Last Chance – Der Kampf seines Lebens
1990 Das Weiße Haus
Die letzten Sonnenstrahlen fielen in das Büro des Präsidenten. „Sir ich brauche Ihre Entscheidung und ich brauche Sie jetzt.“, wiederholte sich der Verteidigungsminister.
Er atmete schwer aus. „Na schön, geben Sie den Befehl zum Abbruch.“
Zirka 10.530 Kilometer Luftlinie entfernt in Laos
„K-Time, hier Foxtrott, brechen Sie den Einsatz ab, kehren Sie um.“, kam der Befehl aus dem Funkgerät gekrächzt. „Hier ist K-Time, Charles, da unten sind immer noch Männer von uns. Wollen Sie etwa unsere CIA Agenten da unten zurücklassen?“
„Befolgen Sie den Befehl K-Time, Foxtrott Ende.“, damit war die Funkübertragung beendet.
„Frank die lassen uns zurück.“, brüllte Jason, der die wegfliegenden Helikopter sah.
„Keine Sorge wir kommen hier schon wieder raus.“, versuchte Frank sein Team zu beruhigen. Allerdings hatte er keinen Plan wie er das anstellen sollte. Plötzlich fielen erneut Schüsse. Frank erwiderte das Feuer und brüllte: „Rückzug Männer.“ Doch er erhielt keine Antwort mehr somit drehte er sich um und entdeckte die Leichen seiner Männer. Jason bewegte sich noch. Frank lief auf ihn zu und hob ihn vorsichtig hoch. Dann legte er ihn sich über die Schulter und lief los. Ein Schuss in die Schulter beendete seine Flucht jedoch. Frank ging getroffen zu Boden und kämpfte bis zum bitteren Ende. Doch ein Schlag ins Gesicht mit der hölzernen Schulterauflage einer Kalaschnikow beendete seine Flucht.
31. Dezember 2010 10.00 Uhr:
Es war ein heißer Morgen in Reverse, eine Kleinstadt in Oregon. Ein braungebräunter, muskulöser Mann um die 53 arbeitete auf seinem Feld. Sein verschwitztes Hemd hängte er unordentlich über den Zaun seines Feldes. Die Silhouette des 1’98 Meter großen Mannes konnte man schon von weit weg erkennen. Seine blonden Haare, die er mit Gel aufgestellt hatte, klebten jedoch durch den Schweiß auf seinem Kopf. Verschwitzt machte er sich wieder an die Arbeit. Mit der Schaufel hob er eine kleine Stelle aus und pflanzte danach ein paar Samen an. Nachdem er seine Arbeit gewissenhaft erledigt hatte, schnappte er sich sein Hemd und trug es zurück in sein Haus. Im Wohnzimmer standen mehrere Fotos, auf denen der Mann abgebildet war. Öfters gleich mit einer ganzen Einheit, seiner Einheit von den Delta Forces. Er trug immer noch seine Hundemarken bei sich, auf denen Jack Farmer eingraviert war. Er ging unter die Dusche, schmierte sich erneut Gel in die Haare und holte sich eine neue Jeans, dazu passend ein Muskelshirt und eine Lederweste. Dann schlüpfte er in seine Bikerstiefel und schnappte sich seine Schlüssel beim Hinausgehen. Dann stieg er auf seine Maschine, eine Harley Davidson XL883L Sportster 883 Low, Baujahr 2009. Er ließ den Motor aufheulen und fuhr los.
Auf der Stadtbank war um diese Zeit schon einiges los. „Ah, Jack, gut dich zu sehen, ich wollte heute sowieso zu dir rausfahren. Ich bräuchte kurz einen Rat, so von Handwerker zu Handwerker.“, grüßte der alte Howard. Mit Handwerker meinte er ihre gesammelten Erfahrungen beim Militär. Howard war nämlich selbst bei der US Army. Er strich sich über seinen grauen Vollbart. Hier kannte wirklich Jeder Jeden. Kein Wunder bei nur 2500 Einwohnern. „Na klar, reicht dir 15 Uhr?“, fragte Jack.
„Sicher, sicher komm vorbei, wann dir der Sinn danach steht.“, erwiderte Howard und zündete sich eine Zigarre an.
15.00 Uhr:
Jack stellte seine Harley vor dem Haus des alten Howards ab. Trotz seines Alters war das Haus doch in einem guten Zustand, er hatte erst kürzlich die Fassade erneuert und einen neuen Lattenzaun errichtet. Jack ging zu der hölzernen, massiven Tür und klopfte an. Komm nur rein Jack.“, ertönte es aus dem Inneren des Hauses. Jack öffnete die unverschlossene Tür und trat ein. „Um was geht es denn Howard?“, platzte Jack gleich mit der Frage heraus.
„Setz dich erst Mal. Willst du etwas trinken?“, fragte Howard.
Jack verneinte mit einer schüttelnden Kopfbewegung. „Ich stehe lieber.“
„Um auf deine Frage zurückzukommen, du kennst doch diese Hotelanlage die vor einem Jahr eröffnet wurde, sie liegt etwas abgeschiedener, naja jedenfalls, findet dort heute ein großes Silvesterkonzert statt. Mit vielen Prominenten und Hotelbesuchern. Wie auch immer, jedenfalls kam vor zwei Tagen einer der Veranstalter zu mir und fragte mich ob hier jemand lebt, der sich um die Sicherheit kümmern könnte. Ich sagte ihm, dass du genau der Richtige wärst. Nun was sagst du?“
Jack stieß einen lauten Seufzer aus. „Du weißt, ich mach so einen Scheiß nicht mehr.“, antwortete Farmer. „Hör zu, er würde dir für diese eine Nacht, sage und schreibe zweitausend Dollar zahlen. Damit könntest du endlich deine Farm auf Vordermann bringen.“, redete Howard ihm ins Gewissen.
Jack blieb jedoch stur und antwortete: „Hör zu Howard, wir sind Freunde, ich weiß du meinst es nur gut, aber ich mache so etwas nicht mehr. Ich habe lang genug aufgepasst, irgendwann ist Schluss.“, erklärte Jack.
20.00 Uhr:
Die Priceton Hotelanlage erstrahlte im Scheinwerferlicht. Nicht ohne Grund fand hier das Silvesterkonzert von Oregon statt. Der ehemalige Präsident Priceton wusste schon warum er nach seinem Rücktritt eine Hotelanlage eröffnete. Er war als Vorstand natürlich der Ehrengast heute Abend. Der Secret Service stellte extra für diesen Abend fünfzehn Agenten ab um für seine Sicherheit zu garantieren. Ein Großteil seiner Gäste war bereits vor zwei Tagen angereist, so auch die Musiker um Proben zu können.
Zirka 40 Kilometer entfernt auf der Farm von Jack Farmer
Jack saß auf der Terrasse und genoss den lauen Abend, in der Nacht wurde es immer angenehm kühl. Farmer blickte hinaus in die Ferne und sah die letzten Sonnenstrahlen verschwinden. Dabei schlürfte er gemütlich an seiner selbstgemachten Limonade.
Nichts ahnend das er noch eine lange Nacht vor sich hatte, lehnte er sich in seinen Stuhl und genoss die Stille.
Kapitel 1
31. Dezember 2010 20.30 Uhr:
Frank Jenson, ein Tontechniker brachte noch die restlichen Boxen auf die Bühne. Es konnte losgehen. Die erste Band trat auf und begeisterte das Publikum mit Songs wie Monday Morning oder Broken.
Noch zehn Minuten dachte Frank, dann würde seine Show beginnen. Die zweite Band kam auf die Bühne und bedankte sich bei der Audienz das sie bei diesem Konzert auftreten durfte. Frank schraubte eine Box auf und holte eine Heckler und Koch MP5 mit Schalldämpfer heraus.
Er schnallte sich eine Schutzweste um und einen Helm aus Kevlar. Doch er war nicht der einzige der sich als Terrorist outete. Sein gesamtes Tontechnikerteam entpuppte sich als bewaffnete Gefahr. Sieben bewaffnete Terroristen stürmten wild schießend die Bühne, während die restlichen Fünf die Gänge von Secret Service Agenten freischossen. Frank schnappte sich Princeton und er und seine restlichen Anhänger verschanzten sich im Foyer. Acht Terroristen wurden als Patrouille eingesetzt, die die Außenanlage überwachten. Die restlichen Vier, unter ihnen auch Frank verweilten im Foyer.
Schrecken und angst war in den Gesichtern der Gästen zu sehen. Ein junges Mädchen schluchzte und weinte. Frank verlor die Geduld und fuhr die Mutter der Kleinen an. „Sorgen Sie dafür, dass sie endlich die Klappe hält.“
Ein Mann weiter hinten fragte mit ängstlicher Stimme: „Was wollen Sie?“
Frank eilte großen Schrittes zu ihm hinüber, packte ihn am Hals und blickte ihm tief in die Augen. „250.000.000 Dollar.“
Dann ließ er den Typen los und ging zu seinem wertvollsten Gefangenen. „Hallo Mr. President. Ich hoffe Sie können sich an mich erinnern.“
Mit ernster Miene und fester Stimme antwortete Princeton: „Nein ich kann mich grundsätzlich nicht an so ein Arschloch wie Sie erinnern.“
Rasend vor Wut schlug Frank auf Princeton ein und brüllte: „Das sollten Sie aber.“
Vor dem Hotel fanden sich bereits die ersten Polizisten ein und forderten Unterstützung an. Doch eine Kleinstadt wie Reverse verfügte über keine Spezialeinheit. Diese befand sich bereits im Flugzeug und würde in frühestens einer Stunde hier sein. „Wir brauchen Unterstützung von außerhalb.“, meldete sich einer der Polizisten. Howard trat von hinten an ihn heran und sagte: „Ich weiß da jemanden, doch ich kann nicht versprechen ob ich ihn überzeugen kann Ihnen zu helfen.“
21.20 Uhr:
Farmer saß bereits im Inneren seines Hauses als Jemand an seiner massive Mahagonitür klopfte. Jack verzog das Gesicht und ging trotzig zu seiner Tür. Er öffnete sie und vor ihm stand Howard, völlig außer Atem und schwitzend. „Wir … Wir brauchen deine Hilfe.“, stammelte Howard.
„Hör zu, ich sag es dir jetzt noch ein letztes Mal. Ich mache diesen Job nicht.“, erwiderte John stur.
„Es ist etwas passiert, bewaffnete Terroristen sind in die Anlage eingebrochen und haben alle Besucher als Geiseln genommen. Du bist unsere letzte Hoffnung, wenn schon nicht für mich, dann zumindest für die Geiseln.“, erklärte Howard seine Situation.
„Tut mir leid, Howard, aber ich kann das einfach nicht mehr tun. Seit ich aus dem Irak entkommen bin, habe ich mit meinen Fähigkeiten als Soldat abgeschlossen.“
Howard blickte ihn an, als ob er ein Monster wäre. „Diese Leute werden sterben, alle Frauen, Kinder Männer und ob du es willst oder nicht, du bist der Einzige den ich kenne, der diesen Terroristen das Wasser reichen kann. Aber wenn dein Gewissen damit klar kommt, dann bleib hier und lass diese Menschen ihrem Schicksal überlassen.“
Mit diesen Worten zog er ab und stieg in seinen Wagen. Er brauste davon und ließ Jack zurück. Dieser schloss derweilen wieder die Tür und stieg die Stiegen in den ersten Stock hinauf. Vor einem verschlossenen Schrank blieb er stehen und atmete schwer ein. Dann holte er einen Schlüssel aus dem danebenstehenden Schreibtisch und sperrte das Schloss auf. In dem Schrank befanden sich alte Militärsachen, eine taktische Weste, eine Hose in Tarnfarben mit zwei Seitentaschen an jedem Hosenbein und ein kleiner Kasten, der am Boden stand. Jack zog sich ein grünes T-Shirt an und schlüpfte danach in die Taktikweste.
Dann öffnete er den Kasten und holte seine Beretta 9mm heraus. Gleich daneben stand seine M4. Er befestigte die Zieloptik, ein Rotpunktvisier mit vierfacher Vergrößerung. Auf den Lauf schraubte er noch einen Schalldämpfer und steckte mehrere Magazine in die Taktikweste. Den Tragegurt des Gewehrs legte er über seine Schulter und ein Miniaturfernglas mit integrierter Nachtsichtfunktion stopfte er in eine Hosentasche. Dann ging er nach draußen und stieg auf seine Harley Davidson.
21.40 Uhr:
Das SERT Team stieß langsam vor, der gläserne Eingang bot ein gutes Ziel, doch diese Terroristen waren Profis, soweit konnte Connor schon mal vorausplanen. Für den Leiter des SERT Teams war dies bereits ein Routinefall, doch auch diesen nahm er sehr ernst. „Na schön Jungs. Zeigen wir denen warum wir besser sind, lasst uns das schnell beenden, denn meine Frau erwartet ihr zweites Kind.“, sagte Connor und drückte die Türklinke herunter. Gleich darauf bemerkte er den Draht, der von der Klinke nach oben an einen, am Türrahmen befestigten Sprengsatz lief. Seine letzten Gedanken vor der Explosion drehten sich um seine Familie. Dann folgte eine ohrenbetäubende Explosion, die den Leiter in einen heißen Feuerball hüllte. Der Rest des Teams wurde weggefegt.
5 Kilometer entfernt
Jack stieg einen kleinen Hang hinunter, bis zu einem kleinen, seichten Bach. Er stieg in diesen und folgte ihm bis er zu einem Zaun kam, der unter Strom stand. Keine zwanzig Meter entfernt von ihm konnte Jack einen Stromkasten ausmachen. Dank einer kleinen Zange konnte er die fünf Drähte sorgfältig durchschneiden. Er kehrte wieder zurück und kletterte über den Zaun. Jetzt befand er sich im Inneren der Anlage. Vor ihm befand sich eine Plattform. Langsam schlich er sich hin und holte das Fernglas heraus. Er spähte kurz über den Rand und konnte zwei Objekte ausmachen. Er merkte sich die Position und nahm die M4 in die Hand. Er legte an und legte den Lauf vorsichtig auf die Kante der Plattform. Dann visierte er den Nacken des ersten Objektes an. Dann drückte er ab und die Kugel durchtrennte sogleich den Nackenwirbel des Mannes. Unfähig zu sprechen, wurde er zu Boden geschleudert. Der zweite Mann lief sogleich in die Richtung aus der Jack geschossen hatte und beugte sich vorsichtig über den Rand der Plattform. Sogleich stach Jack mit seinem Kampfmesser der Navy SEALs zu, welches ein guter Freund ihm vor zwanzig Jahren schenkte. Mit einem sauberen Schnitt durchtrennte Jack die Halsschlagader und die Stimmbänder des Mannes, welcher unter röchelnden Lauten zusammenbrach.
Dann stemmte sich Jack die Plattform hoch und lief geduckt in Richtung Plattformeingang. Da auch er die Explosion zuvor gehört hatte, schlug Jack mit dem Gewehrkolben die Scheibe ein und durchtrennte den Draht zum Sprengsatz.
Dann schlich er langsam den Gang entlang, als plötzlich ein Tritt hervorschnellte und Jack das Gewehr aus der Hand flog. Im selben Moment stürzte sich ein großer, stämmiger Typ auf ihn und riss Farmer zu Boden. Sofort prügelte er auf ihn ein und zog ein langes Kampfmesser. Der Terrorist holte zum alles entscheidenden Schlag aus und wollte zustechen, doch Jack fing seine Hand ab und griff nach seiner Beretta. Mühsam entsicherte er sie und drückte sie dem Angreifer in den Bauch. Dieser zuckte zurück, doch Jack war schneller und drückte ein, zwei, drei Mal ab. Mit blutigen Einschüssen fiel der Mann tot zur Seite. Farmer richtete sich auf und atmete erst mal tief durch. Verdammt, was war nur los mit ihm, früher wäre ihm so ein Fehler nicht passiert, er war ein Elitesoldat, der in jedem Drecksloch dieser Erde gegraben hatte. Aber das war eine Ewigkeit her.
Plötzlich kam ein weiterer Terrorist um die Ecke gelaufen und eröffnete das Feuer auf Farmer. Ein Schuss schlug in die Taktikweste ein, wurde jedoch von einem Magazin für die M4 davon abgehalten Jack tödlich zu verwunden. Er warf sich erneut auf den Rücken und feuerte seinerseits auf den Typen. Ein Schuss riss ein Loch in die Stirn des Mannes und blutige Hirnmasse verteilte sich über die Wand, die hinter ihm war. Jack stand auf, eine Rippe war gebrochen und schleppte sich zu seiner M4. Doch er erreichte sie nicht ganz als zwei weitere Typen auftauchten und das Feuer auf ihn eröffneten. Farmer ergriff die Flucht und bog zweimal links ab, danach noch einmal rechts. Er verschanzte sich in einem Tagungsraum und bezog Stellung hinter einem der Stühle, der zwar nur begrenzt Schutz bot, aber immerhin war der Überraschungsmoment auf seiner Seite.
22.00 Uhr:
Die Mitglieder der SERT Einheit waren mittlerweile versorgt worden. Sie mussten sich erst von dem Schock erholen. Für Captain Connor kam allerdings jede Hilfe zu spät, seine Leiche wies schlimme Verbrennungen auf, doch er wurde durch die Druckwelle der Explosion getötet.
„Sir, wir vernehmen da drin Schüsse.“, sagte ein Officer zu Howard, der eine wichtige Position einnahm. „Das sind keine Einheiten der Polizei.“, erwiderte Howard.
„Es sei denn …“, setzte Howard fort und fing an zu grinsen.
Jack wartete derweilen auf weitere Gegner. Er konnte ihre Schritte hören und richtete seine Pistole auf die Tür. Die Klinke wurde langsam heruntergedrückt und einer der Männer schob den Lauf in den geöffneten Türspalt. Schließlich kam auch der Kopf zur Tür herein und Jack drückte ab. Das Projektil verwandelte das intakte Gehirn in einem Bruchteil einer Sekunde in einen Haufen blutige Masse.
Frank wurde zunehmend nervös. Angespannt wartete er auf die Nachricht, dass der Eindringling endlich getötet wurde. Doch die Nachrichten wurden immer schlimmer, mittlerweile waren fünf seiner Männer tot. Er und zwei weitere waren bei den Gästen im Foyer.
Jack schnappte sich die MP5 des Getöteten und feuerte nach draußen, wo mehrere Männer versammelt standen und die Tür unter Dauerbeschuss nahmen. Er warf sich zu Boden und schoss gezielt in die Mitte. Die Kugeln siebten durch zwei Angreifer hindurch. Die verbliebenen beiden Terroristen verschanzten sich hinter den beiden Biegungen des T-Gangs. Jack rollte blitzschnell herum und stand auf. Der Türrahmen bot eine gute Deckung. Er wartete geduldig bis die Beiden die ersten Schüsse abgaben. Den Finger am Abzug visierte er die schützende Mauer an. Plötzlich wirbelte einer der Männer herum und feuerte eine Salve Schüsse auf Jack ab. Im letzten Moment konnte dieser sich wieder in die Deckung zurückziehen. Sich gegen die Tür pressend wartete er bis die Munition der Angreifer verschossen war. Als er nur noch ein Klicken vernahm stieß er sich ab und feuerte das restliche Magazin leer. Der Angreifer zu seiner rechten wurde von den Kugeln zerfetzt. Eine Blutfontäne spritzte herum. Der Andere hingegen konnte sich hinter die Mauer retten. Er kam erneut hervor und Jack blickte in den Lauf der MP5. Blitzschnell zog er seine 9mm und feuerte fünf Schüsse auf den Mann ab. Die ersten beiden Projektile rissen den Terroristen zu Boden sodass die restlichen Kugeln in die Wand hinter ihm einschlugen und dort zersplitterten. Vorsichtig erhob er sich wieder und ging langsam nach vorn, wo er die MP5 des Toten aufhob.
Doch wohin jetzt, schoss es Jack durch den Kopf. Er beschloss systematisch vorzugehen. Langsam griff er in die Blutlache die sich unter dem Toten gebildet hatte und verteilte es über seine Finger. Jack schmierte es an die gegenüberliegende Wand und ging danach weiter.
Durch Zufall gelangte er in den Nebenraum des Foyers. Er konnte Frank vor Wut brüllen hören. Jack blickte durch einen kleinen offenen Türspalt und konnte die Geiseln sowie ihre Entführer ausmachen. Er überprüfte nochmal das Magazin der MP5 und atmete danach tief ein. Mit einem Tritt öffnete er die Tür und rollte sich in den Raum. Nach einer vollendeten Rolle ging er in die Hocke und schoss auf alles was bewaffnet war. Er konnte die beiden Wachen töten, doch der Dritte schnappte sich einen Feuerlöscher und schlug damit Jack ins Gesicht. „So, du bist also der große Held, der alle meine Männer auf dem Gewissen hat. Sei doch bitte so gütig und sag uns deinen Namen bevor ich dich töte.“, forderte Frank
„Mein Name ist Jack Farmer.“, antwortete Jack, der eine große Platzwunde bei dem Schlag mit dem Feuerlöscher erlitten hatte. Warmes Blut lief sein Gesicht runter, doch das hielt ihn nicht davon ab sich mit Kampfgebrüll auf Frank zu stürzen. Die Beiden gingen zu Boden, doch Frank gewann die Oberhand und nahm Jack in eine Beinschere. Einige der Geiseln nutzten die Gelegenheit und ergriffen die Flucht. Er drückte fest zusammen und schnitt Farmer die Luft ab. Jack hingegen griff nach der Sekundärwaffe von Frank, die in seinem Holster steckte. Er schaffte es die Waffe aus dem Holster zu bekommen, doch Frank wollte bereits danach greifen. Jack schob mit aller Kraft an und drückte Frank nach oben. Jegliche Farbe wich aus Jensons Gesicht als Jack die Waffe aufhob und sie auf ihn richtete. Doch er schaffte es nicht abzudrücken, da Jenson ihn einen Tritt versetzte, der Farmer nach hinten beförderte. In der Zwischenzeit waren beinahe alle Geiseln geflohen. Nur Princeton, das kleine Mädchen und ihre Mutter waren noch da. Frank richtete sich auf und hob die Pistole auf, mit der er sogleich auf das Mädchen zielte. „Sie gehen nirgendwo hin.“
Jack war einfach zu schwach um aufzustehen. „Tja wie du siehst, habe ich auch die zweite Runde gewonnen.“
Frank schnappte sich die kleine und hielt ihr die Waffe an den Kopf. „Keiner folgt mir. Wenn auch nur einer von euch den Kopf aus der Tür steckt, töte ich die Kleine.“
Die Kleine weinte und ihre Mutter war ganz hysterisch. „Lassen Sie mein Kind frei, Sie Irrer.“
„Tut mir leid Lady, aber ich muss jetzt los.“
Frank zog die Kleine hinter sich her und stieß die Tür auf. Dann verschwand er um die Ecke.
„Nein Jenny.“, brüllte die Mutter. Sie war ganz verstört.
Jack blickte sich um, es musste doch einen Hinterausgang geben. Er wusste nur nicht wo er suchen sollte. Auf seine Uhr blickend entschied er den Raum zu verlassen, denn der Typ musste mittlerweile verschwunden sein. Langsam, beinahe schon zögernd riskierte er einen Blick um die Ecke. Sein Kopf schmerzte und er war müde. Er verfolgte Frank nach draußen und konnte aus den Augenwinkeln sehen wie er in den gleichen Bach floh, in dem Jack die Anlage betreten hatte.
Schnell laufend eilte Jack ihnen hinterher. Er hielt sich die Rippen und nahm die Verfolgung auf. Abschütteln durfte er sich nicht lassen, sonst wäre die Kleine verloren. Zweihundert Meter weiter hatte er ihn eingeholt und setzte zum Schlag an, als ein Schuss ihn aus der Fassung brachte und er beinahe zu Boden gestürzt wäre. Dort oben auf dem Hügel stand ein weiterer Helfer von Frank und feuerte auf Farmer. Doch dieser zog erneut die Beretta 9mm und feuerte drei Schüsse in Richtung Schützen ab. Dieser zog sich jedoch rechtzeitig wieder zurück.
Dafür nutzte die kleine Jenny die allgemeine Verwirrung und biss kräftig in die Hand ihres Entführers. Dieser brüllte auf und trat eine Schimpftriade los. Sofort flüchtete das tapfere Mädchen in Richtung Jack. Dieser trat schützend vor sie und zielte erneut auf Frank, dieser verschwand jedoch zwischen den Büschen. Die Kleine zurücklassend nahm er erneut die Verfolgung auf. Als auch er die Hügelige Landschaft erreichte konnte er ein im See liegendes Wasserflugzeug sehen, das an dem Steg festgebunden war. Frank stieg gerade ein und die Maschine startete den Motor. Jack mobilisierte nochmal seine gesamte Kraft und sprintete los. Der Schütze von vorhin machte gerade die Leinen los als er Farmer erblickte und ihn mit seiner MP unter Beschuss nahm. Die Beretta noch immer in der Hand feuerte Jack das restliche Magazin leer. Die Letzte Kugel traf den Mann genau in die linke Brust, wo sie sich durch die Lunge bohrte. Getroffen ging er zu Boden und brach in sich zusammen.
Das Flugzeug hingegen war bereits losgemacht und startete gerade voll durch. Jack gab alles und sprintete so schnell er nur konnte hinterher, um auf den letzten Metern einen letzten Sprung wagte. Knapp konnte er die noch offen stehende Tür erreichen und hievte sich mit letzter Kraft in das Flugzeug hinein. Noch völlig außer Atem richtete Jack sich auf und suchte die Kabine prüfend nach Jenson ab. Plötzlich kam eine Hand mit einem Messer zum Vorschein und stach in Richtung Jack. Dieser versetzte dem Messer einen Stoß mit dem Handrücken und griff um die Ecke nach Frank. Dann verpasste er ihm einen Schlag in die Magengegend und holte gleich erneut zum Schlag mit der rechten Faust aus. Der Schlag saß genau ins Gesicht, und noch einer und noch einer. Blut spuckend packte Frank, Jack am Hals und drückte ihn in den Passagiersitz. Er drückte fest zusammen und schnürte Jack die Luftröhre ab. Jack verpasste dem ehemaligen Soldat einen erneuten Schlag ins Gesicht und trat ihn danach zu Boden um sich gleich mit Gebrüll auf ihn zu stürzen. Die beiden Männer wälzten sich über Boden und Jack gewann schließlich die Oberhand und wollte zuschlagen, doch ein Tritt von Frank beförderte den stämmigen Mann zu Boden. Er wirbelte herum und kam wieder auf die Beine, doch ein Kniestoß von Frank raubte ihm die Luft. Es folgten noch zwei gegen den Bauch und ein weiterer gegen das Gesicht von Jack. Letzterer wurde zu Boden befördert und rang nach Luft. An seiner Wange befand sich ein großer Riss aus dem Blut floss. Frank hob eine Waffe auf die am Boden lag und richtete sie auf Jack. „Ich gewinne auch Runde 3.“
Jack wartete auf den Schuss. Doch es klickte nur, die Waffe enthielt keine Munition. Jack hingegen hatte sich das Messer geschnappt das auf dem Boden lag und sprang auf die Beine. Er schnappte sich Frank und rammte ihm das Messer in den Hals. Dann raunte er in sein Ohr: „Die Show ist vorbei, Kumpel.“
Röchelnd, sterbend stieß er ihn zu Boden und ging danach zum Cockpit. Den Piloten hielt er die ungeladene Waffe an die Schläfe und sagte: „So und Sie kehren jetzt um und nehmen Kurs auf den See.“
Bleich wie eine Wand kehrte der Pilot mit Jack zurück und landete die Maschine im See.
Dort wartete bereits die Polizei. Der Pilot wurde festgenommen und Jack kehrte zurück ins Hotel und genehmigte sich zum ersten Mal seit zehn Jahren ein kühles Blondes. Seine Verletzungen wurden versorgt und der Abend ging für ihn doch noch gut zu Ende. An diesem Abend war der Kampf seines Lebens. Gemeinsam mit der kleinen Jenny und ihrer Mutter Vanessa sah er sich das große Feuerwerk an. Dann schlug es 00.01 und somit war das Jahr 2011 eingeläutet.
MfG
M.V.V.M.
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