaligen Marines. Er erinnerte sich an den Namen des Mannes, den Rainfield in Verdacht hatte. „Sie sind Ellington.“, stellte Mike fest.
„Genau der bin ich.“, bestätigte Bradley.
Mike verlor für einen Moment die Beherrschung fuhr mit seinem Oberkörper nach vorn. Er zerrte wie ein Verrückter an seiner Kette. Beinahe dachte er, er könnte sich befreien und seiner aufgestauten Wut freien Lauf lassen. Der Bastard der sein Leben zerstört hatte, befand sich keinen Meter von im entfernt, und doch konnte Mike nichts tun um ihn zu töten. „Das nützt Ihnen nichts. Sie können sich nicht befreien.“
„Warten Sie nur ab, dann werde ich mich nachts in Ihr Zimmer schleichen und Ihnen die Kehle durchschneiden. Dann setz ich mich neben Sie und sehe zu wie Sie langsam und qualvoll abkratzen.“, erwiderte Mike mit wütender Stimme.
Ellington lachte auf und verließ den Raum. „Rick, kümmere du dich um unseren Gast. Ich bin in einer halben Stunde wieder da.“, erklärte er dem jungen Mann der sofort aufsprang und in den Raum ging.
„Hey Mann.“, begrüßte ihn der junge blonde Typ. Mike spannte seine Muskeln an um bedrohlicher zu wirken.
Der Mann fing an zu grinsen und erwiderte auf diese Geste: „Oh ich habe keine Angst vor Ihnen.“
Dann schnippte er mit den Fingern und trat zur Seite, als seine Männer eine junge ängstliche Frau hereintrugen. „Sie war Ihre Kontaktperson. Sie wissen dies wahrscheinlich nicht, da wir sie bereits vorher enttarnt hatten. Von daher wussten wir, dass Ihre Partnerin bei der Polizei arbeitet.“
Er wartete bis seine Kollegen die Frau abgesetzt hatten und zog dann ein Messer. Dieses rammte er der jungen Frau in die Hand und drehte es einmal in der Wunde herum.
„Nein, lassen Sie sie in Ruhe.“, forderte Mike wütend.
Die Frau brüllte und Tränen liefen ihr über die Wange. „Oh es ist gleich vorbei.“, erwiderte der Mann, zog das Messer aus der Wunde und rammte es ihr in die Schläfe. Die Frau war auf der Stelle tot.
„Nein.“, protestierte Mike und sah die Horrorszene mit an. Rick zog die Klinge aus dem Kopf der Frau und drehte sich mit einem bösen Grinsen zu dem Special Agent um und erklärte: „Wissen Sie, das ist meine Lieblingsbeschäftigung.“
Er wischte das Blut der Frau in ein weißes Tuch, holte mit dem Messer aus und warf die Klinge in Mikes Richtung, wo das riesige Teil knapp neben seiner Schulter in das Holz eindrang. „Ich hätte das Zeug zu einem Zirkusartisten gehabt, finden Sie nicht?“
Mike schwieg eisern. Dann trat er an ihn heran und wollte das Messer herausziehen, als Mike mit seinem linken Bein in die Kniekehle von Rick trat und ihn damit zu Fall brachte. „Hier friss das du Clown.“, erklärte Mike und trat ihm mit voller Wucht ins Gesicht. Rick rappelte sich fassungslos wieder auf und fasste sich an seine schmerzende Nase, die Mike gebrochen hatte. Sofort waren seine Hände mit Blut befleckt, welches aus seiner Nase schoss. Er formte seine Hände zu Fäusten und schlug damit mehrfach auf Mike ein. Dieser hielt den Schlägen stand und stöhnte nicht einmal. „Dir werde ich dein Treiben ausprügeln.“, erklärte der Psychopath.
Plötzlich ertönte ein leises Zischen und der Mann wurde auf Mike geschleudert, und danach fiel er rücklings zu Boden, wo er noch zwei letzte Atemzüge tätigte, ehe sein Herz aufhörte zu schlagen.
Mike war etwas überrascht über die harte Vorgehensweise gegenüber Angestellten. Mike blickte in die Richtung aus der der einzelne, tödliche Schuss kam. Matthew Finn stand in der Tür und hielt seine Colt M1911 mit Schalldämpfer im Anschlag. Dann lief er nach vorn und befreite Mike von seinen Handschellen. „Was tun Sie?“, fragte Mike.
„Kommen Sie mit.“, erwiderte der Mann und warf Mike sein T-Shirt zu.
Mike ging ein paar Schritte und wurde von dem Mann gestützt. Die Einrichtung war zum Glück nicht bewacht und so erreichten Sie den Wagen relativ schnell und waren auch schon unterwegs, als Matthew Finn zu erzählen begann. „Mein Name ist Matthew Finn, ich war früher bei der CIA. Ich diente im Vietnamkrieg und wurde als Spitzel im Kalten Krieg eingesetzt. Vor zwei Jahren wurde meine Tochter im Auftrag von Senator Hugh Trevor getötet. Sie hatte sein Wahlkampfprojekt durchschaut und wollte ihn auffliegen lassen, daraufhin schickte er diesen Ellington und dieser tötete Sie durch einen gezielten Schuss ins Herz. Ich habe geschworen diesen Typen zur Strecke zu bringen.“
„Wie lange waren Sie bei der CIA?“, war Mikes erste Frage.
„29 Jahre. Bis 1995 war ich aktiv, dann habe ich mich zurückgezogen um ein ruhiges Leben anzufangen.“, erwiderte der Ex-Agent.
„Dann sind Sie gegangen als ich gekommen bin.“
„Sie waren auch bei der CIA?“
Mike nickte stumm. Er vertraute dem Mann. Doch sein Name kam ihm in nicht im Geringsten bekannt vor. Vielleicht wusste Rainfield etwas mehr über diesen Mann.
„Was wollen Sie jetzt tun?“
„Wir brechen in das Büro von Senator Trevor ein.“, erklärte Finn.
Mike hielt diese Idee nicht für sehr taktisch, doch wenn er so an Beweise rankam, dann würde er diesem alten verzweifelten Mann helfen. Er wollte die Hintermänner, die den Auftrag gaben Becky zu töten hinter Gittern wissen. Mike würde dafür all seine Fähigkeiten aufbringen müssen um ungesehen auf das Anwesen in Hollywood zu gelangen.
„Na schön ich werde Ihnen helfen.“, erwiderte Mike und arbeitete in Gedanken bereits an einen Plan. „Ich kenne das Anwesen in und auswendig und jetzt können wir es zusammen schaffen, diesen Wahnsinn zu beenden.“, erklärte Finn.
Fortsetzung folgt ...
MfG
M.V.V.M.