Prolog
Mai 1995
Die Sonne hob sich langsam empor und verteilte ihre Sonnenstrahlen auf das Gelände der Harvard University. Tau lag über den Hügeln verteilt. Mike Gaber lag noch in seinem Bett und wurde unsanft von seinem Wecker aus dem Schlaf gerissen. Er erschrak und betätigte in seiner Schlaftrunkenheit die Taste für die Schlummerfunktion. Dann fiel er wieder zurück in sein Bett und verfluchte sich in diesem Moment selbst. Es war Samstag, die Prüfungen waren bestanden und er würde noch vor Montag heimkehren. Jetzt trug er den Titel Bachelor. Seine Eltern platzten vor Stolz über den Erfolg ihres Sohnes. Er schwang sich aus dem Bett und ging erst mal leicht benommen ins Badezimmer. Dort putzte er sich die Zähne und ließ das Wasser in der Dusche heiß laufen. Dann stieg er in die geräumige Duschkabine und fing an sich fürs Erste die Haare zu waschen. Danach reinigte er jede Pore seines durchtrainierten Körpers. Danach drehte er die Dusche auf Kalt und wurde noch unsanfter geweckt, als das eisig kalte Wasser über ihn hereinbrach. Nach zehn Minuten verließ er das Bad gekleidet in ein frisches T-Shirt, lockere Jeans und Sneakers. Heute Abend würde er sich mit seinen Freunden Steve und Jake das Spiel der Harvard University gegen die Studenten der Penn University ansehen, da er vom Trainer nicht aufgestellt wurde. Deshalb war sein Platz heute auf der Tribüne bei vielen Studenten und vielleicht ja auch die eine oder andere Studentin.
Gaber ging erst mal nach draußen um sich etwas an der frischen Luft zu bewegen. Es war angenehm warm draußen. Der Winter war endlich vorbei und der Frühling startete voll durch. Gaber tätigte ein paar erfrischende Atemzüge ehe er ein paar Studenten durch ein Kopfnicken grüßte. Wie jedes Jahr hatten seine Eltern ein Apartment auf dem Kampus reserviert. So kam er nur in den Ferien nach Hause. Die Schule war erst in zwei Wochen zu Ende und dann hieß es ab in die Ferien.
Doch irgendetwas stimmte nicht. Mike fühlte sich beobachtet und blickte sich vorsichtig um. Er konnte jedoch nichts Ungewöhnliches entdecken. Gaber trat einen Schritt zurück und spähte um die Ecke. Entweder war er auf dem besten Wege paranoid zu werden oder der Typ, der keine hundert Meter von ihm entfernt stand, beobachtete ihn. Gaber beschloss erst mal einen morgendlichen Lauf zu unternehmen. Vielleicht war er wirklich nur übervorsichtig. Mike joggte los. Dank seiner überaus groß angelegten Kondition, die er sich beim Cross Country Team angeeignet hatte war er in der Lage mehrere Kilometer hindurch zu sprinten. Er warf einen Blick über seine Schulter und entdeckte erneut den Mann, der sich nun auch in die gleiche Richtung bewegte. Paranoid? Er? Keine Chance. Gaber sprintete los und schlug Haken wie ein Hase. Ein paar Studenten drehten sich nach ihm um und blickten ihm nach. Die mussten sich gerade fragen ob er verrückt war. Doch der Typ ließ nicht locker und fing ebenfalls an zu laufen. Gaber bog mehrfach ab. Er wog seine Chancen ab, doch wenn er sich jetzt verschätzte würde der Unbekannte ihn sicherlich wieder aufspüren. Doch was wollte der Kerl?
Gaber hatte zwar keine Angst vor einer körperlichen Auseinandersetzung. Er war früher auch im Wrestling Team der Schule und hatte so manchen harten Kampf für sich entschieden. Langsam gingen ihm die Ideen aus. Jetzt hieß es handeln. Er sprintete zwischen ein paar Bäumen hindurch und mit einem Satz war er über eine Brüstung gehechtet und setzte seinen Dauersprint fort. Nach weiteren zwei Kilometern war der mysteriöse Kerl verschwunden. Mike blieb stehen. Er drehte sich nach allen Seiten um, doch der Kerl war wirklich nicht mehr da. Er ging umsichtig nach Hause. So eine böse Überraschung wollte er kein zweites Mal erleben.
Wer war der Typ?
Wieder in seiner Unterkunft angekommen stellte sich Gaber unter die Dusche und ging danach zum Frühstück. Dort traf er ein paar Kumpels, doch er erzählte ihnen nichts von seinem morgendlichen Abenteuer. Er beließ es bei einem Training im Dauersprint.
Dann kam sie. Gaber’s Hirn war plötzlich nur noch mit heißer Luft gefüllt, als er sie entdeckte. Sie kam direkt auf ihn zu. Er fühlte sich nicht sehr wohl. „Hi Mike.“, begrüßte sie ihn.
„Hi Lily!“, grüßte er unbewusst zurück.
„Hättest … Hättest du Lust mich heute Abend zu dem Spiel zu begleiten? Ich bin da noch neu drin und möchte nicht unwissend sein.“
In seinen Gedanken dankte er Gott für diese Chance.
„Sehr … Sehr gerne.“, erwiderte er zögernd.
Der Abend rückte schnell näher und Gaber trug ein schwarzes Shirt, darüber ein schwarz-grau gestreiftes Hemd, dessen Ärmel er bis zu den Ellbogen aufgekrempelt hatte. Die Atmosphäre war unglaublich. Die Tribüne war gefüllt und Gaber wurde wie ein Star empfangen. Doch nicht alle behandelten ihn so. „Hey Mann, müsstest du nicht heute da unten stehen?“, fragte Gordon herausfordernd.
„Was willst du Gordon?“, überging Mike dessen Frage.
„Dich bloßstellen.“
„Viel Spaß, denn dann wirst du neue Zähne gut gebrauchen können.“, erwiderte Gaber.
Ehe Gordon ihm noch etwas antworten konnte, ging Mike locker weiter.
Er entdeckte Lilly, die in der dritten Reihe Platz genommen hatte. Er setzte sich neben sie. Sie hatte ihn noch nicht entdeckt. „Wahnsinns Stimmung, nicht wahr?“, fragte er.
Sie fuhr erschrocken herum. „Oh Mike du bist es.“
„Hast du wenn anderen erwartet?“, fragte er mit einem Lächeln.
Sie lächelte ihn an und entblößte dabei strahlend weiße Zähne.
Verdammt, warum war er nur so ein Idiot wenn sie in der Nähe war. Er war verzaubert von ihr. Die Art wie sie sprach, ihr Parfum. Er hatte Schwierigkeiten seine Gedanken beisammen zu halten.
„Hey Mike, Schade das du es nicht geschafft hast.“, sagte Steven Clark und gab ihm einen Klaps auf die Schulter. „Nächstes Mal bist du da unten. Hallo Lily.“
„Hi Steve.“, erwiderte sie seinen Gruß.
„Wo ist Jake?“, fragte Mike.
„Oh der musste zu einem Mädchen. Er kommt erst später.“
„Später? Was ist wenn das Spiel dann vorbei ist?“
„Dann wird er sich noch länger mit ihr Vergnügen.“, gab Steve zurück und grinste hämisch.
Mike verfiel in lautes Gelächter. Jake war zwar ein Frauenheld, doch alles was länger als fünfzehn Minuten andauerte, überstieg seine Kondition. Mike brauchte ein paar Minuten ehe er sich wieder eingekriegt hatte. „Hey da drüben ist Jennifer.“, kam es irgendwann kurz vor Beginn von Steve.
„Wer zum Kuckuck ist denn Jennifer?“, fragte Gaber verblüfft.
„Meine Freundin.“, erwiderte Steve stolz.
„Entschuldigst du mich ein paar Minuten?“
„Minuten oder Stunden?“, fragte Gaber mit einem bösen Grinsen.
Dafür erntete er einen Schlag gegen seine Schulter.
„Arschloch.“, kam es von Steve mit einem sarkastischen Grinsen.
Gaber fing an zu lachen. Er bemerkte den überraschten Blick von Lily. „So ist das bei uns.“, erklärte Mike.
„Lily.“, kam es von hinten. Mike drehte sich um und entdeckte einen älteren Herrn.
„Hi Dad.“
„Oh du musst Mike sein. Ich bin Lilys Vater James und das ist meine Frau Erica.“
„Sehr erfreut.“, erwiderte Mike und schüttelte den beiden die Hände.
James und Erica nahmen neben Lily Platz. Gaber lehnte sich zurück und blickte aufs Feld hinaus. Die Spieler bezogen ihre Positionen. Doch ehe das Spiel gestartet wurde, wurde es plötzlich ziemlich laut auf der Tribüne. Mike blickte sich um und entdeckte vier bewaffnete Männer die die Tribüne besetzen wollten. Er sprang auf und zog Lily und ihre Eltern mit sich. Er bog scharf nach links und rannte was das Zeug hielt. Plötzlich tauchte ein Bewaffneter vor ihm auf und brüllte: „Stehenbleiben Jungchen.“
Gaber ließ Lily los und holte mit seiner rechten Faust aus, die er ins Gesicht des Mannes sausen ließ. Dieser ließ sogleich die MP los und wurde beinahe über die dritte Reihe geschleudert. Als er sich beinahe wieder gefangen hatte, stürmte Mike auf den Typen los und flog mit ihm in hohem Bogen über die festgeschraubten Sitzgelegenheiten. Der Aufschlag war hart, aber Mike ließ nicht locker. Er umgriff die Taille des Mannes und schleuderte ihn nochmals herum. Als er sich direkt über dem Terroristen befand schlug er ihm mit aller Kraft auf den Hinterkopf. Dies sollte ihn für einige Zeit außer Gefecht setzen. Gaber richtete sich auf und entdeckte einen weiteren Terroristen. Er hechtete über die Sitze und bekam gerade noch so mit wie James sich schützend vor seiner Frau aufbaute, als plötzlich drei Schüsse fielen und James zu Boden rissen. Erica schrie entsetzt auf. Sie erstarrte förmlich. Dann fielen erneut drei Schüsse und auch sie wurde niedergestreckt. Lily wurde schwach. Sie konnte nicht glauben, was der Typ gerade mit ihren Eltern gemacht hatte. Gaber riss sie mit sich und schlug Haken wie ein Hase. Er verließ eilig die Tribüne und schaffte es mit Lily zum Ausgang. Doch dort war mittlerweile eine Massenpanik entstanden. Gaber dachte fieberhaft über sein weiteres Vorgehen nach. Den Spielerausgang. Er bog nach rechts ab und stieß die Tür auf. Niemand kannte diesen Ein- beziehungsweise Ausgang. Gaber war mit Lily nun in Sicherheit. Sie fing an zu schluchzen. Er nahm sie in die Arme und tröstete sie. Gleichzeitig gab er sich aber auch die Schuld daran. Warum hatte er nicht mehr getan? Dumme Frage, weil er es nicht konnte. Diese Männer hatten Waffen und hätten ihn und Lily vermutlich auch noch getötet. Er hatte richtig reagiert. Wenn er daran dachte, wie er früher drauf war. Tränen bahnten sich den Weg über seine Wangen. Er hielt Lily fest, gab ihr Halt und sie gab ihm wiederum halt. Er konnte noch immer nicht fassen was gerade passiert war. Sein Handy klingelte. Er zückte es hervor und hob ab. „Ja?“, fragte er mit schwacher Stimme.
„Oh Gott sei Dank Mike. Du bist rausgekommen.“, sagte Steve erfreut.
„Wo bist du?“
„Ich … Ich weiß es nicht. Wir sind in Sicherheit.“, erwiderte Mike abwesend auf die Frage.
„Okay.“
Mike legte auf und ließ das Handy wieder in seiner Hosentasche verschwinden. Plötzlich ertönte ein lauter Knall, direkt über ihnen und eine Feuersäule stieg in den Himmel auf. Der Feuerball hüllte das gesamte Stadion ein. „Weg hier.“, sagte Mike und lief mit Lily los. Die beiden rannten so schnell sie konnten über das Universitätsgelände. Nach drei Minuten blieben sie stehen und drehten sich langsam um. Das Stadion stand in Flammen. Die Studenten waren zum Glück Größenteils entkommen. Oh nein, schoss es Mike durch den Kopf. Übelkeit stieg in ihm auf. Ihm wurde schwindlig. Er stützte sich an einem Baum ab. Dann konnte er es nicht mehr halten und übergab sich. Lily sank auf den Boden und fing erneut an zu schluchzen. Mike wischte sich den Mund an seinem Hemdsärmel ab und begutachtete den Schaden. Dann sank auch er zu Boden und ließ seine Gefühle raus.
Eine Woche später
Mike trug einen schwarzen Zweireiher mit einer dazu farblich abgestimmten schwarzen Krawatte. James und Erica Greyers Beerdigung war ein trauriger Moment in seinem Leben. Er stand neben Lily und hielt ihre Hand fest. Die Greyers waren sehr beliebt. Kein Wunder, dass an die hundert Gäste die Beerdigung besuchten. Der Sarg wurde soeben hinuntergelassen. Mike griff sich eine der roten Rose und warf sie in das frisch gehobene Grab. Lily kam danach. Sie drückte sich fest an ihn und er fühlte eine Hilfslosigkeit in ihm aufsteigen. Gleichzeitig entflammte ein unbändiger Zorn in ihm. Er wünschte sich, er hätte gehandelt und die beiden Greyers gerettet. Von nun an, würde er handeln. Er würde sich ohne zu zögern auf Gefahren stürzen. Dann trat ein älterer Herr an ihn heran. „Sind Sie Mr. Gaber?“, fragte er ihn.
„Ja.“, erwiderte dieser betrübt.
„Ich wollte Ihnen danken. Sie haben meiner Enkeltochter das Leben gerettet.“
„Ich wünschte … Ich … Ich hätte James und Erica auch retten können.“
„Sie haben getan was Sie konnten mein Junge. Vielen Dank nochmal.“, erwiderte Tom mit Tränen in den Augen.
Thomas Greyer nahm seine Enkeltochter und führte mit ihr den Trauerzug an. Mike blickte ihnen nach. Plötzlich kam wieder dieses Gefühl in ihm hoch. Es war als ob ihn jemand beobachten würde. Jemand packte ihn an der Schulter und drehte ihn sanft herum. Gaber erkannte den Mann sofort. Es war der Typ der ihn vor einer Woche verfolgt hatte. „Sie.“, stieß Gaber hervor und wollte ihm seinen linken Unterarm in die Rippen jagen. Doch der Typ schnallte, was Mike vorhatte und fing seinen Arm locker ab. Gaber holte sofort mit der rechten Hand aus, doch auch dieser Schlag ging ins Leere und Gaber fuhr herum. „Nicht schlecht.“, lobte der Unbekannte.
„Sie haben mir vor einer Woche aufgelauert. Warum?“
„Weil ich Sie rekrutieren will.“
„Sie haben meine Freunde auf dem Gewissen.“, erwiderte Gaber.
„Nein. Ich war das nicht. Sie waren mein Ziel.“
„Was?“
„Sie machen sich verantwortlich für das was geschehen ist, hab ich recht?“
Gaber nickte stumm.
„Aber warum sollte ich mit ihnen mitkommen?“
„Weil Sie derjenige sein könnten, der solche Ereignisse in Zukunft verhindern kann. Sie könnten die Welt sicherer machen. Alles was Sie dafür benötigen haben Sie bereits. Sie sind in ausgezeichneter Verfassung. Sie erfüllen meine Kriterien.“
Gaber hörte dem Typen aufmerksam zu. Woher wusste dieser Typ so viel über ihn.
„Mr. Gaber. Sie könnten ein Held werden. Gefürchtet von den Terroristen, die Ihnen das angetan haben.“
Er legte eine Pause ein.
„Die Ferien haben begonnen Mr. Gaber. Sie können hier bleiben und sich selbst die bemitleiden. Aber ich kann Ihnen einen Weg weisen. Einen Weg, der aus Ihnen mehr macht als einen Helden. Sie werden eine Legende. Ein wachsamer Beschützer der alles tut was notwendig ist um solche Anschläge zu vereiteln.“
Gaber überlegte kurz. Der Typ hatte Recht. Niemand sollte in Zukunft mehr draufgehen. Er würde mitgehen.
„Na schön. Ich komme mit Ihnen.“
Mike saß die ganze auf dem Beifahrersitz und sagte keinen Ton. Die Fahrt dauerte endlos lang. Er blickte aus dem Fenster und verdrängte die Erinnerungen an die erlebten Ereignisse.
Nie hätte er gedacht, dass diese Hilfslosigkeit ihn auffressen würde. Er war früher schon für die schwächeren Schüler eingetreten. Dieses Pflichtgefühl hatte ihn meistens in Schwierigkeiten gebracht, doch er bereute nicht, dass er versucht hatte Menschen zu helfen. Diesmal hatte es leider nicht gereicht. „Wo fahren wir hin?“, fragte Gaber.
„Das werden Sie schon sehen.“, erwiderte der Mann.
„Scheiße, ich kenn ja noch nicht Mal Ihren Namen.“
„Nennen Sie mich Smith.“, erwiderte der Typ.
Nach endlos scheinenden zwei Stunden hatten sie ihr Ziel erreicht. Es war ein Gebäude, welches sich inmitten eines Waldes befunden hatte. „Dies ist ein neues Ausbildungszentrum der CIA.“, erwiderte der Mann.
„Der CIA?“, fragte Gaber verblüfft.
„Ja. Da staunen Sie, nicht wahr?“, antwortete der Unbekannte.
Gaber stieg aus und ging nach hinten, wo er seine Reisetasche aus dem Kofferraum holte. Danach schritt er hinter Smith her und betrat das Innere der Anlage. In der Empfangshalle, so musste man den Raum wohl nennen, wurden die beiden bereits von einem älteren Herrn erwartet. Er hatte graues Haar, war aber durchaus noch eine staatliche Erscheinung. Gaber fühlte sich sogleich an Clint Eastwood erinnert. Smith ging direkt auf den Mann zu. Die beiden begrüßten sich und danach wandte sich der ältere Herr Mike zu. „Mr. Gaber. Ich möchte Ihnen zu allererst ausdrücken, wie sehr ich von Ihnen und Ihren Fähigkeiten beeindruckt bin. Mein Name ist Jim West.“
Mike zeigte sich unbeeindruckt, dankte dem Mann jedoch für seine Wertschätzung.
„Sie wissen nicht, wer ich bin.“
„Sollte ich das?“, fragte Mike etwas verunsichert.
„Vermutlich nicht. Ich bin der Direktor der CIA. Sie fragen sich bestimmt, warum Sie hier sind. Nun ja, wir suchen jemanden mit ganz speziellen Fähigkeiten. Keine Bange, wir bringen Ihnen schon bei wie Sie sich in der Welt des Terrors zurechtfinden. Doch zuerst müssen wir sichergehen, dass Sie auch wirklich für diesen Part geschaffen sind. Mr. Smith wird Sie testen.“
Mit diesen Worten führte Smith den verwunderten Gaber in einen Raum, der von innen her an ein irisches Pub erinnerte. „Viel Glück Mr. Gaber.“, wünschte West und verließ den Raum.
Gaber wusste nicht so Recht was er tun sollte, doch ehe er länger darüber nachdenken konnte, wurde er von Smith mittels Tritt in die Magengegend zu Boden befördert. Diese Aktion kam aus heiterem Himmel und traf den unvorbereiteten Mike wie ein Donnerschlag. Er sackte rückwärts zu Boden und rollte sich zur Seite, als Smith ein weiteres Mal nach ihm treten wollte. Jedoch wurde er dann von einem Schlag ins Gesicht mit dem Unterarm von Smith wieder zu Boden gerissen. Gaber rollte erneut zur Seite weg und schaffte es diesmal aufzustehen. Schon kam die nächste Aktion von Smith. Ein Hieb mit der rechten Faust, der von Mike jedoch zum Glück abgewehrt werden konnte. Er hielt die rechte Hand von Smith fest und riss sie nach unten. Der Typ ließ sich jedoch nichts anmerken und reagierte dementsprechend mit einem harten Treffer gegen die rechte Rippenpartie von Mike, der sogleich wieder zu Boden geschleudert wurde. Mit der nun freien rechten Hand, schlug er Gaber erneut ins Gesicht. Dieser wurde durch die Wucht des Schlages auf den Bauch gedreht und sah für kurze Zeit Sterne. Er spürte wie er von Smith an der Lederjacke gepackt wurde. Gaber formte seine rechte Hand zur Faust und fuhr blitzschnell herum. Mit dem linken Arm befreite er sich von dem Griff und seine Faust krachte ins Gesicht von Smith, der sogleich drei Schritte nach hinten wich. Gaber flog, durch den Schwung bedingt, durch den halben Raum und landete unsanft auf dem Bauch. Er konnte einen Großteil der Wucht mit seinen Händen abfangen. Er wusste, dass er keine Zeit zum rasten hatte, Smith würde ihn jeden Moment erneut attackieren. Mit diesen Gedanken sollte er Recht behalten. Er wurde unsanft gepackt und gegen die Theke der Bar geschleudert. Dort krachte er dagegen und fiel wieder rücklings zu Boden. Er kroch langsam zur Seite und stütze sich mit den Unterarmen ab. Er kroch auf seinen Knien die Theke entlang. Doch keine Sekunde später wurde er erneut von Smith attackiert. Ein harter Tritt gegen die Rippen raubte Gaber die Luft. Er lag nun mit dem Rücken zur Theke. Smith packte ihn erneut an der Schulter. Instinktiv schlug Gaber die Hände zusammen und mit dieser Fülle, holte er aus. Der Schwung war enorm. Der Schlag musste selbst für Smith unerwartet gekommen sein. Gaber krallte sich an der glatten Oberfläche der Theke fest, während Smith beinahe darüber geschleudert wurde. „Und … wie war … das?“
„Nicht schlecht.“, kam es von Smith. Er klang angeschlagen. Doch ein Tritt in Mikes Kniekehle beendete den Kampf. Mike fiel erneut zu Boden und blieb dort liegen. Gaber hatte nicht mehr die Kraft um aufzustehen. Am liebsten wäre er liegen geblieben, doch Smith beugte sich über ihn und schlug mehrfach auf Mike ein. Dieser hielt die Hände schützend vor sein Gesicht. Seine Unterarme bewahrten ihn vor den meisten Treffern. Dann hatte er plötzlich eine Idee. Smith saß auf ihn drauf und verhinderte so, dass Mike aufstehen konnte. Er drehte sich zur Seite und brachte Smith damit zu Fall. Dieser umklammerte sofort seinen Nacken und verhinderte damit, dass Gaber die Oberhand gewann. Mike wandte sich wie ein wildes Tier herum und schlug ihm mehrfach gegen die Rippen. Nach drei Schlägen lockerte sich der Griff und Mike schlug ihm ein-, zwei-, drei Mal ins Gesicht. Doch er hatte Smith unterschätzt. Dieser stieß ihn mit einem Handkantenschlag gegen die Brust von sich herunter. Da lagen sie nun beide auf dem Boden. Beide erschöpft. Die Tür wurde geöffnet und West trat ein. „Das reicht. Ich habe genug gesehen. Mr. Gaber Sie sind rekrutiert.“
Mike atmete erschöpft ein und aus. Er sah schlimm aus. Auf der Stirn hatte er eine kleine Platzwunde erlitten, seine Rippen schmerzten und er würde vermutlich blaue Flecken am ganzen Körper bekommen.
Der Abend rückte näher und Gaber sah schlimm aus. In seinem Gesicht waren mehrere Blutergüsse zu sehen. Doch auch Smith hatte es schlimm erwischt. Er hatte mehrere Blutergüsse im Gesicht, speziell auf der Wange. Sein linkes Auge war ebenfalls angeschwollen und blau und er hielt sich die Rippen.
„Mr. Gaber, eines muss ich Ihnen lassen, Sie sind der bisher einzige Rekrut, der unseren Mr. Smith derart zugesetzt hat.“, lobte West.
Die beiden saßen sich gegenüber. „Gut gekämpft Kleiner.“, gab Smith zu.
„Es wird Zeit, Ihnen meinen richtigen Namen zu verraten. Ich heiße Eric Rainfield und bin seit 11 Jahren dabei. Sie haben sich am besten gegen mich gewehrt. Fangen wir an.“
Fortsetzung folgt ...
MfG
M.V.V.M.
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