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M.V.V.M.

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Montag, 16. Januar 2012, 18:50

[ARCHIV] Tödlicher Verlust (Story 02)

So und hier folgt auch gleich meine Fortsetzung zu Tödliche Vergeltung
Diese Story ist reine Fiktion. Es sollen keine realen Personen dargestellt werden. Jegliche Übereinstimmung wäre reiner Zufall.
Kurze Vorschau:
Mike Gaber hat sich aus seinem alten Leben zurückgezogen und ist nun in einer glücklichen Beziehung, als Professor an der Universität Harvard tätig und rundum glücklich. Doch diese Ruhe wird jäh gestört als ein Attentat auf einen Senator stattfindet.

So mehr verrate ich aus storytechnischen Gründen nicht. Dieser Teil strotzt vor Spannung und Action. Es werden alte Bekannte wieder auftauchen und ein paar neue Charaktere. Diesmal wird es persönlich für Mike Gaber, dass verspreche ich euch.

Prolog

Die wärmenden Strahlen der Sonne bahnten sich langsam den Weg über die Häuserfassaden von Boston. Die Äste waren auch schon wieder mit Blättern gesäumt, nachdem sie vor nicht mal 9 Monaten von diesen gefallen waren. Mike stand am Fenster seines Apartments und blickte nach draußen. Seit er vor beinahe zwei Jahren seinen Job als FBI Agent an den Nagel gehängt hat, hat sich sein Leben deutlich verändert. Dies lag aber nicht an seinem neuen Job als Professor für Betriebswirtschaft an der Harvard University, oder dem Umstand, dass er von Washington D.C. nach Boston gezogen war. Nein der Grund dafür lag in diesem Moment in seinem Bett. Becky streckte sich kurz unter der Bettdecke, ehe sie sich aufsetzte und Mike anblickte. „Wieso bist du schon wach? Es ist Samstag, da schlafen wir normalerweise bis neun.“
„Ich konnte nicht mehr schlafen.“, erwiderte Mike.
„Wie du meinst.“, antwortete Becky verschlafen und ließ sich wieder ins Bett fallen.
Mike fing an zu lächeln. So glücklich war er zuletzt, als er seine Frau geheiratet hat, die ihm jedoch am 11. September 2001 genommen wurde. Mike vermisste ab und an sein altes Leben. Der Adrenalinkick, der ihn das Leben spüren ließ, kurz bevor er handelte. Doch er hat all dies für einen normalen Alltagsjob mit einem normalen Privatleben eingetauscht. 16 Jahre lang war er bereit für sein Land sein Leben zu geben, doch dann begegnete ihm Becky, in die er sich sofort verliebt hatte. Sie hatte sein Leben verändert, dank seiner Freunde Steve und Jennifer Clark. Er verdankte den beiden seine jetzige Situation. Auch wenn er den Jobwechsel nur einer einzigen Person verdanken konnte. Eric Rainfield, der nun schon seit über 27 Jahren im Dienste der Regierung stand, hatte ihn nicht nur persönlich angeworben, nein er hatte ihn auch persönlich ausgebildet. Mit 21 wurde er für die CIA interessant, als er gerade sein Betriebswirtschaftsstudium an der Harvard abgeschlossen hatte. Mike hätte bis vor drei Jahren nicht geglaubt, dass er jemals wieder ein normales Leben führen konnte. Schließlich war er 11 Jahre als Killer für die CIA unterwegs, sowie weitere 5 Jahre für das FBI. Er war einer der besten und nun war er nichts weiter als ein Professor, dessen Studenten zu ihm aufblickten. Sie wussten nicht was Mike früher getan hatte, geschweige denn etwas über seine Fähigkeiten. Mike war auch froh darüber. Man wusste nie, wem die jungen Studenten etwas erzählten. Er wollte nicht schon wieder als Zielscheibe dienen. Dieser Job brachte so viele neue Erfahrungen mit sich. Anfangs fühlte sich Mike nicht ganz wohl dabei, als Professor bezeichnet zu werden, schließlich hatte er ja nicht einmal einen Doktortitel, sowie Becky. Doch dank seiner jahrelangen Erfahrung in Sachen falscher Identität, hatte er schnell herausgefunden, was er seinen Schülern beibringen würde. Das Beste daran war, dass er seine Schüler auf Dinge vorbereiten konnte, die ihnen sonst niemand beibringen konnte. So hatte er darauf bestanden, seine Schüler im Nahkampf zu unterrichten, um sich im schlimmsten Fall verteidigen zu können. Er hatte auf dem Campus ein eigenes Dojo eröffnet, und unterrichtete viele seiner Studenten im waffenlosen Kampf. Natürlich brachte er ihnen nur die Dinge bei, die sie brauchten um sich zu verteidigen. Sie sollten niemanden töten, so lautete auch sein Kampfspruch. Er war durchaus im Stande einen Menschen mit seinen bloßen Händen zu töten und dies hatte er auch oft unter Beweis gestellt. Ab und an, kam es vor, dass seine Studenten die Narbe an seiner linken Hüfte entdeckten, die von einer Schusswunde abstammte, die ihm bei seinem letzten offiziellen Einsatz zugefügt wurde. Die Choussards, waren Abschaum, die vor nichts zurückschreckten. Beinahe hätten sie seine besten Freunde abgeschlachtet, doch Mike war zum Glück noch rechtzeitig gekommen. Er bezweifelte allerdings, dass er nach zwei Jahren noch immer fähig war, jemanden kaltblütig zu töten. Er hatte gelernt, wieder wie ein Mensch zu denken, für einen Anti-Terror Agent nicht sehr hilfreich, da man unter Umständen kaltblütiger sein musste, als ein Terrorist selbst. Man musste oft die Menschlichkeit in Frage stellen, wenn man überleben wollte. Nach 16 Jahren im Dienst, hatte Mike keinerlei Reue mehr gezeigt. Erst nach und nach wurde er wieder emotionaler. Es wussten nur wenige Professoren über sein altes Leben Bescheid, einer davon war Frank Gates, ein ehemaliger Marine, der im Vietnamkrieg gedient hatte. Er wusste, dass er sich immer auf den alten Mann verlassen konnte. Mikes Handy klingelte. Er blickte kurz auf das Display und hob dann ab. „Hey Steve, was gibt’s?“
„Ich wusste doch, dass du wach bist und um deine Frage zu beantworten. Wir veranstalten heute Mittag eine Grillparty und ich möchte auch, dass du mit Becky kommst. Vorausgesetzt du hast Zeit.“
„Klar, warum nicht. Wann?“
„11.30 Uhr.“
„Gut, bis dann.“
„Yip.“

Mike hatte bereits wieder aufgelegt und setzte ein Grinsen auf. Er hatte Steve jetzt schon seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Die kleine Emily musste jetzt schon beinahe zwei sein.
Auch wenn Mike Angst hatte, vor allem nach der Vorstellung vor zwei Jahren. Er war zwar einer der Gründe, warum Steve, Jennifer und Becky heute noch da waren, doch er fühlte sich auch verantwortlich. Er wurde damals von allen Gästen als Monster abgestempelt, weil er diesem Greg den Daumen gebrochen hat um ihn zum Sprechen zu bringen. Zum Glück war danach niemand anwesend, als er den Kellner folterte, andernfalls hätten die übrigen Gäste ihn als kaltblütiges Ungetüm abgestempelt, der Leute folterte. Mike verdrängte diese Gedanken schnell wieder, dieses Leben lag hinter ihm und das war gut so. Niemand sollte seinetwegen leiden. Am allerwenigsten seine Freunde. Mike verließ das Schlafzimmer und zog sich an. Er liebte es draußen zu joggen. Da draußen war er zwar auch nicht sicher, denn es gab sicher noch viele Leute die eine offene Rechnung mit ihm hatten. Aber die Chancen standen gut, dass diese Leute ihn nicht jagen würden. Er trat hinaus an die frische Luft und tätigte einen reinigenden Atemzug. Dann fing er langsam an zu joggen. Erst in einem recht entspannten Tempo, welches er dann langsam steigerte. Letzten Endes sprintete er durch den gegenüberliegenden Park und drehte eine Runde um den Block. Dabei legte er einen kurzen Halt bei einer Bäckerei ein und kaufte Sandwiches ein, sowie jeweils ein Glas Erdnussbutter und Erdbeermarmelade. Zehn Minuten später befand er sich wieder in seinem Haus und deckte den Tisch. Er legte zwei Teller auf diesen, sowie zwei Tassen, eine davon war mit Kaffe, die andere mit Tee gefüllt. Der Kaffee war für Mike, der ihn am liebsten schwarz mit drei Stück Zucker trank, während er für Becky Früchtetee aufgesetzt hatte, ebenfalls mit zwei Stück Zucker. Dann kam sie auch schon aus dem Schlafzimmer. Sie trug noch immer ihr Nachthemd, welches ihr bis zu den Oberschenkeln reichte. Sie drückte Mike einen Kuss auf und setzte sich dann an den Tisch. „Wow, dass sieht ja lecker aus.“
Mike setzte sich ihr gegenüber und reichte ihr ein Sandwich mit Erdnussbutter und Marmelade. Sie biss herzhaft ein Stück davon ab, kaute es genussvoll und tätigte dann einen großen Schluck, um das Essen hinunterzubefördern. Mike hasste diese Gabe, jede Tat in tausend Einzelteile zu zerlegen und zu analysieren. Bei genauerer Betrachtung entdeckte Mike einen Erdnussbutterfleck auf der Wange seiner Freundin. Er lehnte sich zu ihr hinüber und strich ihr mit seinem kräftigen Finger über diese. Der Fleck war weg und Mike griff nach einer Serviette. Er strich mit ihr über seinen bekleckerten Finger und lachte. Becky stimmte mit ein und die beiden brauchten einige Sekunden um sich wieder zu beruhigen. Nachdem sie fertig waren mit Frühstück, räumten beide auf, wuschen das Geschirr ab und richteten sich dann her für die Grillparty.
Mike freute sich unheimlich darauf, seine Freunde wiederzusehen. Diesmal würde alles anders sein. Er würde kein Agent sein und musste auch nicht über seine Vergangenheit lügen. Diesmal würde niemand getötet oder gefoltert werden. Seine Vergangenheit würde er nicht noch einmal wiederholen. Er würde nie wieder in sein altes Leben zurückkehren. Er wollte keine Bedrohung mehr abwenden.

Drei Stunden später standen Mike und Becky vor der Haustür der Clarks und warteten auf Einlass. Hinten im Garten schien schon reges Treiben zu herrschen. Mike hörte Stimmen und laute Musik. Dann wurde die Tür geöffnet und Jennifer fiel Becky um den Hals. „Schön euch endlich wieder zu sehen.“, platzte sie heraus und zog Mike zu sich ran um ihn auf die Wange zu küssen.
Neben ihr saß die kleine Emily auf dem Boden und blickte mit großen Augen auf Mike. „Hey, wer ist denn das?“, fragte Mike mit gespielt freundlicher Stimme. „Sag hallo zu Onkel Mike.“
Die kleine Emily hob ihre Hand. Mike beugte sich runter und ergriff vorsichtig das zarte Händchen der Kleinen und schüttelte es sanft. In diesem Moment wünschte er sich, er hätte immer ein normales Leben geführt. Vielleicht wäre auch er jetzt ein Vater wie Steve. Aber das konnte ja noch kommen. Er ließ die kleine Hand wieder aus und Jennifer hob Emily hoch. „Schau, da ist Becky.“
„Hallo.“, sagte Becky und spielte mit ihrem Finger. Sie konnte richtig gut mit Kindern umgehen. Jennifer und Becky schritten durch das Haus, gefolgt von Mike, der die Eingangstür schloss. Hinten im Garten ging bereits die Party ab. Mike erkannte einen Senator unter den Gästen. Steve hatte wirklich gute Kontakte. Er schüttelte ein paar Hände und erkannte auch ein paar der Gäste wieder, die vor zwei Jahren auch schon bei Steve und Jennifer’s Hochzeit anwesend waren. Sie musterten Mike mit misstrauischen Blicken und als er ihnen den Rücken zugekehrt hatte, fingen sie sofort an geheimnisvoll zu tuscheln. Plötzlich hörte Mike eine ihm bekannte Stimme. „Michael Gaber.“
„Steve. Freut mich dich zu sehen.“, erwiderte Mike.
„Mich auch. Man hast du dich verändert. Wie läuft’s mit Becky?“, fragte Steve mit hochgezogenen Augenbraunen.
„Es läuft gut.“
„Wirklich? Ist nicht zufällig ein Baby im Anmarsch.“
Mike grinste und gab ihm einen leichten Stoß gegen die Schulter. „Witzbold.“
Steve lachte und gab Mike einen Klaps auf den Rücken. „Und wie bist du zufrieden mit deinem neuen Job?“
„Sehr zufrieden.“
„Fehlt dir dein altes Leben manchmal?“
„Wenn ich ehrlich bin … nein, kein Bisschen. Gut vielleicht fehlt mir die Action ein bisschen, aber ich bin froh, nicht mehr an vorderster Front kämpfen zu müssen.“, erwiderte Mike.
„Du weißt, dass ich ohne dich niemals meine Familie hätte beschützen können.“
„Keine Ursache, du hättest das selbe für mich getan.“
„Darauf kannst du einen lassen.“, erwiderte Steve scherzhaft.
Mike lachte lauthals auf und die beiden setzten sich an einen Tisch. „Sag mal woher kennst du denn Senator Hugh Trevor?“
„Oh du meinst Craig T. Nelson?“, fragte Steve und spielte auf den Schauspieler Craig T. Nelson an.
„Die Ähnlichkeit ist verblüffend.“, erwiderte Mike.
„Der ist ein alter Kunde. Er hat mir damals ein paar gute Aufträge gesichert.“
„Aha.“, erwiderte Mike.

Keinen Kilometer weiter fuhr gerade ein grauer Van eine Auffahrt hoch. Der Fahrer stellte das Fahrzeug vor einem unauffälligen Häuschen ab und stieg aus. Er trug einen schwarzen Overall, der ihn als Bryan T. Franklin ausgab, der für eine Speditionsfirma arbeitete. So lautete auch die Aufschrift des Vans. Er klingelte und wartete bis jemand die Tür öffnete. Eine alte gebrechliche Frau schloss diese auf und öffnete sie langsam und behutsam. „Mrs. Allis?“, fragte der Mann.
Die alte Dame nickte und setzte sich ihre Brille auf. Blitzschnell hatte der Typ eine schallgedämpfte H&K USP Tactical gezogen und die Waffe auf die ahnungslose Frau gerichtet und den Abzug nach hinten gezogen. Die Kugel im Kaliber .45 ACP verwandelte das Gesicht der Rentnerin in eine einzige blutige Masse. Die Frau wurde nach hinten geschleudert, wo ihr toter Körper gegen einen Stuhl knallte. Der Killer betrat das Haus und entfernte den falschen Bart. Dann öffnete er das Paket und holte ein M40 Scharfschützengewehr heraus. Er trat hinaus in den Garten, wo er ein paar Äste mit seinem Kampfmesser, welches er noch von seiner Zeit bei den Marines hatte, abschnitt. Er befestigte noch einen Schalldämpfer an seinem Gewehr, legte sich ins Gras und blickte durch das Zielfernrohr der eindrucksvollen Waffe. Eine rothaarige Frau stach ihm als erstes ins Auge. Sie gefiel ihm, doch bei genauerem Hinsehen, erkannte er, dass sie bereits vergeben war. Schade eigentlich. Aber vielleicht würde er sich ja um ihren Freund kümmern. Niemand würde etwas bemerken. Aber auch die Frau des Gastgebers war nicht zu verachten. Verdammt die geilsten Weiber waren immer vergeben, doch das ließ sich ändern. Er legte die Entfernung fest und führte eine Kugel, im Kaliber 7,62x51 Millimeter NATO in die Kammer. 986 Meter. Keine schlechte Distanz. Er würde sein Ziel auf jeden Fall treffen. Niemand war besser als er und dies hatte er oft unter Beweis gestellt. 38 offizielle Abschüsse gingen auf sein Konto, sowie ein Haufen inoffizieller Abschüsse, als er für die CIA getötet hatte. Dieser Auftrag war leicht und brachte schnell viel Geld. Dann bekam er den Senator ins Schussfeld. Auch kein armer Mensch, schoss es dem Mann durch den Kopf, denn er wusste wo der Senator seine Behausungen hatte. Eine riesige Hollywoodvilla in Los Angeles, ein Anwesen in Dubai, sowie eine angemessene Villa, die etwas außerhalb von Berlin lag. Er hätte so viele Gelegenheiten gehabt ihn zu töten und jetzt war es soweit. Er entsicherte die Waffe, indem er den ersten Abzug nach hinten drückte, bis dieser einrastete. Dann legte er seinen rechten Zeigefinger um den Abzug, der das tödliche Geschoss auslöste. Er atmete tief ein und aus und konzentrierte sich auf einen bestimmten Punkt. Dank seines jahrelangen Trainings war er ein Experte darin seinen Puls zu senken und zwischen zwei Herzschlägen zu schießen. Er kontrollierte jetzt seine Atmung. Sein Finger fuhr blitzschnell nach hinten und löste den Schlagbolzen des Gewehrs aus. Ein kaum hörbares zischen ertönte und gleichzeitig schnellte das Gewehr zurück. Der Rückstoß war unglaublich.

Kapitel 2

Mike hörte wie etwas mit hoher Geschwindigkeit knapp an ihm vorbeisauste und einen gläsernen Behälter durchschlug. Im gleichen Moment hatte er sich auf Jennifer gestürzt und sie zu Boden gerissen. „Runter.“, brüllte Mike laut und legte sich schützend auf Jennifer. Steve hatte Emily geschnappt und sich mit ihr ins Haus gerettet. Dort saß er nun hinter einem Pfeiler und beruhigte seine kleine. Mike versuchte die Lage zu überblicken. Die beinahe dreißig Gäste hatten sich auf den Boden geworfen, wo Sie nun auf Entwarnung warteten. Die meisten hielten ihre Hände schützend auf ihren Hinterkopf und hielten das Gesicht nach unten. Mike riskierte einen kurzen Blick über den Zaun und versuchte etwas in der Ferne zu erkennen. Keine Chance. Das war eindeutige Profiarbeit.
Gaber hatte keinen Knall gehört, also verwendete der Schütze einen Schalldämpfer. Mike brüllte laut hörbar für alle: „Ist jemandem was passiert?“
Von allen Seiten drang ein gut verständliches: „Nein.“
Nur von dem Senator drang kein Nein an sein Ohr, dafür aber folgendes: „Wir brauchen Hilfe.“
Mike war als erster bei ihm, da er sich schnell und effektiv durchs Gras robbte. Er entdeckte auf Anhieb um wen es sich handelte. Seine Sinne waren wie weg. Oh nein, das konnte nicht wahr sein.
„Sie ist getroffen.“, wimmerte der Senator.
Mike schob ihn etwas unsanft beiseite und blickte in das Gesicht von Becky. Sie hatte ihre Augen geschlossen. Ihre weiße Bluse wurde von ihrem eigenen Blut rot gefärbt. Mike suchte einen Puls, doch da war keiner. Sie atmete auch nicht. Mikes Gehirn wusste bereits, dass Becky tot war, doch sein Herz akzeptierte diese Umstände nicht. Er wollte aufwachen, den Notausstieg suchen. Verdammt er musste einfach nur aufwachen, rief er sich immer wieder in Gedanken zu, doch es half nichts. Hierbei handelte es sich um keinen Traum. Dies war ernste Realität. Mike fing am ganzen Körper an zu zittern und verlor das Gleichgewicht. Er kippte zur Seite ins Gras und konnte nicht glauben, was soeben passiert war. Er bekam nicht einmal mit, wie Jennifer und Steve ihn von Becky wegbrachten. Heiße Tränen liefen über seine Wangen und er war nicht fähig ein Wort zu sprechen. Er saß einfach nur still auf einem Stuhl und starrte in die Ferne. Sein Blick war leer und er nahm seine Umgebung nicht wahr. Innerlich führte er gerade einen Kampf mit sich selbst. Er gab sich die Schuld an Beckys Tod. Seine Hände zitterten und seine Knie waren butterweich. Steve kam auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Es tut mir leid.“
Doch Mike zeigte keine Reaktion. Er war gerade tausend Kilometer entfernt. In diesem Moment hatte er erkannt, dass sein Leben keinen Sinn mehr hatte. Ein Schicksalsschlag kam nach dem anderen. Erst hatte Mike seine Frau verloren, dann wurde sein Team ausgelöscht und jetzt hatte er auch noch Becky verloren. Die Welt hasste ihn. Er spielte schon mit dem Gedanken sich zu rächen, doch wie sollte er dies in seinem momentanen Zustand zusammenbringen? Er war seit 2 Jahren inaktiv. Er hatte seine Kaltblütigkeit gegen ein Leben getauscht, dass jetzt nicht mehr so war, wie noch vor zwei Stunden. Mike stand auf. Sein weißes Hemd war blutverschmiert, vermutlich als er nach Beckys Puls suchte. Sein gerade eben erst geordnetes Leben hatte sich soeben in ein einziges Chaos verwandelt. Die Polizei hatte ihren Leichnam mit einem weißen Tuch bedeckt, um den Leuten den hässlichen Anblick zu ersparen. Er schüttelte die Verzweiflung aus seinem Kopf und machte einen langsamen Schritt nach vorn. Er verwarf auch den Gedanken an Rache, denn Becky hätte bestimmt nicht gewollt, dass er den miesen Schweinehund tötete. Die Schritte fielen ihm schwer und er fühlte eine Übelkeit in sich aufsteigen. Seine Beine wurden schwer und er sank auf die Knie. Ein paar Sanitäter traten an ihn heran und fragten, ob alles in Ordnung sei. Verdammt, nichts aber auch gar nichts war in Ordnung. Seine große Liebe war ihm erneut genommen worden. „Wir helfen Ihnen.“
Mike spürte wie ihn die Sanitäter an den Armen hochzogen und ihn ins Innere des Hauses brachten. Dort setzten sie ihn auf eine 2000 Dollar teure Ledercouch und untersuchte ihn auf äußere Verletzungen. Danach kümmerte sich ein Notarzt um seinen geistigen Zustand. Er kontrollierte die Pupillenreaktion und ob Mike vielleicht eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. Nichts von dem war der Fall und der Arzt stand zufrieden auf. „Tut mir leid.“, sprach er zu Mike.
Mike nickte nur und stand schließlich auf. Er wollte so schnell wie möglich verschwinden. Er würde wegziehen aus Boston, sich in Los Angeles eine nette Bleibe suchen und untertauchen.

Fortsetzung folgt ...

MfG

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Angel (3. Oktober 2013, 00:36)

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Montag, 16. Januar 2012, 18:56

Kapitel 1

8 Monate später

Mike Gaber war ein Wrack. Er trug einen Vollbart und sein Haar war schlimm zerzaust. Seine Augen waren ganz klein, kein Wunder, denn er hatte ja seit zwei Nächten nicht geschlafen. Seit zwei Nächten wurde er wieder von Alpträumen verfolgt. Mittlerweile hatte er mit seinem ruhigen Leben abgeschlossen und hart trainiert um wieder etwas zu Kräften zu kommen. Er war zwar nicht mehr derselbe Kämpfer wie früher, doch zumindest war er vom Körperbau noch immer derselbe. Er stieg aus seinem Ford Ranger und knallte die Tür zu, welche er mit dem Zentralschlüssel versperrte. Dann stieg er die Treppe zu seinem kleinen Häuschen hinauf. Doch ehe er die Tür aufsperrte, drehte er sich nochmal um und blickte der untergehenden Sonne nach. In Los Angeles konnte er neu anfangen. Hier viel die ganze Last von seinen Schultern. Er steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn zweimal herum. Dann drückte er die Türklinke hinunter und trat ein. Es war still, kein Mensch war zu Hause. Diese Fülle war aus seinem Leben verschwunden. Mike legte seine Hausschlüssel auf die Kommode zu seiner linken und hängte die Lederjacke feinsäuberlich auf. Plötzlich registrierte er neben sich eine Bewegung. Mike hatte im Reflex nach hinten gegriffen und seine Beretta 92F gezogen, welche er immer in seinem Hosenbund transportierte. Im selben Griff hatte er die Waffe entsichert und den Hahn gespannt. Er richtete die Waffe auf die Stelle, wo keine zehn Sekunden zuvor eine Bewegung stattfand. „Wer sind Sie?“, fragte Mike mit rauer Stimme.
„Ich bin es Mike.“, antwortete eine ihm bekannte Stimme.
Mike schaltete das Licht ein um Sicher zu gehen, dass es sich auch wirklich um die Person handelte, von der Mike dachte sie nie wieder zu sehen. Im Schein des Lichts bekam er dann die Bestätigung.
„Eric. Was wollen Sie hier?“
„Sie engagieren.“, erwiderte eine weitere Stimme, die ihm ebenfalls sehr vertraut war.
„Tom. Sie hier? Dann müssen diese Terroristen also wirklich schlimme Finger sein, wenn Sie mich wieder anheuern wollen.“, erwiderte Mike.
„Nicht ganz, wir wollen Ihnen nur die Chance geben sich zu rächen.“
„Zu Rächen? An wem?“, fragte Mike verdutzt.
„An den Mördern von Becky Summers.“, erklärte Eric.
„Kein Interesse.“, erwiderte Mike mit lustloser Stimme.
„Das überrascht mich. Sind Sie nicht derjenige gewesen, der aus Rache für den Tod seiner Frau, dutzende Terroristen brutal abgeschlachtet hat?“, sagte Tom sarkastisch.
„Das ist lange her.“, rechtfertigte Mike seine Taten. „Seitdem hat sich viel verändert. Ich bin kein Killer mehr. Ich hab diese Gleichgültigkeit verloren. Ich bin nicht mehr fähig jemanden kaltblütig zu töten.“, setzte er fort.
„Da bin ich anderer Meinung. In Ihnen steckt noch der gleiche Antiterroragent, den ich vor 19 Jahren ausgebildet habe. Wir müssen ihn nur wiederfinden.“, erwiderte Rainfield.
Mike stieß einen gequälten Seufzer aus. „Wie kommen Sie darauf, dass ich noch ansatzweise die Reflexe beherrsche, wie früher?“
„Ganz einfach, ich habe beobachtet wie Sie die Waffe in einem Griff gezogen und entsichert haben. Wenn Sie zusagen, werde ich Sie wieder trainieren. Wir werden wieder den gleichen kaltblütigen Killer aus Ihnen machen, der Sie vor drei Jahren noch waren.“, erklärte Rainfield.
„Und warum sollte ich das wollen? Ich habe dieses alte Leben aus guten Gründen hinter mir gelassen.“
„Wie Sie meinen. Aber wenn ich mich recht entsinne, haben Sie alles verloren. Hören Sie, Sie sind der einzige dem ich vertraue.“, erklärte Rainfield.
„Ich weiß, aber meine Antwort steht fest. Ich habe mich mit Beckys Tod abgefunden. Warum sollte ich eine alte Wunde wieder aufreißen wollen? Es würde nichts an der Tatsache ändern, dass Becky nicht mehr zurückkommt. Ich habe Monate gebraucht um über Sie hinwegzukommen.“
„Das ich finde ich sehr schade, aber vielleicht überlegen Sie es sich noch anders. Denken Sie an Ihre Einstellung, die Sie nach dem Studium hatten. Sie haben immer aus Pflichtgefühl gehandelt, wissen Sie noch? Wie auch immer, wenn Sie es sich anders überlegen sollten, rufen Sie mich an. Sie haben meine Nummer.“, erwiderte Rainfield.
„Nein, habe ich nicht.“
„Doch, Sie befindet sich auf ihrer Kommode, in Ihrem Schlafzimmer. Auf Wiedersehen Mike.“
Eric verließ den Raum gefolgt von einem, böse dreinblickenden Tom.
Mike lehnte sich gegen den Tisch und strich sich über seinen Bart. Diese Chance würde er vielleicht nie wieder bekommen. Er sicherte die Waffe und legte sie auf den Tisch. Rainfield hatte Recht, tief in seinem inneren, war er noch immer der Mann, der in einem Augenblick von null auf hundert kam. Seine Fähigkeiten würde er für immer besitzen, auch wenn er Sie wieder trainieren musste, aber sie waren noch vorhanden. Er ging zu einem Bild, auf welchem er und Becky abgebildet waren. Sie waren so glücklich gewesen an diesem Tag. Er erinnerte sich an diesen Tag als wäre es gestern gewesen. Sie waren im Park spazieren gegangen und sie hatte Mike zu diesem Profiphotographen gezogen, der sie dann auf der Wiese des Parks abgelichtet hatte. Mike stellte es wieder zur Seite und sprintete nach oben. Er wählte die angegeben Nummer und ließ es ein paar Mal klingeln, ehe sich Rainfield meldete: „Ja Rainfield?“
„Hier ist Mike Gaber. Ich nehme den Auftrag an.“, erwiderte Mike.
„Freut mich zu hören. Kommen Sie morgen in die FBI Zentrale in Los Angeles.“, erwiderte Rainfield.
„Wann?“
„0800.“, antwortete Rainfield und legte auf.
Mike legte das Handy zur Seite und ließ sich auf das bequeme Sofa fallen. Er schloss die Augen und schlief keine Sekunde später ein.

40 Kilometer entfernt auf dem Sitz von Senator Hugh Trevor

„Sir? Ein gewisser Bradley Ellington möchte Sie sprechen.“, erklärte Matthew Finn, als er die Tür zum Büro des Senators öffnete.
„Soll reinkommen.“, erwiderte der Senator.
Finn trat einen Schritt zur Seite und ließ den Mann eintreten. Danach schloss er die Tür.
„Da ist er ja, der Mann der Stunde.“, begrüßte der Senator seinen Besucher und streckte dem Typen die Hand hin. Dieser ergriff sie und drückte Sie kurz.
„Wie war Ihr Urlaub auf den Bahamas?“, fragte der Senator.
„Kurz.“, erwiderte Bradley.
„Die Polizei hat den echten Bryan T. Franklin tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die werden Sie nicht in Verbindung bringen mit dem Anschlag.“
„Danke Sir.“, erwiderte der Mann. „Ich weiß warum ich Ihnen und Ihren Fähigkeiten so viel Vertrauen entgegenbringe. Sie schießen nie daneben. Es tut mir nur leid um diese arme junge Professorin. Hätten Sie nicht Ihren Freund erschießen können?“
„Der war nicht nah genug an Ihnen dran, als das es dann noch nach einem verfehlten Ziel aussah. Sie stand direkt neben Ihnen, also war Sie die logische Wahl.“, erwiderte der Soldat.
„Man ihr Jungs von den Scout Snipern seid wirklich die härteste Truppe der Marines. Töten einfach eine unschuldige Frau und haben dann nicht mal Gewissensbisse, das imponiert mir.“, erwiderte der Senator mit einem dreckigen Grinsen.
„Vielen Dank Sir.“
„Hab ich Ihnen schon von meiner Zeit bei der United States Navy erzählt?“, fragte der Mann und schenkte sich ein Glas Scotch ein.
„Nein Sir, haben Sie nicht.“
„Ich gehöre noch einer Ur-Generation der Navy SEALs an. Ich war damals an Projekt Phoenix beteiligt, geleitet von so einem CIA Typen mit Nachnamen Smith. Ich bin ihm nie persönlich begegnet, jedoch war unsere Einheit der SEALs sehr gefürchtet vom Feind. Ach wie sehr ich diese alte Zeit doch vermisse. 1980 bin ich dann aus dem aktiven Dienst ausgetreten und habe mich der Politik zugewandt. Wer weiß, vielleicht treten Sie eines Tages in meine Fußstapfen.“
„Das glaube ich nicht, denn ich erledige nur die Drecksarbeit für Politiker wie Sie.“
„Und sogar ausgezeichnet.“
„Ist sonst noch was?“, wollte Bradley von dem Senator wissen und hoffte auf eine Verneinung seitens von ihm. Dieser alte Mann war zwar wie ein Vater für ihn, doch wenn er anfing Geschichten zu erzählen und sich ein Glas Scotch einzuschenken, war meistens noch irgendwas zu erledigen. Sehr zu seiner Überraschung antwortete der Senator: „Nein, Sie können jetzt gehen.“
„Vielen Dank Sir.“, erwiderte Ellington und verließ den Raum.
Der Auftragskiller trat aus dem Raum und passierte dabei wieder den Berater von Trevor. Irgendwie kam ihm der alte Mann suspekt vor, doch solange der Alte die Hand über diesen Finn hielt, bekam er kein grünes Licht ihn zu töten. So zog er es vor den Typen einfach zu ignorieren.

Mike stand gerade in seinem Badezimmer und rasierte sich den Bart ab. Er wollte nicht aussehen wie ein Penner, wenn er morgen seinen nächsten und vermutlich persönlichsten Auftrag übernahm. Diese Angelegenheit war ernst und er würde sich die Chance nicht nehmen lassen den Bastard zu töten, der sein Leben zerstört hatte. Er hatte zwar keinerlei Informationen mit wem er sich hier anlegte, doch Mike war auf alles gefasst. Wenn es sein musste, würde er sogar den Präsidenten der Vereinigten Staaten töten.
Doch war der Umstand, dass er diesen Auftrag persönlich nahm, nicht gerade erfolgsversprechend, da er emotional viel zu sehr involviert war. Dies konnte sein Urteilsvermögen trüben und ihn unvorsichtig werden lassen. Irgendwann würde er sich verraten. Doch er hatte den Überraschungseffekt auf seiner Seite. Niemand von den Gästen, von den Clarks abgesehen, wusste, dass er früher als Killer für die CIA und danach als Bundesagent für das FBI gearbeitet hatte. Morgen würde er eine neue Ausrüstung und eine Auffrischung in Sachen Undercover-Arbeit bekommen. In drei Jahren konnte sich viel verändern. Mike wusste dies aufgrund seiner langjährigen Erfahrung. Er hatte viele Seminare hinter sich gebracht und dieses Gebiet wuchs ständig weiter. Seit neuestem verwendete man auch spezielle Fahrzeuge mit versteckten Waffen im Inneren um in Notfall bewaffnet zu sein. Mike konnte sich zwar sehr gut mit seinen Fäusten wehren, doch es war nicht schlecht, ein paar Waffen bei sich zu haben.

Fortsetzung folgt ...

MfG

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Angel (3. Oktober 2013, 00:36)

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Dienstag, 17. Januar 2012, 07:53

Kapitel 2

Freitag 08.00 Zentrale des FBI in Los Angeles

Mike betrat das Gebäude mit einem beklemmenden Gefühl in der Magengegend. Das letzte Mal als er offiziell so ein Gebäude betreten hatte, wurden seine Freunde entführt. Er fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, vielleicht seine Freunde erneut in Gefahr zu bringen. Er betrat das Büro seines ehemaligen Vorgesetzten und war etwas verwundert, als ihm eine junge Frau, sie war wohl um die 33 Jahre alt, gegenüberstand. „Ah Mike, es freut mich, dass Sie es sich anders überlegt haben. Darf ich vorstellen, dass ist Detective Kate Loker.“, begrüßte Eric seinen Freund.
„Sehr erfreut Mike …“
„Oh ich weiß wer Sie sind.“, unterbrach ihn die Frau.
„Aha.“, erwiderte Mike etwas überrascht.
„Also wann fängt das Training an?“, fragte Mike.
„Zuerst der Sachverhalt Mike.“, erwiderte Rainfield.
„Schießen Sie los.“
„Wir haben vor drei Wochen erfahren, dass ein gewisser José Santos, ein international gesuchter Drogenhändler, Kontakt mit einem hochrangigen Mitglied des Senats aufgenommen hat. Unser Undercoveragent wurde enttarnt und getötet. Seine letzte Nachricht, ließ den Schluss zu, dass Santos für diesen Mann eine Biochemische Waffe ins Land bringt. Wir vermuten, dass der Mann im Senat unseren Agenten verraten hat. Dummerweise können wir niemanden von unseren Leuten schicken, da auch dieser nicht sicher wäre. Deshalb sind Sie hier, Detective Loker.“
„Und was ist mein Part Eric?“, fragte Mike etwas verdutzt.
„Sie werden auf sie aufpassen.“, erklärte Eric.
„Mehr nicht? Das ist alles? Aber was hat das mit Becky zu tun?“, fragte Mike aufgebracht.
„Wir haben festgestellt, dass der Mann, der die Geschäfte mit Santos führt, ein ehemaliger Scout Sniper der Marines ist. Sein Name ist Bradley Ellington und wurde früher oft von der CIA rekrutiert um einen Diktator oder einen anderen Feind der USA auszuschalten. Er muss irgendeine Rolle für einen Senator spielen und was Sie interessieren dürfte: Sein Profil ergab, dass er vermutlich Becky Summers getötet hat.“
Mike musste diese Nachricht fürs Erste verdauen. „Sagten Sie Senat?“, fragte Mike, nachdem er sich wieder gefangen hatte.
„Ja, warum?“
„Auf Steve’s Party war Senator Hugh Trevor. Was ist wenn Ellington in dessen Auftrag handelt?“, mutmaßte Mike.
„Das ändert das Kräfteverhältnis. Wenn wirklich Senator Trevor dahinter steckt, dann müssen wir sehr vorsichtig sein. Vergessen Sie nicht, er ist einer der vielversprechendsten Kandidaten bei den Präsidentschaftswahlen, die nächsten Monat stattfinden. Wir brauchen Beweise und zwar was Handfestes.“
Mike nickte und dachte an die Party vor 8 Monaten. „Sir, ich würde gerne erfahren, welche Rolle ich übernehmen werde.“
„Detective Loker, Sie übernehmen die Rolle einer Verkäuferin. Sie bieten die nötigen Stoffe an, die man zum Bauen einer solchen Waffe benötigt.“
Mike lehnte sich gegen den Schreibtisch von Rainfield und blickte die Frau an, die eine gefährliche Rolle in diesem Stück übernahm. Er hoffte, er würde nicht wieder scheitern und diese Frau wieder zur ihrer Familie bringen können.
„Mike, gehen Sie zu unserem Trainingscenter, dort erhalten Sie eine kurze Einführung in den unbewaffneten Nahkampf, sowie eine kurzes Training über Schusswaffen, wobei ich denke, dass Sie all diesen Quatsch nicht nötig haben.“
„Danke Eric.“
Mike verließ das Büro des Mannes in Begleitung der jungen Polizistin. „Waren Sie immer beim FBI?“, fragte Kate.
„Nein, beim FBI war ich nur für 5 Jahre.“, erwiderte Mike.
Doch damit gab sich die Frau nicht zufrieden und stichelte weiter: „Und wo waren Sie davor?“
„Tut mir leid, aber das kann ich Ihnen nicht verraten.“
Die Frau nickte nur mit dem Kopf. „Ich möchte nicht neugierig erscheinen, doch wovon sprach Special Agent Rainfield, als er sagte, dass diese Becky Summers durch Ellington umkam? War Sie Ihre Frau?“
„Nein, Sie war eine Freundin. Sie wurde in meinem Beisein getötet.“, erwiderte Mike und hatte auf der Stelle wieder das Bild in seinem Kopf, als er Becky tot auf dem Boden liegend fand.
Sie stiegen in einen Fahrstuhl und fuhren in den Keller hinunter. Dort angekommen, gelangten die beiden über eine Treppe hinunter in das Trainingszentrum des Gebäudes. Die Wandleuchten gaben ein helles, warmes Licht ab. Mike blickte sich um. Keiner da.
Die junge Polizistin wollte bereits etwas sagen, doch Mike deutete ihr still zu sein. Er kannte dieses Szenario. Plötzlich bemerkte er einen Schatten von links auf sich zu rennen. Mike trat blitzschnell einen Schritt zur Seite und zog Kate mit sich. Der Angreifer war mit einem Gummimesser bewaffnet. Die Hand des Mannes mit der Gummiklinge darin, schnellte zurück. Mike blockte mit seinem linken Unterarm und trat gegen das, mit Polstern geschützte, Schienbein des Mannes. Dann sauste seine Faust nach vorn und traf dem Mann am Visier. Dieser wich ein paar Schritte zurück und verbeugte sich dann. Mike tat dies ebenfalls. Der Kampf war vorbei. Dann nahm der Mann das Visier ab und zog die Handschuhe aus. „Ich bin beeindruckt Mr. Gaber. Für den Umstand, dass Sie beinahe drei Jahre nicht mehr aktiv waren, sind Sie noch ziemlich gut in Schuss, da werden wir nicht viel machen. Ich sage Sie sind geeignet für den Einsatz. Einzig ihre Schießkünste würden mich interessieren. Kommen Sie, machen wir eine kleine Übung.“, erklärte der junge Ausbilder.
Die drei machten ein paar Schritte und Mike trat an eines der Pulte, wo er sich zwei Magazine schnappte. Seine Waffe war geladen und gesichert, ein Zustand der nicht lange so bleiben würde. „Das ist unser neuer Parcours, bestehend aus acht Zielen, die Sie in einer bestimmten Zeit treffen müssen. Es gibt aber auch Zivilpersonen.“, erklärte der Mann. „Legen Sie los.“
Mike zog seine Waffe und hatte Sie noch im gleichen Moment entsichert. Er lief mit der Waffe im Anschlag nach vorn und hielt Ausschau nach Zielen. Plötzlich tauchte ein Pappkamerad vor ihm auf und Mike hatte ihm auch schon zwei Kugeln in die Brust verpasst. Dem nächsten Pappterroristen schoss er einmal in den Kopf und lief eilig weiter. Dann tauchte plötzlich ein Terrorist der eine Zivilperson als Geisel genommen hatte. Mike legte an und spannte den Hahn. Er bekam den Kopf des Pappterroristen schnell ins Visier und hatte ihm auch schon eine Kugel verpasst. Die Geisel würde unverletzt bleiben. Mike eilte weiter und bog um eine Ecke als auch schon der nächste Terrorist auftauchte. Die beiden Kugeln durchsiebten die Pappe und drangen dahinter in die Schusssichere Wand ein. Mike durchquerte den Parcours als er hinter sich ein Geräusch vernahm. Blitzschnell hatte er sich herumgedreht und die beiden Papptypen zerschossen. Er warf das leere Magazin aus und fasste in seine Jacke, wo er ein weiteres Magazin herausholte, welches er geübt in die Waffe rammte. Den Schlitten zog er zurück und ging zügig weiter. Dann bog er noch zweimal um die Ecke und hatte plötzlich eine schreiende Person vor sich. Er eilte eine Treppe nach oben, wo der letzte Terrorist auf ihn wartete. Mike drückte dreimal ab und rannte durch die Endmarkierung. Dann hörte er schon wie Loker und der Ausbilder an ihn herantraten. „Gute Arbeit Mr. Gaber. Sie haben diesen Parcours in zwei Minuten und fünfzehn Sekunden absolviert. Das ist Bestzeit, reicht aber nicht an Ihren Rekord heran, den Sie vor acht Jahren hier aufgestellt haben. Aber es reicht um für einen Einsatz geeignet zu sein.“
„Vielen Dank.“
„Kein Problem.“, erwiderte der Ausbilder und war ebenso schnell wieder verschwunden, wie er aufgetaucht war.
„Was war das denn?“, fragte Kate mit weit aufgerissenen Augen.
„So läuft das bei uns.“, erwiderte Mike.

62 Kilometer weiter: Hollywood Hills, Anwesen von José Santos

Das schwere Eisentor schwang auf, als sich eine schwarze Limousine dem Grundstück näherte.
Der Wagen war anscheinend schwer gepanzert, da er sehr schwer aussah und auch die Fenster dicker waren als bei Serienfahrzeugen dieses Modelles. Der S-Guard bewegte sich elegant und doc gefährlich langsam durch das Einfahrtstor, bis hinauf zur Villa des reichen Mannes. Dort kamen zwei Bodyguards auf den Wagen zu und öffneten die schwere Tür des gepanzerten Mercedes, um ihren Boss den Ausstieg zu ermöglichen. Dieser trug einen maßgeschneiderten, weißen Anzug von Armani. Darunter trug er ein Hemd, dessen oberen drei Knöpfe offen standen und eine schwere Goldkette enthüllten. Er erinnerte vom Aussehen her an Vincent Laresca, der Hector Salazar in der berühmten Fernsehserie 24 gespielt hatte. José stieg die Marmortreppe seines Hauses nach oben wo er bereits von einer Schar seiner Angestellten erwartet wurde. „Hallo Monica.“, begrüßte er seine Haushälterin, welche er bereits seit seinem 20. Lebensjahr kannte. Sie war schon die Haushälterin seines Vaters gewesen und hatte gute Dienste geleistet. Sie war für ihn so etwas wie eine Ersatzmama. Er gab er einen Kuss auf die Wange und ging nach hinten in den Garten. Dort angekommen warf er einen Blick auf seine goldene und mit Diamanten besetzte Rolex im Wert von 37.191,00 US-Dollar. Es war jetzt 9.30 Uhr. Sein Gast würde in zwei Stunden kommen. Eine Señorita, die ihm ein Angebot machen wollte. Bis dahin musste alles vorbereitet sein. Vielleicht würde Sie ja auch über Nacht bleiben. Santos grinste bei dem Gedanken, was er alles mit dieser Schönheit anstellen würde. Er hatte sie auf einem Foto gesehen und sie war atemberaubend.

Mike und Kate gingen zu einem Ford Expedition des FBI und stiegen in das große Geländefahrzeug. Mike startete den kraftvollen V8 Motor des Fahrzeugs und legte den Rückwärtsgang ein. Dann schob er zügig zurück und schlug dabei nach links ein, sodass das Fahrzeug sich mit der Motorhaube in Richtung Ausgang bewegte. Dann legte er den Vorwärtsgang ein und schlug nach rechts ein. Jetzt trat er bedächtig aufs Gas und ließ den Wagen aus der Tiefgarage der Zentrale rollen. Am Tor, zeigte er seinen FBI Ausweis und seine Marke vor und fuhr nach draußen auf die Straße. Er hatte jetzt zwei Stunden Zeit um sich auf den Auftrag vorzubereiten. Seine Beifahrerin wirkte nervös auf ihn. „Keine Angst, ich werde auf Sie aufpassen.“, erklärte Mike.
„Das ist mein erster Job fürs FBI, normalerweise erledige ich nur Aufträge bei denen es um Drogendealer geht, aber hier geht es um einen Terroranschlag.“
Mike empfand diese Nachricht nicht unbedingt als beruhigend, aber gut er konnte es jetzt nicht mehr ändern. Mike konzentrierte sich auf den Verkehr vor sich und fuhr auf den Expressway auf.
Das Handy von Detective Loker klingelte in diesem Moment. Sie ging ran und stellte auf laut. Rainfield war dran. „Ich habe Ihnen die Akte mit Ihrer neuen Identität auf den Car-PC geschickt.“
Mike drückte auf den Knopf und ein Bildschirm wurde aufgeklappt. „Wir haben die Akte Eric.“, bestätigte Gaber.
„Sie heißen jetzt Nikki Jamison, geboren am 26. April 1978 in Ontario. 2002 sind Sie nach Los Angeles gekommen und haben sich hier ein großes Geschäft mit Waffen und Bomben aufgebaut. 2006 wurden Sie verhaftet und für 4 Jahre in Lompoc eingesperrt. 2011 wurden Sie entlassen. Seitdem sind Sie wieder aktiv im Geschäft.“, erklärte Mike, während der Fahrt.
„Gut, dass ich dutzende Bücher über Sprengstofftechnik gelesen habe.“, erwiderte die junge Polizistin mit einem großen Grinsen im Gesicht.

11.15 Uhr etwa 15 Kilometer entfernt von Santos Anwesen

Mike bog nach rechts ab und fuhr einen kleinen Waldweg entlang. Er steuerte präzise über die Schotterstraße auf ein Cadillac CTS-V Coupé zu. Der metallicblaue Wagen war gut versteckt zwischen zwei riesigen Bäumen geparkt. Mike hielt etwas Abstand und stellte den Ford ab. Dann sprang er aus dem Fahrzeug und half Kate beim Anlegen der Überwachungsausrüstung. Er versteckte den drahtlosen Transmitter unter dem Träger ihrer Bluse. „Man wird Sie vermutlich durchsuchen, dass gute ist, Sie können diesen Transmitter nicht aufspüren, da er über einen speziellen Kanal sendet, den kein elektronisches Messgerät aufspüren kann. Sie können Ihren Blazer wieder anziehen.“, erklärte Mike. Dann holte er einen Schlüssel hervor und reichte ihn Kate. „Sie müssen los und nicht vergessen, ich bin immer in der Nähe.“
Die junge Polizistin atmete tief ein und wieder aus. „Na los jetzt.“, drängte Mike. Loker lief zu dem Wagen und stieg ein. Sie startete den Wagen und wendete ihn geschickt. Dann trat sie aufs Gas und raste zurück auf die Straße. Dabei wurde eine Menge Schutt und Staub aufgewirbelt. Mike lief wieder zu dem Geländewagen und schwang sich hinters Steuer. Er startete den Wagen und fuhr los. Er folgte dem Waldweg über eine Strecke von zirka 10 Kilometer Länge. Die Fahrt war eine einzige Rüttelpartie, da der Weg unbefestigt und mit Schlaglöchern übersät war. Die Bäume boten wenigstens Schutz vor der Sonne, die im Herbst zum Glück nicht so stark war. Mike drückte ein wenig mehr aufs Gas und hielt vor einem Hügel an. Hier musste es sein. Er stellte den Wagen unter einer Reihe von Bäumen ab und stieg aus dem Fahrzeug. Der Geländewagen war mit einer kräftigen Staubschicht übersät. Gaber lief nach hinten und öffnete die Kofferraumklappe um Zugang zu den Waffen- und Überwachungssystemen zu bekommen. Er griff nach einer großen Tasche und stellte sie auf den vom Sand verstäubten Waldboden. Er öffnete einen Kasten, der neben dem rechten Radkasten war. Dort holte er eine Beretta 92F hervor, sowie zwei zusätzliche Magazine. Mike überprüfte das Magazin, welches sich bereits in der Waffe befand und repetierte die Waffe anschließend. Zusätzlich schraubte er noch einen Schalldämpfer auf die Waffe, ließ sie in der Tasche verschwinden und holte ein M4 Sturmgewehr mit Schalldämpfer heraus. Er rammte ein volles Magazin heraus und rammte es in das Gewehr. Dann lud er eine Kugel des Kalibers 5,56 in die Kammer und setzte ein Visier mit 4fach Zoom auf das Gewehr. Damit konnte er über eine Reichweite von etwa 500 Meter alle Details erkennen. So konnte er gut aus der Entfernung Feinde ausschalten, sollte es nötig werden. Er schlüpfte aus seiner Jacke und zog eine taktische Weste über sein schwarzes T-Shirt. Dort ließ er die beiden zusätzlichen Magazine für die Pistole als auch für den Karabiner verschwinden. Er schlüpfte aus seiner Jeans und zog stattdessen eine Hose in Tarnfarbe an. Danach schlüpfte er noch in eine Jacke, welches dasselbe Design aufwies. In die Tasche packte er noch ein Fernglas, sowie einen Empfänger. Der würde nachher das Signal von dem Transmitter empfangen. Dann schnappte er sich die Tasche und schulterte das Gewehr. Er blickte sich nochmals um, ehe er den Kofferraum schloss und den Wagen versperrte. Dann begann er mit seinem Aufstieg und als er ganz oben auf dem Hügel angekommen war, konnte er von weitem bereits einen Wachposten entdecken, der das Haus von Santos im Auge behielt. Lautlos verschwand Mike hinter einem Baum und robbte von dort an die Kante des Hügels. Dort suchte er Deckung hinter einem Busch und legte das Gewehr neben sich ins Gras. Er holte seine Pistole aus der Tasche und legte sie neben das Gewehr. Von diesem Punkt konnte er das gesamte Anwesen überblicken, als auch den Wachposten, der keine zwanzig Meter von ihm entfernt stand im Auge behalten.
Mike holte zudem noch das Fernglas und den Empfänger aus der Tasche. Letzteren versteckte er unter dem Gestrüpp und stopfte sich den Knopf ins Ohr, mit welchem er nachher das Gespräch zwischen Santos und Loker überwachen konnte.
Mike blickte durch das Fernglas und suchte nach Detective Loker. Jetzt war sie auf sich allein gestellt. Er hoffte sie würde standhalten und nicht gleich auffliegen. Mike verstand noch immer nicht warum ausgerechnet eine Polizistin diese Aufgabe übernehmen sollte und nicht er, doch er vertraute Eric mehr als jedem anderen Menschen auf dieser Welt.

Santos saß hinten in seinem Garten als seine Besucherin angekündigt wurde. Er erhob sich, wie es sich für einen Gentleman gehörte und küsste ihren Handrücken. „Sehr erfreut Señorita Jamison.“
Loker stand vor dem Drogenboss und erwiderte die Begrüßung.
„Bitte setzen Sie sich.“, fuhr der Mexikaner fort und bot ihr mit einer höflichen Handbewegung einen Platz auf einer weich gepolsterten Ledercouch an. Sie kam dem Angebot nach und setzte sich auf das bequeme Polster. Die Rückenlehne war maßgefertigt für den Herrn des Hauses und auch Kate saß sehr bequem darin.
„Kommen wir zum Geschäftlichen.“, schlug Kate vor.
„Haben Sie keinen Hunger? Meine Haushälterin bereitet gerade ein kleines Mahl für uns zu.“
„Das Mahl können wir nach unserem Abschluss zu uns nehmen.“, erklärte Loker kühl.
„Na schön. Ich brauche zwei verschiedene Zündungsvorrichtungen für eine spezielle Waffe.“
„Und dürfte ich erfahren um was für eine Art von Waffe es geht?“
„Das ist unwichtig. Für Sie ist nur wichtig, dass diese Vorrichtungen über einen Zeitzünder verfügt. Zusätzlich benötige ich etwas C4.“
„Wie viel C4?“
„24 Kilo.“
„24 Kilo?“, fragte Kate überrascht.
„Si.“
Kate fragte gefasst: „Wollen Sie die 20th Century Fox Studios wegsprengen?“
Santos lachte laut auf. „Keineswegs, ich liebe die 20th Century Fox Studios. Ich verrate Ihnen ein Geheimnis, ich benötige den Sprengstoff sowie die Zünder für eine biochemische Bombe, die ein einflussreicher Kunde bestellt hat.“
„Eine biochemische Bombe?“, fragte Kate mit nervöser Stimme.
„Ja.“, erwiderte der Mann mit einem sadistischen Grinsen.
„Weiß Ihr Kunde was er da tut?“, fragte Kate.
„Das interessiert mich nicht.“, erwiderte Santos und blickte nach hinten, wo soeben das Essen serviert wurde. „Na schön, ich werde Ihnen die Teile besorgen.“
Santos Gesichtszüge erhellten sich sogleich. „Sehr gut, dann können wir ja jetzt mit dem Essen beginnen.“
Kate nickte und stieg die Treppe zu der Terrasse hoch, von wo aus man einen wunderschönen Blick auf die Skyline von Los Angeles hatte. „Atemberaubend, nicht wahr?“, fragte Santos, als er ihren faszinierten Blick entdeckte.
„Ja atemberaubend.“, raunte Kate und tat so als wäre Sie von der Aussicht eingenommen. In Wahrheit wartete sie eine geeignete Gelegenheit ab, um zu fliehen.
Santos Handy klingelte, er hoffte inständig, dass es sich bei dieser Señorita nicht um eine verdeckte Ermittlerin handelte. Er ging ran und hörte kurz zu. „Sie ist ein Cop. Ihr Name ist Kate Loker“, sagte die Stimme am anderen Ende der Leitung.
„Vielen Dank. Sagen Sie ihm, er bekommt seine Bombe so bald wie möglich.“, erwiderte der Geschäftsmann.
„Gestatten Sie mir eine Frage Miss Jamison, seit wann arbeiten Sie für die Polizei? Oder wäre Ihnen Miss Loker lieber?“
Kate war geschockt, sie war aufgeflogen. Plötzlich schlug er jemand fest auf den Hinterkopf, sodass sie das Bewusstsein verlor.

Mike dachte sein Herz würde aussetzen. Sie war aufgeflogen, wie konnte dies sein? Niemand beim LAPD war über diese Aktion informiert. Er hatte alles mitbekommen und musste jetzt eine Entscheidung treffen. Über das Headset hörte er Rainfield sagen: „Okay wir holen Sie da raus. Mike unternehmen Sie nichts bevor die Verstärkung nicht eingetroffen ist.“
„Die werden Sie töten Eric.“, erwiderte Mike mit flüsternder Stimme.
„Mike nicht.“, befahl der Leiter des FBIs.
Doch Mike hatte sein Headset bereits entfernt und sich die Beretta gegriffen mit der er die Wache ausschaltete, die gleich zu seiner rechten postiert war. Dann ließ er die Waffe in seinem Holster verschwinden und schnappte sich das Gewehr mit dem er den Trampelpfad nach unten sprintete. Er schaltete aus der Entfernung heraus, drei Wachen aus und lief weiter. Er hatte bereits die Couch erreicht und konnte sich gerade noch rechtzeitig in Deckung retten, als ein Kugelhagel auf ihn niederging. Drei Wachen nahmen ihn gleichzeitig unter Dauerfeuer. Mike schoss aus der Deckung heraus blind auf die Wachen, bis er nur noch ein Klicken vernahm. Er warf das Gewehr weg und zog die Beretta, mit welcher er um die Ecke spähend zwei Wachen erledigte. Die dritte Wache verzog sich ins Innere des Hauses und feuerte wild auf Mike, bis nur noch ein Klicken folgte. Mike sprang auf und schaltete den Typen durch einen gezielten Kopfschuss aus. Mike lief weiter und gelangte auf die Terrasse. Doch es befand sich niemand mehr hier, nur der Transmitter lag am Boden. Mike blickte nach unten und entdeckte zwei Wachen, die die bewusstlose Kate in den Kofferraum eines SUVs verfrachteten. „Bringt Sie in mein Lagerhaus.“, befahl Santos. Mike hechtete über das Geländer und rollte sich auf dem Boden ab um sogleich einen der beiden durch einen weiteren Kopfschuss auszuschalten. Ein unerwarteter Schlag auf seinen Hinterkopf beendete sein Vorhaben jedoch und schickte auch ihn ins Land der Träume.
„Und schafft diesen Bastard in die Wüste!“, forderte Santos mit aufgebrachter Stimme.

Fortsetzung folgt ...

MfG

M.V.V.M.
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Angel (3. Oktober 2013, 00:36)

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Dienstag, 17. Januar 2012, 07:54

Kapitel 3

Eric Rainfield war sofort aufgesprungen, als er mitbekam, dass Mike entführt wurde. Er eilte nach draußen zu seinem Wagen und fuhr sogleich los. Nach endlosen 75 Minuten war er endlich angekommen. Das FBI hatte das Anwesen abgesperrt und die Villa nach irgendwelchen Lebenszeichen durchsucht. Alles wie leergefegt. Die gesamte Operation war gescheitert. Mike und Detective Loker würden vermutlich in diesem Moment gefoltert werden. Er vertraute zwar auf Mikes Resistenz, gegenüber Folter, doch er machte sich Sorgen um Detective Loker. Sie war nicht ausgebildet für solch extreme Foltermethoden. Er atmete schwer aus. Sein bester Agent war in allerhöchster Gefahr und er konnte ihm nicht helfen.

Auf dem Sitz des Senators

Der Senator saß gerade auf seiner Terrasse und genoss die Spagetti Bolognese, die seine Frau zubereitet hatte. Sie war eine der besten Köchinnen, sogar besser als seine Mutter zu Lebzeiten. Trevor lehnte sich entspannt zurück und dachte über seinen Wahlkampf nach. Die Präsidentschaft war zum Greifen nah. Er fiel einem Attentat zum Opfer, welches ihn für die Bevölkerung interessant gemacht hatte. Niemand würde daran zweifeln, dass er das Opfer war. Er schmiedete bereits seine Pläne, wen er alles ins Weiße Haus mitnehmen würde. Seine Frau musste er bald loswerden, denn sie stellte schon unangenehme Fragen. Irgendwann würde er auffliegen, dann musste er sie sowieso beseitigen. Ellington sollte sich in den nächsten Tagen um sie kümmern. Die Planung und Ausführung überließ er dabei immer Ellington, der sein vollstes Vertrauen genoss. Er sah sein Handy aufleuchten und noch bevor das Gerät einen Laut ausstoßen konnte, hatte Hugh schon abgehoben. „Ja?“, fragte er kurz und hörte José der ziemlich aufgebracht war. „Danke für den Tipp. Langsam geht mir Ihre Regierung auf die Nerven. Aber diesmal werde ich ein Exempel statuieren.“
„Nur zu, Sie genießen mein vollstes Vertrauen.“
„Aber ich werde Hilfe benötigen.“, erwiderte Santos.
„Dann schick ich Ihnen meinen besten Mann.“, erklärte der Senator.
„Schicken Sie ihn in mein Lagerhaus, wir werden ihn erwarten.“, erwiderte der Drogenboss und legte auf. Trevor stieß einen kurzen Fluch aus und wählte die Nummer von Ellington.
„Hier ist Trevor, Santos benötigt Ihre Hilfe.“, erklärte der Senator.
„Geht klar, wo?“
„In seiner Lagerhalle.“, erklärte der Senator und gab dem ehemaligen Scout Sniper die Adresse durch.
„Wird erledigt.“
„Vielen Dank mein Junge.“, erwiderte der Senator und legte auf. Konnte denn nicht einmal etwas nach Plan laufen? Diese Bombe musste bis spätestens Oktober fertiggestellt sein, dann würde er den entscheidenden Hinweis liefern, der zum Auffinden und Entschärfung dieser Bombe führen würde und damit wäre ihm sein Sieg bei den Präsidentschaftswahlen sicher. Die Leute liebten Helden und er würde Ihnen einen liefern. Bradley Ellington würde als Nationalheld gefeiert werden und als sein persönlicher Sicherheitsberater mit ihm ins Weiße Haus einziehen. Niemand würde Sie aufhalten. Dieses Vorhaben musste einfach gelingen, doch zum Glück hatte er Ellington auf seiner Seite, der ihm die nötige Unterstützung lieferte. Er verließ sich zu 100 Prozent auf den ehemaligen Marine und hoffte, dass er sein Vertrauen nicht zu früh in den jungen Burschen investiert hatte.

Santos Lagerhalle

Der schwarze Lieferwagen fuhr durch das große, schwere eiserne Doppeltor, welches von zwei Männern per Hand aufgezogen wurde. Der Wagen holperte über die Schwelle und fuhr bis in die Mitte des Lagerhauses. Dort wurde er bereits von Santos und seinen Männern erwartet. Die hintere Ladeklappe flog auf und zwei Männer schleppten die Frau, die ihn hereinlegen wollte hinauf ins Obergeschoss, dort bereitete man gerade alles vor um die Frau langsam und schmerzhaft zu töten.

Von weitem hörten die Männer wie ein weiterer Wagen heranbrauste. Der silberne Chevrolet Avalanche bretterte über die Schwelle und legte eine Vollbremsung hin, während er das Lenkrad nach rechts verriss und den Wagen kontrolliert ins Schleudern brachte. Der Wagen kam keine zwei Meter von Santos entfernt zum Stehen. Zwei seiner Wachmänner eilten zu dem Fahrzeug und rissen die Tür auf um den Wahnsinnigen herauszuzerren, als plötzlich zwei Schüsse fielen und die beiden Gorillas nach hinten geschleudert wurden. Der Mann der Sie getötet hatte stieg aus und richtete seine H&K USP Tactical, diesmal ohne Schalldämpfer auf die Köpfe der Männer und drückte zwei Mal ab. Die anderen Wachmänner richteten ihre Maschinenpistolen auf den Unbekannten und forderten mit starkem Akzent: „Waffe runter.“
Der Typ richtete seinen Blick auf die Wachen und fing an zu grinsen. „Sind Sie der Mann, den Senator Trevor geschickt hat?“
Ellington fing an zu nicken und sicherte seine Waffe. Er steckte die Waffe in den Hosenbund seiner Jeans und stieg über die beiden Toten hinweg. „Was soll ich machen?“
„Oben ist die gefangene Agentin. Es wird gerade alles vorbereitet.“
„Vorbereitet? Für was?“, fragte Ellington mit lustloser Stimme.
„Wir werden die Frau erfrieren lassen. Morgen in der Früh, wird man ihre Leiche finden, in einem Kühlschrank, der in die FBI Zentrale geliefert wird.“
Ellington gefiel diese Idee nicht. Wenn er tötete, dann nur schnell und schmerzlos. Meistens durch einen gezielten Schuss in die Herzen seiner Ziele, sodass auf der Stelle alles aus war. Seine Opfer bekamen nicht mal den Schuss mit.
„Nochmal zu meiner Frage: Was soll ich machen?“
„Sie passen auf, dass nichts schief geht.“, erwiderte Santos.
Eigentlich hätte Bradley diesen Mistkerl gleich exekutieren sollen. Er hasste diese Art von Menschen, doch auf Grund seines Verhältnisses zu seinem Boss, hielt er sich zurück. Irgendwann würde er es diesen miesen Ratten heimzahlen, angefangen mit José Santos.

Kate kam langsam wieder zu Bewusstsein. Ihre Kleidung war entfernt worden und sie saß nur in Unterwäsche auf einem hölzernen Stuhl gefesselt. Ihre Gedanken waren unklar und sie konnte sich nur schemenhaft an die vorangegangenen Ereignisse erinnern. Plötzlich tauchte Santos vor ihr auf und grinste dreckig. Sie hatte Angst vor diesem Typen, war jedoch nicht in der Lage sie zu verbergen. „Keine Angst, ich werde Sie nicht sexuell missbrauchen. Ich werde Sie aber langsam und schmerzhaft töten.“, erklärte José.
Sie atmete heftig ein und aus. Ihr Puls war beschleunigt. Sie hatte ihre Atmung nicht mehr unter Kontrolle. Dann packten sie zwei kräftige Arme und hievten sie hoch. Sie strampelte wild um sich und hoffte einen der Männer zu erwischen, doch diese Typen waren einfach zu stark. Santos öffnete einen großen Eisschrank und grinste widerwärtig. „Sperrt Sie da rein.“
Sie wurde in den Schrank gestoßen und die Tür wurde hinter ihr zugemacht. Sie hörte noch, wie eine Kette davor angelegt wurde und die Tür somit verschlossen war. Sie warf sich mit ihrem ganzen Körper dagegen in der Hoffnung die Verankerung der Tür zu durchbrechen, doch es half nichts. Plötzlich drang ein eisiges Gefühl in ihren Körper ein. Sie blickte nach oben und sah wie eine Menge Crushed Ice auf sie herabregnete. Das eisige Gefühl kam einem extremen Schmerz gleich. Sie fing an zu zittern und zu frösteln. Erfrieren war eine hässliche Art zu sterben. Sie hoffte bloß, dass man sie rechtzeitig fand. „HILFE.“, schrie sie aus Leibeskräften, doch sie unterließ dies schnell wieder, denn sie würde ihre Kräfte für später brauchen.

Die Sonne verschwand langsam hinter dem Horizont und tauchte die Umgebung in ein angenehmes rotes Licht. In der Mojave Wüste ging die Temperatur schon deutlich zurück. Der schwarze Lieferwagen fuhr jetzt schon seit gut einer Stunde nur über holprigen, sandigen Boden. Mike wurde langsam wach. Sein Kopf schmerzte und als er sich an die schmerzende Stelle fassen wollte, bemerkte er, dass seine Hände hinter seinem Rücken gefesselt waren. Er versuchte daran zu zerren, doch es hatte keinen Sinn, diese Typen hatten Handschellen verwendet. Mike lag auf der Ladefläche und wurde anständig durchgerüttelt. Plötzlich bremste der Wagen scharf ab. Mike versuchte sich irgendwie festzuhalten, doch er flog durch den Laderaum des Wagens und schlug hart auf. Plötzlich riss jemand die Ladeklappe auf und die beiden Typen packten Mike unsanft unter den Armen und zerrten ihn nach draußen. Mike ließ all das mit sich geschehen und hoffte auf das Überraschungsmoment, wenn er versuchte sich zu befreien. Sie ließen ihn los und stießen ihn unsanft zu Boden. Mike hievte seinen Oberkörper hoch und sah, wie einer der beiden seine Waffe zog und entsicherte, dann richtete er die Glock auf Mike und sagte: „Tut mir Leid Mann. Aber du wirst nichts spüren, dass verspreche ich dir.“
„Ähm, wenn du jemanden exekutieren willst, solltest du noch näher ran kommen. Dann wirst du zu einem echten Henker.“, riet Mike dem Gorilla.
Der andere grinste und nickte in seine Richtung. „Na schön, wie du willst, dann machen wir es eben auf die Henkermethode.“
Sehr gut, jetzt war er in Reichweite. Mike lehnte sich nach vorn und spannte seine Ober- und Unterschenkelmuskeln an. Er musste schnell sein und dafür brauchte er eine gewaltige Sprungkraft. Der Typ drückte ihm die Waffe gegen die Stirn und lächelte dreckig. Mike zögerte keine Sekunde. Er stieß sich vom Boden ab und fuhr mit seinem Kopf nach vorn, wo er den Typen am Hals traf und mit sich zu Boden riss. Er hörte wie der andere seine Waffe repetierte und rollte sich blitzschnell zur Seite, als drei Schüsse fielen, die nun den anderen töteten. Mike rollte sich den sandigen Hügel hinunter und hievte sich auf seine Beine. Dann lief er so schnell wie möglich in die felsige Gegend, die sich zu seiner linken erstreckte. Mike verschanzte sich hinter einem hervorragenden Felsen und warf sich auf den Boden. Er zog seine Beine an und schob seine gefesselten Hände nach vorn. Dann stand er wieder auf und griff sich einen faustgroßen Steinbrocken. Mike presste seinen Körper gegen das Gestein und spähte um die Ecke. Als der Typ in Reichweite war, warf er den Stein weit nach vorn und wartete auf das dumpfe Aufschlagen des Steins. Der Typ drehte sich erschrocken um und feuerte fünf Mal auf die Stelle wo der Stein aufgeschlagen hatte. Mike verließ schlagartig seine Deckung und legte dem Typen die Verbindungskette der Handschellen um den Hals. Mit einem heftigen Ruck brach Mike dem Wachmann das Genick und durchsuchte ihn nach einem Schlüssel. Er fand einen ganzen Bund und nahm sich einen ihm bekannt vorkommenden Schlüssel mit dem er die Handschellen öffnete. Dann griff er sich die Glock 17 von dem Typen und lief wieder zurück zu dem Lieferwagen. Er schwang sich hinters Steuer und nahm das Satellitentelefon, welches in einer Halterung steckte. Er wählte aus dem Gedächtnis eine Nummer und wartete bis sich sein Vorgesetzter meldete. „Eric, hier ist Mike Gaber. Hören Sie, suchen Sie nach einem Lagerhaus von Santos, dort hat er Detective Loker hingebracht. Beeilen Sie sich und lassen Sie dieses Telefon orten. Ich benötige einen Hubschrauber. Ich brauche außerdem frische Kleidung.“
„Okay.“, erwiderte Eric knapp und legte auf.
Mike lehnte sich zurück und wartete darauf, dass endlich dieser verdammte Hubschrauber auftauchte. Nach einer halben Stunde hörte er endlich die Rotorblätter des Hubschraubers schlagen. Mike stieg aus dem Fahrzeug und winkte. Die Sonne stand schon relativ tief und so sahen die Piloten den Schatten von Gaber. Sie landeten neben ihm und wirbelten eine Menge Sand auf. Mike schützte seine Augen und sprang hinten in den Hubschrauber. „HABEN SIE EINE AUSRÜSTUNG?“, brüllte Mike in sein Headset, welches er sich soeben aufgesetzt hatte.
„JA SIR, UNTER IHREM SITZ, FINDEN SIE EINE BALLISTSICHE WESTE, SOWIE EINE WAFFE.“, erklärte der Pilot.
Mike griff unter den Sitz und zog den Kasten hervor. Darin befand sich eine Beretta 92F , sowie die Weste von der der Pilot gesprochen hatte. Mike schlüpfte in die Weste und wechselte auch seine Hose. Er schlüpfte in die bequeme Jeans, die Eric ihm mitgeschickt hatte und zog das schwarze Fieldjacket an. Dann rammte er ein Magazin in die Beretta und sicherte sie. Er ließ die Waffe in dem mitgelegten Holster verschwinden, welches er an seinem Gürtel befestigte. „FLIEGEN SIE MICH ZU DEM LAGERHAUS!“, befahl Mike.

Halbe Stunde später

Der Heli setzte hundert Meter weit entfernt auf und Mike sprang aus dem Fluggerät. Mike zog die Beretta 92F und lief zu der Lagerhalle. Das Hostage Rescue Team des FBIs war bereits auf dem Vormarsch und hatte Position bezogen. „Ich bin Special Agent Mike Gaber. Ich übernehme die Leitung dieses Einsatzes.“, erklärte Mike etwas außer Atem.
„Okay Sir.“, erwiderte der junge FBI Agent, der wie die Mitglieder der Spezialeinheiten Delta Force und SEAL TEAM 6 auf Geiselbefreiung geschult war.
„Auf mein Zeichen wird gestürmt … Los.“, befahl Mike und stürmte mit vier der FBI Agenten in die Lagerhalle.
Sofort brach darin ein kleiner Krieg aus. Santos Schergen eröffneten sofort das Feuer auf die Bundesagenten, die dieses sofort erwiderten. Mike selbst tötete drei Schützen, von denen er gleich zwei auf einmal ausschaltete. „Sucht nach der Frau.“, rief er in sein Headset und stieg die Treppe nach oben, während unten die Schießerei weiterging.

„Verdammt, dass FBI. Tun Sie was.“, brüllte Santos aufgebracht und doch auch ängstlich.
Ellington zog seine H&K USP Tactical und entsicherte sie. „Das werde ich.“, erwiderte dieser gelassen, richtete die Waffe auf Santos Kopf und drückte den Abzug. Die .45er zerfetzte sein Gesicht und verteilte sein Gehirn auf die Wände seiner Umgebung. Diese Tat würde er mit Sicherheit nicht bereuen. Blitzschnell schaltete Bradley die anderen beiden Männer aus und sprang durch das Fenster. Unter ihm befand sich ein Container auf dem er hart landete. Er sprang von dem Container und lief eilig davon. Die Schmerzen in seiner Schulter ignorierte er und verschanzte sich hinter einem Stapel Container.

Mike lief weiter nach oben, als er splitterndes Glas hörte und aus dem Winkel heraus entdeckte, dass ein Unbekannter gerade die Flucht ergriff. Mike lief nach oben und fand die drei Leichen, sowie einen großen Kühlschrank, der durch ein Vorhängeschloss versperrt war. Von unten drang ein gut verständliches „Sauber“. Ein Zeichen dafür, dass alles gesichert war. Nur wo war Detective Loker. Gaber kombinierte blitzschnell, spannte den Hahn seiner Beretta 92F und feuerte auf das Schloss. Er entfernte die Kette und riss ruckartig die Tür auf. Ein großer Haufen Eis fiel ihm entgegen sowie auch der Körper von Kate Loker. Er konnte sie gerade noch rechtzeitig auffangen, ehe sie hart aufschlug. Sie hatte nichts außer ihrer Unterwäsche an und ihre Haut war unnatürlich blau. Mike suchte sofort nach einem Puls. Nicht schon wieder. Sie atmete nicht und Mike tat sich schwer einen Puls zu finden. Nervös blickte er auf seine Uhr. Nichts. Verdammt Kate machen Sie schon. Er fand relativ spät noch ein Lebenszeichen. Sofort schlüpfte er aus seinem warmen Fieldjacket, welches er ihr sofort umlegte und sie hochhob. Mike eilte mit ihr die Treppe hinunter und brüllte währenddessen: „Ich brauche hier sofort einen Notarzt.“
Sofort kam über Funk die Meldung und gleich um die Ecke wurde ein Rettungswagen gestartet, der mit lauter Sirene ins Innere der Halle vordrang. Mike legte sie auf die bereitgestellte Trage und rief dem jungen FBI Agenten von vorher zu: „Haben Sie ein Auge auf sie.“
Danach zog er seine Beretta 92F und sprintete zu den Containern. Dort machte er kurz halt und brachte die Beretta 92F in Anschlag. Mike ging vorsichtig durch die Containerreihen und bevor er um eine Ecke bog, presste er sich kurz an den Container und fuhr blitzschnell herum. Was er jedoch nicht vorhergesehen hatte, war das ein Tritt ihn von links überraschte und die Waffe aus seiner Hand beförderte. Mike konnte sich noch rechtzeitig ducken um den heransausenden Unterarm auszuweichen. Er drehte sich um und ging sofort in Kampfstellung. „Sie!“, stieß Ellington ungläubig aus.
Mike wusste nicht, was er meinte und es war auch nicht notwendig, denn sofort holte Bradley erneut zum Schlag aus. Dem Mike geschickt auswich und seinen Fuß vorschnellen ließ, der dem ehemaligen Scout Sniper die Luft raubte, als er in dessen Magen einschlug. Der Mann wich ein paar Schritte zurück und blickte auf Mike. Dieser stand da und versuchte sich für den nächsten Angriff vorzubereiten. Plötzlich beendete ein Tritt in dessen Kniekehle sein Vorhaben und als Mike sich aufsetzte, trat der Unbekannte ihm ins Gesicht und schickte ihn damit schlafen.

Ellington stand da und verarbeitete die Ereignisse. „Nicht nötig ‚DANKE‘ zu sagen.“, erwiderte Matthew Finn, der etwas überrascht war, Ellington in diesem Zustand zu treffen.
„Los helfen Sie mir, ihn in den Wagen zu schaffen.“, fuhr Finn Ellington an.
Dieser packte Mike sogleich an den Beinen und schaffte ihn mit Ellington in einen schwarzen Lincoln Navigator. Er schlug die Kofferraumklappe zu und setzte sich in den Wagen. Dann stieg auch Finn in den Wagen und die beiden fuhren in die Berge, wo der Senator ein Haus besaß, wo unliebsame Zeugen verhört und aus dem Weg geräumt wurden.

Mike kam wieder zu sich. Sein Blick war verschwommen und sein Gehör war dumpf. Er brauchte ein paar Sekunden um wieder alles in Ordnung zu bringen. Seine Arme waren durchgestreckt und links und rechts an eine Edelstahlverstrebung gekettet. Er konnte sie etwa vier Zentimeter nach vorn bewegen. Er blickte nach vorn und erkannte den Mann wieder, gegen den er gekämpft hatte. „Wer Sind Sie?“, fragte Mike und bekam für diese Frage einen harten rechten Haken. „Ich stelle die Fragen, aber ich bin bereit Ihnen diese Frage zu beantworten: Ich bin der Mann, der Ihr Leben vor 8 Monaten verändert hat, damals in dem Glauben Sie seien irgendein Zivilist, aber nach Ihrer Vorstellung in der Lagerhalle, nehme ich mal an, dass Sie früher bei irgendeiner Spezialeinheit waren, hab ich Recht?“
„Ja. Sie heißt, f*ck dich ins Knie du Pisser.“, erwiderte Mike und spuckte einen blutigen Batzen auf den Boden.
Der Mann lachte und schlug ihm erneut ins Gesicht. Diesmal etwas härter als vorhin. Mike spuckte erneut einen blutigen Batzen auf den Boden und starrte den Typen eiskalt an. Sein Shirt hatte man entfernt und seinen muskulösen Oberkörper enthüllt. „Ich nehme mal an, Sie waren für die CIA tätig. Das wird lustig.“, erwiderte Bradley.
Mike blickte nach vorn und blickte herausfordernd in die Augen des ehemaligen Marines. Er erinnerte sich an den Namen des Mannes, den Rainfield in Verdacht hatte. „Sie sind Ellington.“, stellte Mike fest.
„Genau der bin ich.“, bestätigte Bradley.
Mike verlor für einen Moment die Beherrschung fuhr mit seinem Oberkörper nach vorn. Er zerrte wie ein Verrückter an seiner Kette. Beinahe dachte er, er könnte sich befreien und seiner aufgestauten Wut freien Lauf lassen. Der Bastard der sein Leben zerstört hatte, befand sich keinen Meter von im entfernt, und doch konnte Mike nichts tun um ihn zu töten. „Das nützt Ihnen nichts. Sie können sich nicht befreien.“
„Warten Sie nur ab, dann werde ich mich nachts in Ihr Zimmer schleichen und Ihnen die Kehle durchschneiden. Dann setz ich mich neben Sie und sehe zu wie Sie langsam und qualvoll abkratzen.“, erwiderte Mike mit wütender Stimme.
Ellington lachte auf und verließ den Raum. „Rick, kümmere du dich um unseren Gast. Ich bin in einer halben Stunde wieder da.“, erklärte er dem jungen Mann der sofort aufsprang und in den Raum ging.
„Hey Mann.“, begrüßte ihn der junge blonde Typ. Mike spannte seine Muskeln an um bedrohlicher zu wirken.
Der Mann fing an zu grinsen und erwiderte auf diese Geste: „Oh ich habe keine Angst vor Ihnen.“
Dann schnippte er mit den Fingern und trat zur Seite, als seine Männer eine junge ängstliche Frau hereintrugen. „Sie war Ihre Kontaktperson. Sie wissen dies wahrscheinlich nicht, da wir sie bereits vorher enttarnt hatten. Von daher wussten wir, dass Ihre Partnerin bei der Polizei arbeitet.“
Er wartete bis seine Kollegen die Frau abgesetzt hatten und zog dann ein Messer. Dieses rammte er der jungen Frau in die Hand und drehte es einmal in der Wunde herum.
„Nein, lassen Sie sie in Ruhe.“, forderte Mike wütend.
Die Frau brüllte und Tränen liefen ihr über die Wange. „Oh es ist gleich vorbei.“, erwiderte der Mann, zog das Messer aus der Wunde und rammte es ihr in die Schläfe. Die Frau war auf der Stelle tot.
„Nein.“, protestierte Mike und sah die Horrorszene mit an. Rick zog die Klinge aus dem Kopf der Frau und drehte sich mit einem bösen Grinsen zu dem Special Agent um und erklärte: „Wissen Sie, das ist meine Lieblingsbeschäftigung.“
Er wischte das Blut der Frau in ein weißes Tuch, holte mit dem Messer aus und warf die Klinge in Mikes Richtung, wo das riesige Teil knapp neben seiner Schulter in das Holz eindrang. „Ich hätte das Zeug zu einem Zirkusartisten gehabt, finden Sie nicht?“
Mike schwieg eisern. Dann trat er an ihn heran und wollte das Messer herausziehen, als Mike mit seinem linken Bein in die Kniekehle von Rick trat und ihn damit zu Fall brachte. „Hier friss das du Clown.“, erklärte Mike und trat ihm mit voller Wucht ins Gesicht. Rick rappelte sich fassungslos wieder auf und fasste sich an seine schmerzende Nase, die Mike gebrochen hatte. Sofort waren seine Hände mit Blut befleckt, welches aus seiner Nase schoss. Er formte seine Hände zu Fäusten und schlug damit mehrfach auf Mike ein. Dieser hielt den Schlägen stand und stöhnte nicht einmal. „Dir werde ich dein Treiben ausprügeln.“, erklärte der Psychopath.
Plötzlich ertönte ein leises Zischen und der Mann wurde auf Mike geschleudert, und danach fiel er rücklings zu Boden, wo er noch zwei letzte Atemzüge tätigte, ehe sein Herz aufhörte zu schlagen.
Mike war etwas überrascht über die harte Vorgehensweise gegenüber Angestellten. Mike blickte in die Richtung aus der der einzelne, tödliche Schuss kam. Matthew Finn stand in der Tür und hielt seine Colt M1911 mit Schalldämpfer im Anschlag. Dann lief er nach vorn und befreite Mike von seinen Handschellen. „Was tun Sie?“, fragte Mike.
„Kommen Sie mit.“, erwiderte der Mann und warf Mike sein T-Shirt zu.
Mike ging ein paar Schritte und wurde von dem Mann gestützt. Die Einrichtung war zum Glück nicht bewacht und so erreichten Sie den Wagen relativ schnell und waren auch schon unterwegs, als Matthew Finn zu erzählen begann. „Mein Name ist Matthew Finn, ich war früher bei der CIA. Ich diente im Vietnamkrieg und wurde als Spitzel im Kalten Krieg eingesetzt. Vor zwei Jahren wurde meine Tochter im Auftrag von Senator Hugh Trevor getötet. Sie hatte sein Wahlkampfprojekt durchschaut und wollte ihn auffliegen lassen, daraufhin schickte er diesen Ellington und dieser tötete Sie durch einen gezielten Schuss ins Herz. Ich habe geschworen diesen Typen zur Strecke zu bringen.“
„Wie lange waren Sie bei der CIA?“, war Mikes erste Frage.
„29 Jahre. Bis 1995 war ich aktiv, dann habe ich mich zurückgezogen um ein ruhiges Leben anzufangen.“, erwiderte der Ex-Agent.
„Dann sind Sie gegangen als ich gekommen bin.“
„Sie waren auch bei der CIA?“
Mike nickte stumm. Er vertraute dem Mann. Doch sein Name kam ihm in nicht im Geringsten bekannt vor. Vielleicht wusste Rainfield etwas mehr über diesen Mann.
„Was wollen Sie jetzt tun?“
„Wir brechen in das Büro von Senator Trevor ein.“, erklärte Finn.
Mike hielt diese Idee nicht für sehr taktisch, doch wenn er so an Beweise rankam, dann würde er diesem alten verzweifelten Mann helfen. Er wollte die Hintermänner, die den Auftrag gaben Becky zu töten hinter Gittern wissen. Mike würde dafür all seine Fähigkeiten aufbringen müssen um ungesehen auf das Anwesen in Hollywood zu gelangen.
„Na schön ich werde Ihnen helfen.“, erwiderte Mike und arbeitete in Gedanken bereits an einen Plan. „Ich kenne das Anwesen in und auswendig und jetzt können wir es zusammen schaffen, diesen Wahnsinn zu beenden.“, erklärte Finn.

Fortsetzung folgt ...

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5

Dienstag, 17. Januar 2012, 07:56

Kapitel 4

Das Anwesen war um diese Zeit noch leer. Der Senator war wieder auf irgendeiner Veranstaltung und überließ es seinen privaten Sicherheitsleuten. Diese waren meistens ehemalige Soldaten, die sein Vertrauen genossen. Doch das würde die beiden Agenten nicht aufhalten. Sie waren zu ihren Zeiten die Besten, die es gab. Niemand konnte den beiden das Wasser reichen, schon gar nicht ein Haufen Ex-Soldaten, die nicht mal im Krieg gedient hatten. Finn wurde durch die Kontrolle gelassen und fuhr bis zum Anwesen hoch. „Wir treffen uns im Büro des Senators.“, erklärte Matthew und schob Mike ein Handy zu, auf welchem sich seine aktuelle Position befand. Daneben wurde auch ein roter Punkt angezeigt, das Büro des Senators. Für einen Profi wie Mike war es nicht schwer, schnell und ungesehen ins Innere der Villa vorzudringen. Er hatte das Büro schnell erreicht und verbarg seine Anwesenheit vorübergehend in einer dunklen Ecke, welche nicht von der Tür aus gesehen werden konnte. Langsam wurde der Türknauf herumgedreht. Mike hatte seine Waffe entsichert und richtete sie auf die Tür. Für den Fall, dass derjenige der durch diese Tür kam nicht Matthew Finn war, würde er ihn mit einem gezielten Schuss töten. Er erkannte zum Glück, dass es sich wirklich um Finn handelte und nahm langsam die Waffe runter, sicherte sie jedoch nicht. „Wir haben nicht viel Zeit. Die werden bald bemerken, dass Sie nicht mehr da sind und dann sollten wir bereits mit den Beweisen verschwunden sein.“, drängte Finn. Dieser ging hinter den Schreibtisch seines Chefs und durchsuchte alle Laden. „Hier ist irgendwo eine Akte deponiert. Diese Akte enthält jeden Auftrag, den Senator Trevor diesem Ellington erteilt hat. Wenn wir sie finden, können wir den Senator aufhalten.“
Mike durchsuchte derweil alle Kästen, die sich in diesem Raum befanden und wurde schnell fündig. Er fand eine Akte über diesen Ellington und fand hinten ein Einsatzverzeichnis. „Ich hab sie.“, erklärte Mike und ging zu Finn hinüber. Dieser blickte zufrieden auf die Akte und atmete erleichtert aus. „Gut gemacht. Wir sollten jetzt verschwinden.“, erklärte er und setzte sich mit der Akte unterm Sakko in Bewegung. Von draußen hörte er plötzlich wie jemand die Tür öffnete und eine schallgedämpfte H&K USP Tactical erschien im Türrahmen. „Hier nehmen Sie die Akte und verschwinden Sie.“, flüsterte Finn und drückte Mike die Akte in die Hand. Dieser trat das Fenster im Büro ein und sprang nach draußen auf ein Vordach, von welchem er mit einem gewagten Sprung verschwand. Er rollte sich auf der Wiese ab und lief los.

Währenddessen stürmte Finn auf die Tür zu und warf sich mit seinem ganzen Körpergewicht dagegen. Der 1’89 Meter große Hüne schaffte es den Angreifer zu verwirren. Er würde diesen Mann nicht davon kommen lassen. Plötzlich schwang die Tür nach hinten auf und traf Matthew am Kopf. Dieser taumelte zurück und erkannte Ellington. Dieser hob seine Waffe auf und zielte damit auf den benommenen Finn. Dieser stürmte erneut auf Ellington zu und schlug ihm mit dem linken Handrücken die Waffe aus der Hand. Sofort holte er zum Schlag aus, wurde jedoch von Bradley mit einem Tritt daran gehindert die Aktion auszuführen. Als Strafe erhielt er einen schmerzhaften rechten Haken von dem ehemaligen Marine, der ihn zu Boden schickte. „Ich habe Ihnen nie vertraut. Gut das ich Ihren Wagen verwanzt habe, als wir in die Berge gefahren sind.“, erklärte Ellington, als Finn sich wieder erhob.
Finn blickte Ellington in die Augen und erwiderte: „Wie können Sie nur für so eine Drecksau wie Trevor arbeiten?“
„Wenn die Bezahlung stimmt, würde ich sogar für Terroristen arbeiten.“, erwiderte Bradley, hob die Waffe auf und drückte kaltblütig ab. Der gedämpfte Schuss drang in Finns Brust ein und schleuderte ihn nach hinten. Dann trat Ellington zu dem sterbenden CIA Agenten und richtete die Waffe erneut auf die Brust seines Opfers. „Grüßen Sie Ihre Tochter von mir.“, sagte Ellington und schoss noch zweimal auf den Mann. Finn hörte auf zu Atmen und sein Kopf fiel schwer zur Seite. Einer war tot, jetzt folgte der andere. Ellington sprang ebenfalls aus dem Fenster und entdeckte Mike, der beinahe schon den Ausgang erreicht hatte. Er griff zu seinem Funkgerät und schlug Alarm.

Mike hatte beinahe den Ausgang erreicht, als plötzlich mehrere bewaffnete Wachen seine Flucht verhinderten. Mike dachte nicht daran sich zu ergeben. Eher würde er sterben. Doch ehe er seine Waffe in Anschlag bringen konnte, wurde er mit einem Gewehrkolben niedergestreckt. Er richtete seinen Oberkörper wieder auf und ignorierte den Schmerz in seinem Gesicht. Sein Kopf dröhnte und er hörte ein Pfeifen in seinen Ohren. Ein weiterer Schlag raubte ihm das Bewusstsein.

Mike wurde unsanft geweckt und erkannte, dass er diesmal wirklich in der Klemme steckte. Die Sonne stieg bereits langsam auf und flutete den Raum durch die großen Fenster. Er lag auf einem Operationstisch. Er versuchte sich zu bewegen, doch dieses Vorhaben gelang nicht. Ihm wurde anscheinend ein Muskelrelaxans verabreicht. Das Mittel musste ihm gerade erst verabreicht worden sein, da die Wirkung eines solchen Muskelrelaxans nur wenige Minuten anhielt. Um ihn standen zwei Männer in weißem Kittel. Sie bereiteten gerade etwas vor. Was genau, konnte Mike nicht sagen, da er seinen Kopf nicht drehen konnte. „Sie sind ein zäher Mistkerl.“, hörte er Ellington sagen, der sich über ihn beugte. „Aber dafür werden Sie gleich zum Verräter werden. Sie werden einen Anschlag auf den Senator verüben, aber zum Glück bin ich zur Stelle und werde Sie töten. Das erhöht die Gewinnchancen bei den Präsidentschaftswahlen.“
Mike konnte nichts erwidern, da das Mittel auch seine Stimmbänder lähmte. „Sie sollten sich freuen, Sie werden als Killer in die Geschichte eingehen.“
Ellington grinste dreckig und ging zu den Männern in den weißen Kitteln hinüber. „Bereiten Sie ihn für den Transport vor.“, sagte er zu einem der Männer.
Dann drehte er sich um und verließ den Raum. Mike spürte wie langsam wieder ein Gefühl in seine Finger kam. Dieses Zeug hielt bekanntlich nicht lange an. Er hoffte nur, dass er sich rechtzeitig wieder bewegen konnte um zu fliehen. Der Mann, der von Ellington die Anweisung bekommen hatte ihn für den Transport vorzubereiten, wandte sich Gaber zu. Er zog ihm ein Fieldjacket an und drückte ihm das Scharfschützengewehr von Ellington in die Hände. Mike fühlte sich langsam wieder fähig sich zu bewegen und riskierte es. Er rammte dem Mann die Waffe in den Bauch und griff nach dem Skalpell, welches in dem Gefäß zu seiner linken lag. Er rammte es dem Mann in den Hals und drückte ihn von sich weg. Noch leicht von dem Mittel benommen richtete er sich auf und entdeckte den Verbliebenen, der gerade aus dem Raum flüchten wollte. Mike holte mit dem Messer aus und erwischte den Mann damit im Rücken. Dann kümmerte er sich darum wieder aufstehen zu können. Er stützte sich auf der Tischkante ab und ließ sich langsam zu Boden gleiten. Er war noch nicht wieder fit und schleppte seinen angeschlagenen Körper zu dem Tisch, der auf der gegenüberliegenden Seite lag. Dort fand er eine Glock 17 im Kaliber 9 Millimeter. Er warf das Magazin aus und kontrollierte es auf den Füllstand. 16 Kugeln befanden sich darin, also ging Mike davon aus, dass sich im Lauf eine Patrone befand. Er rammte das Magazin wieder in die Waffe und zog den Schlitten nach hinten. Wie vermutet befand sich im Lauf ein tödliches Geschoss. Mike ließ den Schlitten nach vorn sausen und ging zu einem der Fenster. Der Anblick war nicht sehr erfreulich. Er befand sich im vierten Stockeines Lagerhauskomplexes. Leise fluchend stieß er die Tür auf. Mit der Waffe im Anschlag, schlich er sich langsam durch einen spärlich beleuchteten Gang. Plötzlich fühlte er einen erneuten Einstich und wusste sofort, dass ihm erneut die Kräfte entschwinden würden. „Suxamethonium.“, erklärte Ellington. Ein Muskelrelaxans, dessen Anwendung vor allem in der Medizin vorkam. Mike wusste dass er jetzt zwischen 35 und 90 Sekunden Zeit hatte, ehe das Zeug seine Wirkung entfaltete. In diesen Sekunden musste er Ellington ausgeschaltet haben, oder seine Flucht würde scheitern. Er stieß Ellington zur Seite und hob die Glock. Doch er brauchte zu lange. Sein Körper hatte sich noch nicht annähernd lange genug von der ersten Dosis erholt. Ellington trat ihm die Waffe aus der Hand und sah zu wie der Agent langsam zu Boden ging. Mike sank auf seine Knie und spürte wie seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt wurde. Ellington gab ihm einen kleinen Schubs und Gaber fiel nach hinten, wo er unsanft auf dem kalten Betonboden aufschlug. Seine Muskeln waren gelähmt. Jetzt konnte er sich nicht mehr wehren. Seine Reflexe waren jetzt für 5 bis 10 Minuten zu nichts mehr zu gebrauchen. Er war Ellington jetzt ausgeliefert. Dieser packte ihn an der Schulter und hievte ihn hoch. Zusammen mit zwei weiteren Gorillas schleppte er ihn die Treppen hinunter, zu einem weißen Transporter, dessen hinteren Ladetüren bereits offen standen und warfen ihn hinein. Da lag er nun, zu keiner Bewegung fähig und jegliche Aussicht auf ein gutes Ende war dahin. Trevor hatte gewonnen. Er würde davonkommen und im Jänner, spätestens im Februar, würde er im Weißen Haus sitzen, diesmal jedoch als Präsident der Vereinigten Staaten. Die Fahrt dauerte keine drei Minuten. Mike wurde aus dem Van geholt und hoch in einen Aussichtsturm gezerrt. Ellington erwartete ihn bereits und drückte ihm eine Patrone im Kaliber 7,62 x 51 Millimeter in die Hand. Als diese mit seinen Fingerabdrücken übersät war, schob er sie mit seinen behandschuhten Händen in den Lauf seines Gewehrs. Dann legte er noch Mikes Finger um den ersten Abzug, der die Waffe entsicherte, sowie um den Abzug, der das Gewehr abfeuerte. Als er einen klaren Fingerabdruck auf der Waffe hatte, schob er Mike zur Seite und blickte durch das Zielfernrohr mit Lasertechnologie. Es würde so aussehen, als hätte Mike versucht den Senator zu töten, dabei wurde er allerdings von Ellington erwischt und getötet. So musste es ablaufen. Ellington zog seine H&K USP Tactical und entsicherte sie. Jetzt würde er sich endgültig um diesen Mike Gaber kümmern. „Grüßen Sie Ihre Freundin und diesen Matthew Finn, wenn Sie ihnen gegenübertreten.“
Mike lag flach auf dem Boden. Er war zu keiner Bewegung fähig. Zorn flammte in ihm auf. Er würde sich um dieses miese Schwein kümmern. Auch wenn dies seine letzte Handlung darstellen würde, er würde Ellington mit sich nehmen. Dieser spannte den Hahn seiner Waffe. „Sehen Sie, Sie können nicht gewinnen. Wir haben hier alles mit Sprengsätzen versehen. Wenn ich Sie getötet habe, sprengen wir den Aussichtsturm in die Luft und das nur Momente bevor der Senator den Raum betritt.“
Mike fühlte eine innere Kraft, hervorgerufen durch das Adrenalin, welches seinen Körper in diesem Moment durchströme, in sich aufsteigen. Mit einem Satz war er auf den Beinen und hatte sich schon auf Ellington gestürzt. Er riss ihn mit sich und die beiden taumelten auf ein altes Treppenhaus zu, welches sie hinunterstürzten. Der Aufprall war hart. Mike konnte sich im letzten Moment mit den Händen abfangen. Er rappelte sich mühsam wieder auf die Beine und wurde auch schon von Ellington mit ein paar harten Schlägen empfangen. Mike war nicht fähig sich zu wehren, da sein Körper noch von dem Mittel geschwächt war. Er hatte weder die Kraft, noch die Reflexe um sich halbwegs zu verteidigen. Mike ging zu Boden. Die Schläge hatten ihm deutlich zugesetzt. Ellington griff nach hinten, wo er ein Messer aus seinem Gürtel zückte und damit auf Mike einstechen wollte. Dieser fing die Hand von Ellington im letzten Moment ab und hatte allerhand damit zu tun, nicht von der Klinge durchbohrt zu werden. Die Klinge kam unaufhaltsam näher. Es gab keinen Ausweg. Das silbern glänzende Material bahnte sich den Weg in Mikes Gesicht. Die Spitze war nur noch zwei höchstens drei Millimeter von seiner linken Wange entfernt. Ein kurzes Zucken und schon hatte die Klinge ihm die Haut aufgeritzt. Mike zuckte zusammen. Seine Wange schmerzte und die Wunde brannte auch etwas. Warmes Blut rann aus der Schnittwunde. Mike reagierte etwas langsam, als er Ellington seinen linken Handballen ins Gesicht rammte. Ellington ließ sogleich von Mike ab. Dieser nutzte die Gelegenheit und griff sich den Zünder. Mike hoffte die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Mehr würde er nicht mehr bewirken können. Er war bereit diesen Ellington mit sich selbst in die Luft zu jagen. Er betätigte den totbringenden Knopf und löste somit die 12 angebrachten Sprengsätze aus, die sich im Stockwerk über ihnen befanden. Die Explosion war gewaltig und ohrenbetäubend laut. Ein riesiger Feuerball entwich gen Himmel.

Senator Trevor stand gerade auf einem Podium und hielt eine Ansprache an die versammelte Bevölkerung, als keine 600 Meter weiter ein ohrenbetäubender Knall zu hören war. Die Leute erschraken und gingen alle in Deckung.

Riesige Trümmer stürzten auf die beiden Profis und begruben sie unter sich. Mike lag am Boden. Er regte sich nicht. In diesem Moment durchlebte er ein Flashback. Becky lächelte ihn an. Sie legte ihre Hände behutsam auf Mikes Wangen. So viel Liebe und Zärtlichkeit hatte er schon seit einiger Zeit nicht mehr verspürt. Plötzlich lag sie vor ihm in der Wiese, blutüberströmt. Ein einzelnes Einschussloch hatte sie schmerzfrei getötet. Mike verzweifelte. Eine bekannte Wut stieg in ihm auf. Danach erkannte er seine Frau und wie er ihren toten Körper durch die zerstörten Straßen von New York trug. Er dachte in diesem Moment, er würde seinen Verstand verlieren. Er stieß einen verzweifelten Schrei aus, doch niemand half ihm. Alle waren darum bemüht ihre eigenen Verwandten und Freunde zusammenzusuchen. Ein erneuter Szenenwechsel. Mike stand in einem alten Gebäude, vor ihm knieten zwölf ihm sehr bekannte Terroristen. Er stellte dem ersten eine einfache Frage: „Wie heißen Sie?“
Der Terrorist blickte Mike ausdruckslos an und grinste schief. „F*ck dich!“ Im selben Moment hatte Mike seine Beretta auf die Stirn des Mannes gerichtet, der erschrocken auf das Geschehen reagierte. Noch ehe er einen laut ausstoßen konnte, hatte Mike ihm eine Kugel ins Hirn gejagt. Die anderen Männer erschraken ebenfalls von der kaltblütigen Aktion des Mannes. Dieser ging zum nächsten und fragte diesen: „Wer gab euch den Auftrag diese Bomben ins Land zu schmuggeln?“
Doch der Typ blieb standhaft. „Ich sage nichts.“, erwiderte dieser mit nicht ganz überzeugter Stimme. Mike war dies im Moment egal. Er spannte den Hahn seiner Waffe und schoss dem Mann in dessen Sprunggelenk. „Ich frage nicht nochmal.“, erwiderte Mike mit aufgebrachter Stimme um das Geschrei des Mannes zu übertönen. Er würde vermutlich nie wieder normal laufen können, doch das war egal, all diese Männer hatten wie Mikes verstorbener Frau keine Zukunft mehr. „Niemand.“, erwiderte der Mann mit schmerzhafter Stimme. Mike richtete die Waffe auf den Kopf des Mannes und drückte eiskalt ab. Die Kugel drang in den Hals des Terroristen ein und zerriss seine Halsschlagader. Röchelnd kippte er zur Seite und starb einen qualvollen Tod auf dem Holzboden. Plötzlich war er in einem dunklen Raum. Ein grelles Licht blendete ihn. Langsam erkannte er Umrisse von drei Personen. Er erkannte seine Frau Sharon, Becky und Matthew Finn. War er etwa tot? War dies der Weg, den er beschreiten musste? Hatte sein Schicksal sich erfüllt? Er streckte seine Hand nach Sharon aus. Diese schüttelte nur den Kopf und lächelte ihn an. Wie sehr er sie doch vermisst hatte.


Mike schlug die Augen auf. Sein Schädel dröhnte und er hatte ein dumpfes Pochen in seinen Ohren, ausgelöst durch die Explosion. Er war von Staub und Schutt übersät, war jedoch wieder halbwegs fit. Er spürte seine Muskeln wieder und fühlte sich etwas stärker. Neben sich sah er wie Ellington sich aus dem Schutt grub. Er richtete seinen angeschlagenen Körper auf und schüttelte den Staub von sich ab. Sein ganzer Körper schmerzte, doch er ignorierte diese. Er war zwar noch etwas wacklig auf den Beinen, doch dieser Umstand galt auch für Ellington. Die beiden standen sich nun gegenüber. Ellington zog eine Stange aus den Trümmern, die früher wohl als Verstrebung diente. Mit der eisernen Stange ausholend, bewegte er sich auf Mike zu. Dieser fing den Arm geschickt ab und schlug mit seinem linken Unterarm auf den Ellbogen von Bradley. Dann ließ er diesen linken Unterarm nach hinten ins Gesicht seines Feindes sausen. Mike setzte blitzschnell nach und schlug ihm mit der rechten Faust hart gegen die Brust, ehe er erneut ausholte und seine Faust ins Gesicht von Ellington drückte. Dieser wich überrascht und geschockt zurück. Mike war zwar noch immer nicht zu 100 Prozent auf den Beinen aber zumindest konnte er sich nun wieder verteidigen. Sein Kopf dröhnte schlimm von der Explosion. Ellington holte erneut zum Schlag gegen Mike aus. Dieser wich geschickt aus, packte mit seiner rechten Hand Ellingtons rechten Arm und schlug ihm mit der linken Faust gegen die Rippenpartie. Danach riss er den Arm nach unten und schlug ihm mit der rechten Faust so fest er nur konnte in den Bauch. Sämtliche Luft entwich aus Ellingtons Lunge. Mike setzte auf der Stelle nach und jagte sein Knie in den Unterleib des ehemaligen Marines. Dieser rang verzweifelt nach Luft. Mike drückte ihn zu Boden, sodass er sich nun auf den Knien vor Gaber befand, während dieser sich die USP Tactical griff. Diese richtete er auf den Kopf des verletzten Soldaten und spannte den Hahn.
„Es tut mir leid. Ich habe nur getan … was von mir verlangt wurde.“, rechtfertige sich Bradley mit schwacher und schmerzverzerrter Stimme. Mike musste an die eben erlebten Ereignisse denken, als er diese Terroristen getötet hatte.
„Ich weiß, deshalb bringen wir es schnell zu Ende.“
Ellington hielt sich den Bauch und blickte nach oben, so als ob er um Vergebung bat. Mike drückte den Abzug blitzschnell nach hinten. Ein lauter Knall entwich, als die Kugel beschleunigt wurde. Ellingtons Kopf wurde arg zur Seite gerissen und eine riesige Eintritts- sowie Austrittswunde entstand, als die .45er mit 350 Metern pro Sekunde sein durchschlug. Dieser fiel zur Seite, wo er dumpf auf den Trümmern aufschlug. Blutige Masse war auf diese Trümmer verteilt und rann an den Ecken und Kanten herab.
Er blickte noch ein paar Sekunden auf den Leichnam des Mannes und dachte dabei an Becky. Auch wenn ihr Mörder tot war, sie würde nicht mehr lebendig werden. Mike lehnte sich vorsichtig gegen die Überreste einer Wand und fing an zu schluchzen. Sie und Sharon, die beiden fehlten ihm so sehr. Von unten hörte er wie sich Schritte näherten. Er musste jetzt verschwinden, ehe er verhaftet wurde.
Er humpelte durch das ehemalige Stiegenhaus und kletterte mühsam Stockwerk für Stockwerk nach unten. Jetzt erst nahm er die Schmerzen richtig war und stöhnte bei jedem Schritt auf. Wieder einmal hatte er überlebt. Vermutlich hatte er eine leichte Gehirnerschütterung, denn ihm war schwindlig und er spürte, wie sein eigenes Blut sich den Weg an seiner linken Gesichtshälfte nach unten bahnte.

Fortsetzung folgt ...

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Dienstag, 17. Januar 2012, 07:57

Kapitel 5

3 Wochen später

Mike stand völlig ratlos im Büro seines Vorgesetzten. „Wir haben nichts gegen den Senator in der Hand.“, wiederholte Rainfield aufgebracht.
„Wir müssen irgendetwas unternehmen.“, protestierte Mike.
„Dann hätten Sie Ellington nicht töten dürfen.“, wies Eric seinen besten Agenten zurück.
Mike antwortete nicht. Er hasste sich in diesem Moment dafür, Ellington getötet zu haben. Jetzt war die einzige Chance Trevor zu stoppen dahin. Er hatte es vermasselt, seine Gefühle nicht unter Kontrolle gehabt. Sein Streben nach Rache, hatte ihn scheitern lassen.
„Wir kommen nicht an ihn heran. Wir können ihn offiziell nicht zum Abschuss freigeben lassen, nicht mal der Präsident kann das tun.“, fuhr Rainfield fort.
„Sie können ihn nicht töten … ich schon.“, erwiderte Mike.
Rainfield stieß einen scharfen Atemzug aus. „Sind Sie verrückt? Sie können keinen Senator töten.“
„Verrückt bin ich nicht. Denn ich werde gar nicht anwesend sein.“
Tom stand auf und ging zu Mike. „Er hat Recht. Wenn der Senator jetzt einen Unfall hätte, dann wäre Mike aus dem Schneider.“
„Damit wäre ich einverstanden.“, erwiderte Mike.
Rainfield dachte über diesen Vorschlag nach.
Mike wartete die Antwort nicht ab, sondern drehte sich einfach um. Er wollte diesen Bastard nicht davon kommen lassen.
„Mike!“, rief Eric ihm nach.
Gaber hielt kurz inne und drehte den Kopf zur Seite. „Viel Glück.“, erklärte Rainfield.
Mike nickte kurz und schritt dann eilig aus dem Büro.

Mike trug seine schwarze Lederjacke im Bikerstil und ein schwarzes Longsleeve Shirt. Dazu hatte er schwarze Lederhandschuhe an um Fingerabdrücke zu vermeiden. Er bewegte sich im Schutze der Dunkelheit und versuchte so unauffällig wie möglich zu wirken. Er fühlte das beruhigende Gewicht seiner Beretta, die in seinem Hosenbund steckte. Er bewegte sich zielstrebig auf die Villa des Senators zu. Vor dem schmiedeeisernen Zaun machte er halt und wartete bis sich der Wachposten auf ihn zubewegte. „Gehen Sie weiter, der Senator empfängt heute niemanden mehr.“, forderte der bullige Mann barsch. Dieser Typ war einfach zu finden. Da er sein Anwesen in Hollywood geräumt hatte, nahm Mike an, dass er sich in seiner Villa in Santa Monica aufhielt. Hier bot sich auch der ideale Fluchtweg für Mike.
Mike nickte stumm und schlug ihm mit der Faust gegen den Kehlkopf. Dann stützte er den röchelnden Mann, zog sein taktisches Kampfmesser aus der Außentasche seines Blazers und rammte es dem Mann in den Hals. Das Röcheln verstummte sogleich. Er schaffte den Typen aus dem Lichtschein und versteckte ihn hinter einem Müllcontainer, der gleich um die Ecke stand. Seine Rippen schmerzten bei jeder heftigeren Aktion. Ein Zeichen, dass diese Explosion ihre Spuren hinterlassen hatte. Dann ging er zurück zum Tor und öffnete es mit der Keycard des Wachmannes. Er schritt eilig über das Gelände und eilte die Treppe hoch. Dort steckte er sein Messer wieder in die Tasche. Dann zückte er seine Waffe und spannte den Hahn. Er läutete kurz und wartete bis einer der Wachmänner die Tür öffnete. Der Mann streckte seinen Kopf durch den Türrahmen und wurde von Mike mit dem Pistolengriff niedergestreckt. Mike stieg über den Mann und blickte sich kurz nach allen Seiten um. Sein Angriff wurde noch nicht entdeckt. Er wagte sich mit der Waffe im Anschlag ins Innere der Behausung. Er überprüfte die verschiedenen Zimmer. Der Senator war sich wohl sicher, dass niemand ihn töten würde. Doch das würde ihm Mike vermiesen. Er schlich die Treppe hoch und warf einen kurzen Blick um die Ecke. Plötzlich spürte er wie ihn jemand an der Schulter packte. Mike fuhr reflexartig herum und rammte dem Unbekannten den Lauf seiner Beretta 92F ins Gesicht. Der Typ wich ein paar Schritte zurück und Mike trat nach um ihn die Treppe hinunterzubefördern. Plötzlich hörte er wie mehrere Waffen entsichert und repetiert wurden. „Kommen Sie raus.“, brüllte einer der Typen von der privaten Sicherheitsarmee. Mike dachte nicht daran sich zu ergeben. Er presste seinen Oberkörper gegen eine der zwei Wände und atmete tief ein und aus. Dann kniff er die Augen zusammen und sank in die Hocke. Er würde sich so klein wie möglich machen müssen, wenn er dies überleben wollte. Die Waffe drückte er gegen seine Stirn. Becky ging ihm durch den Kopf. Sie würde ihn leiten. Blitzschnell hatte er sich aus der Deckung gewagt und dabei schon drei Schüsse in Richtung der Angreifer abgegeben. Mike rollte sich ab und kam in der Hocke auf. Dabei stieß er ein lautes Stöhnen aus, da ein unvorstellbarer Schmerz durch seine gebrochenen Rippen fuhr. Er feuerte drei Salven auf eine der Wachen ab. Dann drückte er sich in den Türrahmen und hoffte nicht von einem Querschläger getroffen zu werden. „Ergeben Sie sich, dann lassen wir Sie am Leben.“
Mike drückte sich noch fester gegen die Tür und fühlte wie das Adrenalin durch seinen Körper schoss. Sein Puls war beschleunigt. Er konnte sein Herz rasen fühlen. Mike lehnte sich kurz nach vorn und feuerte zwei Schüsse in die Richtung der Sicherheitskräfte, ohne aber wirklich jemand ernsthaft zu verletzen. Aber die Schüsse zeigten insofern Wirkung, da sich die Mannschaft in Sicherheit brachte. Mike sprang aus seiner Deckung und feuerte wild auf die beiden verbliebenen Wachmänner. Die Typen schossen aus ihrer Deckung und eine Kugel traf Mike in den linken Oberarm und riss den erfahrenen CIA Agenten zu Boden. Mike rechnete sich seine Überlebenschance aus, doch sein Finger hatte sich noch im selben Moment reflexartig um den Abzug gekrümmt und drei Schuss auf die Wache abgefeuert, der Mike die Verletzung verdanken konnte. Er rappelte sich mühsam auf. Dank des Adrenalinschubs und des Schocks, spürte er den normalerweise stechenden Schmerz einer Schusswunde nicht, sowie seine angeschlagenen Rippen. Er verschoss seine letzten beiden Kugeln auf die Wache, die tot nach hinten geworfen wurde. Er warf das leere Magazin aus und zog ein weiteres aus seiner Jackentasche, welches er in die Waffe rammte und sie repetierte. Dann schlenderte er den Flur nach unten. Langsam machten sich Schmerzen in seinem linken Oberarm breit. Er spürte wie sein Blut sich den Weg über seinen linken Arm bahnte. Mike stieß die Tür zum Arbeitszimmer des Senators auf, wo er sofort erneut unter Beschuss genommen wurde. Der Senator hielt seine Colt M1911 im Anschlag und feuerte dreimal auf Mike. Dieser konnte gerade noch in Deckung hechten und seinerseits seine Waffe in Anschlag bringen. Kurz gezielt und schon hatte er abgedrückt. Die Kugel traf den Senator in den rechten Unterarm. Trevor wich ein paar Schritte zurück und brüllte auf. Mike stand auf und schoss erneut auf den Senator. Die Kugel durchschlug dessen linken Oberschenkel und schickte Trevor zu Boden, wo er versuchte zu seiner Waffe zu robben. Doch Mike machte dieses Vorhaben zu Nichte und schoss auf den rechten Unterschenkel des Mannes, sodass dieser sich auf den Rücken drehte. Mit schmerzverzerrter Stimme fragte der Senator mit weit aufgerissenen Augen: „Ich kenne Sie. Verdammt, wissen Sie eigentlich mit wem Sie hier reden?“
„Mit einem toten Mann.“, erwiderte Mike mit einer Stimme, die selbst für ihn eiskalt war.
Dann spannte er den Hahn seiner Waffe und drückte dreimal ab. Bei jedem Mal abdrücken fühlte er eine Art von Erlösung. Das blaue Hemd des Senators war aufgerissen und drei große Löcher bildeten sich auf seiner Brust. Der Senator röchelte. Blut stieg in seinem Hals hoch und verhinderte, dass er Luft holen konnte. Mike stand einfach nur da und sah dem Senator beim Sterben zu. Dieser versuchte sich krampfhaft zum Atmen zu zwingen, doch das Blut in seiner Lunge verhinderte dies. Der Senator riss den Mund weit auf und bog seinen Nacken durch. Plötzlich durchfuhr ihn ein Krampf und Trevor zuckte wild. Mike starrte mit einer ausdruckslosen Miene auf den sterbenden Mann hinunter. Er umklammerte Mikes Fuß mit letzter Kraft, doch dann verließ ihn sein Bewusstsein und der Senator entglitt dem Leben. Da lag er nun, mit weit aufgerissenen Augen und weit offen stehendem Mund, aus dem noch immer die kostbare Lebensflüssigkeit ran.
„Das war für Becky.“, flüsterte Mike.
Er hörte wie die beiden Sicherheitsmänner, die er nur bewusstlos geschlagen hatte, die Treppe hochkamen. Er verschanzte sich hinter der Tür und als diese aufgestoßen wurde, tötete Mike einen der Männer durch einen einzelnen Schuss in den Hinterkopf, während er den anderen mit drei Schüssen in die Brust exekutierte. Eilig stieg er über den Toten hinweg und legte dem Typen, dem er in die Brust geschossen hatte seine Beretta in die Hand. Mike drehte sich um und verließ eilig das Büro des Senators. Die Schmerzen wurden langsam immer stechender, doch Mike hatte gelernt diesen zu ignorieren. Mike steckte die Waffe in seinen Hosenbund und griff sich eine große Vase, welche er durch das große Fenster des Flurs schleuderte. Es gab einen lauten Knall als die Fensterscheibe zerbrach und die Scherben sich auf den Sicherungskasten und den Müllcontainer darunter verteilten. Mike stieg durch seinen nun offenen Fluchtweg und sprang auf den Müllcontainer, dabei durchfuhr ihn erneut ein stechender Schmerz im Oberarm, der ihm ein Stöhnen entlockte. Er verzog das Gesicht zu einer schmerzhaften Grimasse und sprang von dem Container auf den mit Schotter überzogenen Boden. Er blickte nach oben, wo in wenigen Sekunden die Wachen auftauchen würden und lief im Schutze der Dunkelheit zu einer Gartenhütte, auf deren Dach er sich mühsam und unter Schmerzen hievte. Von dort nahm er etwas Anlauf und hechtete über den Zaun. Die Schmerzen waren erträglich und Mike lief auf der angrenzenden Parallelstraße in Richtung Süden, wo ihn ein alter Freund erwartete.

Nach wenigen Sekunden, hatte er den silbernen Mercedes entdeckt und war schon hinter dem Fahrer eingestiegen. Dieser startete die unauffällige C-Klasse und wendete den Wagen. Dann brauste er los und gewann schnell Abstand zu dem Tatort.

Zwei Tage später

Detective Loker hatte diesen Einsatz noch nicht ganz überwunden. Immer noch war ihr unklar, was genau geschehen war. Der Senator war tot aufgefunden worden. Die Polizei hatte angegeben, dass Trevor von einem seiner eigenen Sicherheitsmänner getötet worden war, doch Kate hatte das Gefühl, als wäre Mike Gaber in die Sache verstrickt. Sie würde jedoch nie diesen Verdacht äußern, da ihr der Mann in irgendeiner Art und Weise Leid tat. Jemand der alles verloren hatte, der nichts weiter wollte als sein Leben in Ordnung zu bringen. Sie beneidete Mike nicht um dessen Job. Er hatte alles für sein Land gegeben und hatte alles verloren. Wo er wohl stecken mochte?

Mike war wieder in Boston. Von weitem sah er wie Jennifer, Steve und Emily an ihrem Grab standen und eine Kerze anzündeten. Mike hatte sich hinter einem Baum verschanzt und beobachtete die Familie aus der Ferne. Er wollte nicht, dass Sie mit ihm in Kontakt kamen, er würde es nicht ertragen können, seine Freunde nochmals anzusehen. Die Familie Clark verschwand wieder und ging zu ihrem Wagen, der irgendwo auf den Friedhofsparkplatz stehen musste. Mike trat aus seinem Versteck hervor und schlenderte auf das Grab seiner Geliebten zu. Die Clarks waren längst außer Sichtweite und Mike war auch ansonsten absolut sicher, nicht beobachtet zu werden. Er kniete sich vor das Grab und legte einen Blumenstrauß auf die frische Erde. „Es ist vorbei.“, sagte Mike zu dem Stein. Sein Leben war ebenso zerstört. Die schöne Zeit mit Becky war nichts mehr als eine verblassende Erinnerung. Es war wie damals, als er seine Frau durch die Anschläge am 11. September verloren hatte. Niemand würde ihn vermissen. Nicht die Clarks und auch sonst niemand den er kannte. Seine Familie hatte ihn verstoßen und als kaltblütigen Killer abgestempelt. Dabei wollte er nur ein ruhiges Leben führen. Doch anscheinend war dies zu schwer für ihn. Er konnte seine Entscheidungen nicht mehr rückgängig machen. In diesem Moment bereute er es, damals zur CIA gegangen zu sein. Er hätte ein ruhiges Leben führen können, doch seine Entscheidung die er vor 19 Jahren getroffen hatte, verwehrte ihm diese Gelegenheit. Er hatte mehrfach versucht, ein normales Leben im Alltag aufzubauen. Doch jeder dieser Versuche war bisher misslungen. Ein Mann wie er, ein Killer, konnte kein normales Leben führen. Zuviel war vorgefallen. Manchmal hasste er seine Fähigkeiten und verabscheute sich dafür, diesen Job gewählt zu haben. Dann fiel ihm wieder ein warum er es getan hatte. Er wollte seinem Land dienen. Nie würde er zulassen, dass jemand dieses Land zerstörte. Dieses Pflichtgefühl hatte ihn schon mehrfach davor bewahrt einen Schlussstrich zu ziehen. Er küsste seine Finger, welche er dann auf den kalten Grabstein legte. Tränen bahnten sich den Weg zu seinem Kiefer und Mike schüttelte verzweifelt den Kopf. „Es tut mir Leid.“, flüsterte er. "Du fehlst mir." Dann drehte er sich um und verschwand mit langsamen Schritten vom Friedhof.

MfG

M.V.V.M.
Offizielle Website: www.mvvmstories.de.tl

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Angel (3. Oktober 2013, 00:37)

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